Der Bochumer Arbeitsmarkt im Dezember 2022 auf einen Blick

Guter Jahresausklang auf dem Bochumer Arbeitsmarkt

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 3

Bochum. Ende Dezember zählt die Agentur für Arbeit erneut weniger Arbeitslose als im Vormonat. Der saisonale Rückgang fällt gar stärker aus als in den Jahren vor Corona. Ein Grund für den starken Rückgang ist auch eine verstärkte Offerte an Maßnahmen wie zum Beispiel Sprachförderungsangebote für geflüchtete Menschen. Dennoch ist die Unterbeschäftigung, genau wie die Arbeitslosigkeit, gegenüber dem Vormonat gesunken. Insgesamt bleibt der Fachkräftebedarf hoch. Die Vermittlungen bleiben aber auch zum Jahresende herausfordernd. Das Stellenbesetzungsverfahren verläuft häufig nicht ohne ein zusätzliches Qualifikationsangebot.

Dieter Groß, Operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung zum Jahreswechsel. Er verweist aber auch auf anhaltende Herausforderungen und auf die Wandlung des Arbeitsmarktes. Die Entwicklung auf dem Bochumer Arbeitsmarkt im Dezember resümiert er wie folgt:

„Wir schließen das Jahr 2022 auf dem Arbeitsmarkt erneut mit weniger Arbeitslosen ab als im Vorjahr. Keiner hätte noch vor zwei Jahren gedacht, dass die lokale Wirtschaft so robust und in diesen Krisenzeiten so stabil bleibt. Dass wir darüber hinaus auch eine positive Bilanz zum Jahresende verzeichnen können, ist sehr erfreulich. Dennoch ist das zurückliegende Jahr ebenso gekennzeichnet von Herausforderungen, die uns weiter beschäftigen werden. Der Wandel auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich immer deutlicher ab und das Stellenbesetzungsverfahren wird schwieriger. 2023 werden wir erneut verstärkt daran arbeiten, unser Fachkräftepersonal auszubauen. Dies gilt auch für Menschen, die bereits in Arbeit sind. Wir bieten ein breites Spektrum an Förder- und Weiterbildungsmaßnahmen, auch bei der Förderung von Beschäftigten. Qualifikationsbedarfe ändern sich immer schneller und Fachkräfte sind nur schwer zu erhalten. Deshalb ist es wichtig, neben der Qualifizierung von Arbeitslosen auch die eigenen Mitarbeitenden durch geförderte Weiterbildung auf die Anforderungen 2023 vorzubereiten.“

Arbeitslosigkeit

In Bochum sind im Dezember 2022 mit insgesamt 16.205 gemeldeten Arbeitslosen 310 Personen oder 1,9 Prozent weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 228 Personen oder 1,4 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Dezember 8,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,4 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich).

Langzeitarbeitslosigkeit

Insgesamt 6.941 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Bochum langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 136 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich

zum Vorjahr um diese Zeit sinkt die Zahl um 981 Personen. 92,7 Prozent (6.434 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit

1.092 Jugendliche sind aktuell in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 2 Arbeitslose (0,2 Prozent) weniger. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es 13 arbeitslose junge Menschen oder 1,2 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren

Aktuell sind 5.538 ältere Personen in Bochum arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 201 Personen oder 3,5 Prozent weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 208 Arbeitslose weniger (3,6 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Bochum 3.643 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 21 Personen oder 0,6 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 81 Personen oder 2,3 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Dezember 2022 insgesamt 12.562 Arbeitslose. Das sind 331 Arbeitslose weniger (2,6 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 309 Arbeitslose oder 2,4 Prozent weniger. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 77,5 Prozent in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote

828 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Dezember 2022 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 3 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit sind das 113 Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 4.441 offene Stellen. Das sind 56 weniger als im Vormonat und 720 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.

Insgesamt waren in diesem Monat 21.972 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 67 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 293 Personen.