Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Quartalsende

Leichte Frühjahrsbelebung erkennbar in Herne

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 42

Herne. Zum ersten Mal in diesem Jahr verzeichnet die Agentur für Arbeit weniger Arbeitslose als im Vormonat und das Quartalsende auf dem Arbeitsmarkt schließt mit einer guten Entwicklung ab. Beide Rechtskreise verzeichnen einen Rückgang der Arbeitslosigkeit und alle Personengruppen profitieren. Insgesamt zeichnet sich der lokale Arbeitsmarkt durch eine leicht steigende Dynamik - wie es für eine Frühjahrsbelebung typisch ist - aus.

Wie schon im letzten Jahr um diese Zeit erfährt der lokale Arbeitsmarkt zum Ende des ersten Quartals eine Belebung. Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit sind mit 8,9 Prozent oder minus 47 Personen deutlich rückläufig und die Abgänge in Erwerbstätigkeit sind mit einem Plus von 16,2 Prozent oder 66 Personen im positiven Trend. Zwar ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um diese Zeit noch deutlich höher, aber es kommt Bewegung auf den Markt und Personal wird eingestellt.

Corona scheint kaum mehr Wirkung auf den Arbeitsmarkt zu haben. Was sich aber auswirkt, sind die Folgen des Krieges in der Ukraine. Materialengpässe, die Energiekrise, Kriegsgeflüchtete sowie die wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber der russischen Föderation sind Faktoren, die auf den Arbeitsmarkt einwirken. Die allgemeinen Prognosen stehen dennoch weiter auf Erholung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet in seiner Frühjahrsprognose mit einem neuen Allzeithoch in der Erwerbstätigkeit. Auch die letzte Veröffentlichung aus der Herner Beschäftigungsstatistik (September 2022 - Die Zahlen in der Beschäftigungsstatistik können immer erst ein halbes Jahr im Nachgang ausgewertet werden) zeigt weiter einen Anstieg in der Erwerbstätigkeit. Im September letzten Jahres zählte die Agentur für Arbeit 50.444 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Herne. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr 2021um 711 Personen.

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bochum, zu der auch die Geschäftsstelle in Herne gehört, beschreibt die aktuelle Situation wie folgt: „Wir schließen das erste Quartal auf dem Arbeitsmarkt in Herne zufrieden ab. Auch wenn wir noch lange nicht wieder von den guten Ergebnissen von vor der Pandemie sprechen können, verzeichnen wir aktuell doch einen guten Trend vor Ort. Und das ist angesichts der unsicheren weltpolitischen Situation nicht selbstverständlich und auch nicht überall so. Aber der kontinuierliche Anstieg der Beschäftigung entspannt die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnen wir rund ein Fünftel mehr jugendliche Arbeitslose. Das ist sehr erfreulich Zwei Drittel aller Arbeitslosen haben keine abgeschlossene Ausbildung. Eine langfristige, gute Vermittlung in den Arbeitsmarkt ist für weniger qualifizierte Arbeitslose immer ungleich schwieriger, auch wenn es immer wieder Stellen im Helfer oder Anlernbereich gibt. Ich hoffe darauf, dass der April noch mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt mit sich bringt und noch mehr Menschen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können.“

Arbeitslosigkeit
Im März 2023 sind mit insgesamt 9.021 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 130 Personen oder 1,4 Prozent weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 634 Personen oder 7,6 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im März 11,3 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 10,5 Prozent (0,8 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 3.331 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 60 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit sinkt die Zahl um 630 Personen. 92,8 Prozent (3.091 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit
908 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 2 Arbeitslose (0,2 Prozent) weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 158 arbeitslose junge Menschen oder 21,1 Prozent mehr.

Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 2.658 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 51 Personen oder 1,9 Prozent weniger. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 153 Arbeitslose mehr (6,1 Prozent).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 1.920 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 16 Personen oder 0,8 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 173 Personen oder 9,9 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im März 2023 insgesamt 7.101 Arbeitslose. Das sind 114 Arbeitslose weniger (1,6 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 461 Arbeitslose oder 6,9 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 78,7 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.

Stellenangebote
151 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im März 2023 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 45 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 14 neue gemeldete Stellen weniger. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 1.094 offene Stellen. Das sind 7 mehr als im Vormonat und 14 mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 12.439 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 89 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 824 Personen.