Arbeitsmarktbericht November 2023

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im November 2023

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 46

  • Im Vergleich zum Vormonat sinkt die Arbeitslosigkeit insgesamt um 377 Personen (-1,3 Prozent) auf 29.638 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.006 Personen oder 3,5 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,5 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) fällt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 1,2 Prozent.
  • Arbeitslosenquote sinkt im Agenturbezirk im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent auf einen Wert von 5,8 Prozent.
  • Arbeitslosenquote sinkt in der Stadt Bonn im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent auf einen Wert von 6,7 Prozent (November 2022: Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent).
  • Arbeitslosenquote sinkt im Rhein-Sieg-Kreis im Oktober mit 5,3 Prozent um 0,1 Prozent (November 2022: Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent).

"Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im zweiten Monat in Folge gegenüber dem sonst üblichen Jahreszeitverlauf. Dies sehe ich als Zeichen der Stabilisierung. Trotz der Turbulenzen in Politik und Wirtschaft behält der Arbeitsmarkt seine Stabilität bei. Auch wenn sich die Zurückhaltung der Arbeitgeber auf der Stellenseite fortsetzt, bestehen für die Menschen der Region noch immer sehr gute Chancen wieder Beschäftigung aufzunehmen. Sollte dazu eine Weiterbildung oder Qualifizierung erforderlich sein, steht die Agentur mit Rat, Tat und finanzieller Förderung zur Seite. Gerne helfen wir hier bei Fragen" sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn.

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinkt im Vergleich zum Vormonat (von 30.015 auf 29.638 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg fallen die Zugänge in Arbeitslosigkeit um 3,3 Prozent. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit fallen um 1,6 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 3,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im November ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 1 Person auf 2.262 Personen gestiegen (keine prozentuale Veränderung). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 48 Personen (+2,2 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 99 Personen (-1,0 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 236 Personen (+2,4 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich fällt im Vormonatsvergleich um 64 auf 10.524 Personen (-0,6 Prozent). Im Versichertenbereich sinkt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 1 auf 1.062 Personen (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 95 Personen (-8,2 Prozent), im Grundsicherungsbereich fiel sie um 194 Personen (-1,8 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, fällt in diesem Monat auf einen Wert von 5,8 Prozent (-0,1 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,1 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Oktober 2023 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Oktober 2023 insgesamt 24 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 432 potentiell betroffene Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Vormonat September 2023 waren es 18 Neuanzeigen für 422 Beschäftigte. Das bedeutet allerdings nicht, dass dies auch der tatsächlich realisierten Kurzarbeit entsprechen wird. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich kurzarbeiten und in welchem Volumen, wird sich erst noch zeigen.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Mai 2023 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 80 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 957 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (33 Betriebe mit 715 Beschäftigten), dem Baugewerbe (16 Betriebe mit 65 Beschäftigten) und den freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (13 Betriebe mit 37 Beschäftigten).

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Auch wenn das Ausbildungsjahr schon begonnen hat, werden fast überall noch Azubis gesucht. Mit anderen Worten: Den Fachkräften von morgen stehen noch zahlreiche Türen offen! Wie junge Ausbildungsinteressierte den Weg einschlagen, der am besten zu ihnen passt, erfahren sie natürlich bei den Beraterinnen und Beratern der Agentur für Arbeit Bonn. Sie prüfen gemeinsam mit den jungen Menschen die möglichen Optionen und unterstützen sie dabei, ihre Chance zu ergreifen. Es ist noch nicht zu spät, eine Ausbildung zu beginnen!

Kontaktmöglichkeiten:

Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Jugendliche:

Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Arbeitgeber*innen:

Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+888 Personen). Der Blick auf die einzelnen Geschäftsstellenbezirke zeigt, dass dies für alle Geschäftsstellenbezirke gilt.

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich ebenfalls (insgesamt: +118 Personen). In den Geschäftsstellenbezirken Bonn und Eitorf, sowie in der Stadt Bonn fällt die Arbeitslosigkeit, in allen anderen Teilen des Agenturbezirks Bonn / Rhein-Sieg steigt sie.

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im November 2023 5.973 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 3.378 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 649 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 386 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 5.324 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 2.992 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im November in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 2.796 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.177 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 1.555 und im Rhein-Sieg-Kreis 1.823 arbeitslose Personen.

Hinweis zu 1: Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

Hinweis zu 2: Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats November meldeten sich 5.509 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 186 Arbeitslose (-3,3 Prozent) weniger als im Vormonat. Darunter befanden sich 1.855 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 76 Personen (-3,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 31 Personen (-1,6 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich 5.880 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 94 Personen (-1,6 Prozent) weniger als im Vormonat und 250 (+4,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Im November 2023 meldeten sich 1.661 Menschen in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 68 (-3,9 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 176 Personen (+11,9 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und –bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen fällt im Vormonatsvergleich um 64 Stellen auf insgesamt 5.145 Stellen und fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,7 Prozent (-1.598 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen fällt im Vergleich zum Vormonat um 160 Stellen (-11,2 Prozent). Zum Vorjahresmonat fällt der Zugang um 242 Stellen (-16,0 Prozent) auf insgesamt 1.270 Stellen.