Arbeitsagentur rät: Jetzt noch um Ausbildung bewerben. Es ist noch nicht zu spät!

Die Zahl der Arbeitslosen ist im August gegenüber dem Vormonat weiter um 633 auf insgesamt 20.833 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,4. Das sind 0,4 Prozentpunkte über dem Wert vor einem Jahr. Die Entwicklung zum Vorjahresmonat in Zahlen: +1.135 oder 5,8 Prozent.

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 48

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit geht, auch in diesem Monat, hauptsächlich auf die Erfassung von schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern zurück.", kommentiert Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig – Goslar, die aktuellen Zahlen. Es gäbe jedoch auch weitere Gründe: „Auch die Jugendarbeitslosigkeit steigt im August üblicherweise. Es handelt sich dabei um ausgelernte Fachkräfte, die nicht nahtlos von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen werden. Erfahrungsgemäß werden diese in den kommenden Wochen vom Arbeitsmarkt aufgenommen."

Unterbeschäftigung.

Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 26.646 Personen, dies sind 2,5 Prozent oder 650 Personen mehr als vor einem Jahr.

Jobcenter sind seit Juni für Geflüchtete aus der Ukraine zuständig

Die Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden seit 1. Juni von den Jobcentern betreut. Dies lässt die Zahl der Arbeitslosen ansteigen. Im gesamten Agenturbezirk werden aktuell 2.080 arbeitslose Ukrainer gezählt, darunter sind 1.543 Frauen. Vor einem Jahr waren es noch 46, darunter 33 Frauen.

Der überwiegende Teil ist bei den Jobcentern gemeldet: 2.021 waren es im August, davon 1.514 Frauen.

In der Stadt Braunschweig wurden im August 747 (Vormonat 750) Arbeitslose aus der Ukraine gezählt, in der Stadt Salzgitter 314 (277), im Landkreis Goslar 473 (481) und im Landkreis Wolfenbüttel 546 (404). Hierbei gilt zu beachten, dass es sich bei den hier genannten Zahlen um arbeitslose Menschen handelt, darunter nicht erfasst sind Kinder, Menschen in Qualifizierungen, beispielsweise Sprachkursen, oder Menschen, die dem Arbeitsmarkt aufgrund der Kinderbetreuung derzeit nicht zur Verfügung stehen.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der jungen Arbeitslosen ist erwartungsgemäß im August gestiegen. Insgesamt werden 2.028 Arbeitslose unter 25 Jahren gezählt. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vormonat um 194 oder 10,6 Prozent. Neben den ausgelernten Fachkräften und Zugängen aus dem Schulsystem zeigt sich auch hier ein erhöhtes Niveau infolge der Erfassung Geflüchteter aus der Ukraine.

Blick auf die Zahlen zum Ausbildungsmarkt

„Es ist noch nichts zu spät", so lautet der Appell von Gerald Witt an junge Menschen auf Ausbildungssuche. Der Start ins Berufsleben sei auch nach dem 1. August problemlos möglich. Derzeit sind von Braunschweig bis Braunlage von den 3.402 gemeldeten Ausbildungsstellen noch rund 1.029 unbesetzt. „Die Unternehmen suchen händeringend Nachwuchs. Nicht immer ist ein weiterer Schulbesuch notwendig, um eine Ausbildungsstelle zu finden. Der Markt hat sich in den letzten Jahren deutlich gedreht. Auch die Betriebe suchen nicht mehr nur den Klassenbesten." Die unbesetzten Ausbildungsstellen finden sich in vielen Berufen im Handwerk, im Büro, im Handel oder auch der Gastronomie.

Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt auch Auszubildende, die beispielsweise Schwierigkeiten in der Berufsschule haben oder sonstige Hilfestellung benötigen. Das Instrument der „Assistierten Ausbildung (AsA)" hilft Unternehmen und auch Auszubildende.

Informationen auf www.arbeitsagentur.de/ausbildungklarmachen oder direkt einen Termin zur Berufsberatung vereinbaren.

Gemeldete Arbeitsstellen

Der leichte Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen im Bestand im Vergleich zum Vormonat (-18 auf 7.155) ist typisch für einen Ferienmonat. Der deutliche Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat bei den Stellenzugängen (-617 oder 35,4 Prozent) lässt sich auch als eine Folge der ungewöhnlich starken Nachfrage im Frühjahr/Sommer 2021 nach Ende des zweiten Lockdowns einordnen. Die Nachfrage (Stellenzugänge seit Jahresbeginn) bleibt insgesamt in diesem Jahr mit insgesamt 10.521 Stellen hinter dem Vorjahr zurück (-761 oder 6,7 Prozent).

Die nächste Presseinformation zur Arbeitsmarktentwicklung erscheint am 30. September.