- Arbeitslosenzahlen weiter gesunken
- Ende März waren 16.078 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 287 oder 1,8 Prozent weniger als im Februar 2022.
- Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis lag bei 6,2 Prozent
- 2.406 Zugänge in Arbeitslosigkeit. Zum Vormonat 473 oder 16,4 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit. Davon erfolgten 988 Zugänge aus Erwerbstätigkeit (-122 oder -11,0 Prozent zum Vormonat)
- 2.684 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Minus 284 oder -9,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Davon begannen 952 Menschen eine Erwerbstätigkeit (-14 oder -1,4 Prozent zum Vormonat)
- Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken. Der Agentur für Arbeit wurden im März 714 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 193 oder 21,3 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 35 oder 4,7 Prozent weniger als im März 2021.
Gesamtentwicklung
Wie erwartet sanken die Arbeitslosenzahlen im März spürbar. Insgesamt waren 16.078 Menschen arbeitslos, das waren 287 oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 2.726 oder 14,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und betrug im März 6,2 Prozent.
„Erwartungsgemäß gingen die Arbeitslosenzahlen im März zurück. Mit den ersten Sonnenstrahlen nimmt üblicherweise auch die Beschäftigung, beispielsweise in der Gastronomie und den Außenberufen, wieder Fahrt auf. Diese Frühjahrsbelebung wird sich wahrscheinlich bis zu den Sommerferien fortsetzen.“, so Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.
Der Krieg in der Ukraine zeigt sich aktuell noch nicht in den Arbeitslosenzahlen, obwohl Lieferengpässe und Preissteigerungen nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Dabei stehen zunächst vor allem Fragen des Schutzes, der Unterkunft und finanziellen Absicherung im Vordergrund. Wenn diese primären Fragen geklärt sind, werden sicherlich auch die Themen Arbeits- bzw. Ausbildungssuche eine entscheidende Rolle spielen. „Hierzu möchte ich ein wichtiges Signal geben: Wir stehen bereit und sind für die Menschen aus der Ukraine als erster Ansprechpartner bei den Themen Bildung und Arbeit da. Wir beraten zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt und unterstützen bei der Arbeits- und Ausbildungsstellensuche. Bei Fragen zu Weiterbildung und Qualifizierung bieten wir Beratung und finanzielle Unterstützung. Unternehmen, die Fragen zur Einstellung von geflüchteten Menschen haben, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 “, offeriert Imkamp.
„Insgesamt ist der Bedarf an Fachkräften im Rhein-Erft-Kreis groß. Die Chancen für Arbeitslose mit einer guten Qualifikation sind besser denn je“, so Imkamp weiter.
Weniger zuversichtlich schätzt Imkamp die Chancen für den noch hohen Anteil von Menschen ein, denen wichtige Qualifikationen fehlen, um konkurrenzfähig zu sein. „Mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen hat keinen Berufsabschluss. Chancen und Risiken des Arbeitsmarktes sind stark vom Qualifikationsniveau abhängig. Die beste Versicherung, einen Arbeitsplatz zu bekommen oder zu behalten, sind berufliche Kenntnisse“.
In dem Zusammenhang wirbt Imkamp für „Q-Day“, der Tag zum Thema Qualifizierung am 05. April, an dem sich Brühl und sämtliche Arbeitsagenturen in NRW beteiligen. In NRW werden insgesamt 10 digitale Veranstaltungen angeboten z. B. Durchstarten mit 50 Plus, Berufsabschluss während der Arbeitszeit, Wege in Engpassberufe, Digitalisierung und die Entwicklung der Berufswelt sowie finanzielle Realisierungsmöglichkeiten von Weiterbildung. Die Beratung erfolgt durch das Team der Berufsberatung im Erwerbsleben. Am 5. April sind die Beraterinnen und Berater von 8-18 Uhr telefonisch unter 02232 9461-444 erreichbar und bieten im selben Zeitraum auch eine Videoberatung an.
Die Angebote an diesem Tag richten sich vor allem an Berufstätige und Menschen, die sich auch ohne eine drohende Arbeitslosigkeit, mit Fragen rund um die eigene berufliche Qualifikation beschäftigen. Digitalisierung, neue berufliche Ziele, Strukturwandel im Rheinischen Revier und die Folgen der Corona-Pandemie - die Arbeitswelt verändert sich. Häufiger kommt es dadurch auch zu Jobwechseln oder Brüchen im Lebenslauf. Der Schlüssel zu all diesen Veränderungen ist eine gute berufliche Qualifizierung.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Link zur Videoberatung und alle Veranstaltungen im Überblick sind auf www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-nrw/aktionswoche zu finden.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den Februar 2022 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Februar insgesamt 78 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Februar 2021 waren es 248 (für 3.043 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Februar 2022 insgesamt 467 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Unterbeschäftigung
Insgesamt konnten 18.975 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im Dezember keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 219 oder 1,1 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 2.643 oder 12,2 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Dezember bei 7,3 anstatt bei 6,2 Prozent gelegen.
*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 151 oder 2,7 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.444 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2.244 oder 29,2 Prozent weniger Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im März um 136 oder 1,3 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.634 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 482 oder 4,3 Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank im März um 0,1 Prozentpunkte und beträgt aktuell 6,2 Prozent. Im März 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis noch 7,3 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im März meldeten sich 2.406 Männer und Frauen arbeitslos, 473 oder 16,4 Prozent weniger als im Vormonat und 50 oder 2,0 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 988, das sind 122 oder 11,0 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +6 oder +0,6 Prozent). Bis zum Zähltag im März meldeten sich insgesamt 589 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 206 oder 25,9 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -74 oder -11,2 Prozent).
Den im März arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.684 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 284 oder 9,6 Prozent weniger als im letzten Monat und 34 oder 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 952 Personen und damit 14 oder 1,4 Prozent weniger als im letzten Monat (-60 oder -5,9 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 662 Menschen (-107 oder -13,9 Prozent zum Vormonat; +4 oder +0,6 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Junge Arbeitslose unter 25 Jahren
Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jahre jungen Menschen sank leicht auf 1.133. Davon entfielen 490 auf die Arbeitslosenversicherung (SGB III) und 643 auf die Grundsicherung (SGB II). Das waren 19 oder 1,6 Prozent weniger als im Vormonat (Veränderung SGB III zum Vormonat: -9 oder -1,8 Prozent, SGB II: -10 oder -1,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 499 oder 30,6 Prozent gesunken (Veränderung SGB III zum Vorjahresmonat: -353 oder -41,9 Prozent, SGB II: -146 oder -18,5 Prozent).
Langzeitarbeitslose
Insgesamt 7.580 (davon SGB III: 924, SGB II: 6.656) Menschen waren länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung; -134 oder -1,7 Prozent zum Vormonat (davon SGB III: -41 oder -4,2 Prozent, SGB II: -93 oder -1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 283 oder 3,6 Prozent (SGB III: -388 oder -29,6 Prozent, SGB II: -93 oder -1,4 Prozent) weniger Langzeitarbeitslose gezählt.
Ältere Arbeitslose
Insgesamt 6.062 (davon SGB III: 2.571, SGB II: 3.491) ältere Menschen über 50 Jahre waren im März im Rhein-Erft-Kreis arbeitslos gemeldet. Die Betroffenheit sank gegenüber dem Vormonat um 91 oder 1,5 Prozent (SGB III: -55 oder -2,1 Prozent, SGB II: -36 oder -1,0 Prozent). Das sind 408 oder 6,3 Prozent ältere Männer und Frauen weniger als im letzten Jahr (SGB III: -488 oder -16,0 Prozent, SGB II: +80 oder +2,3 Prozent).
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im März 714 neue Arbeitsstellen, das waren 193 oder 21,3 Prozent weniger als im letzten Monat und 35 oder 4,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 4.436 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 65 oder 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.003 Stellen mehr (+29,2 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
807 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +46 oder +6,0 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -127 oder -13,6 Prozent. 782 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+9 oder +1,2 Prozent zum Vormonat, -204 oder -20,7 Prozent zum Vorjahresmonat), 369 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-31 oder -7,8 Prozent gegenüber Vormonat und -45 oder -10,9 Prozent zum Vorjahresmonat).