Der Arbeitsmarkt im Kreis EUskirchen Ende März 2022

Wie erwartet sanken die Arbeitslosenzahlen im März weiter. Insgesamt waren 5.595 Menschen arbeitslos, das waren 73 oder 1,3 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 904 oder 13,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb unverändert und betrug im März 5,3 Prozent.

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 20

  • Arbeitslosenzahlen weiter gesunken
  • Ende März waren 5.595 Menschen aus den Kreis Euskirchen arbeitslos. Das sind 73 oder 1,3 Prozent weniger als im Februar 2022.
  • Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen lag bei 5,3 Prozent
  • 876 Zugänge in Arbeitslosigkeit. Zum Vormonat 82 oder 8,6 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit. Davon erfolgten 356 Zugänge aus Erwerbstätigkeit (-37 oder -9,4 Prozent zum Vormonat)
  • 951 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Minus 107 oder -10,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Davon begannen 338 Menschen eine Erwerbstätigkeit (-40 oder -10,6 Prozent zum Vormonat)
  • Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken. Der Agentur für Arbeit wurden im März 369 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen gemeldet, das sind 97 oder 20,8 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 105 oder 39,8 Prozent mehr als im März 2021.

Gesamtentwicklung

Wie erwartet sanken die Arbeitslosenzahlen im März weiter. Insgesamt waren 5.595 Menschen arbeitslos, das waren 73 oder 1,3 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 904 oder 13,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb unverändert und betrug im März 5,3 Prozent.​

„Erwartungsgemäß gingen die Arbeitslosenzahlen im März zurück. Mit den ersten Sonnenstrahlen nimmt üblicherweise auch die Beschäftigung, beispielsweise in der Gastronomie und den Außenberufen, wieder Fahrt auf. Diese Frühjahrsbelebung wird sich wahrscheinlich bis zu den Sommerferien fortsetzen.“, so Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.

Der Krieg in der Ukraine zeigt sich aktuell noch nicht in den Arbeitslosenzahlen, obwohl Preissteigerungen und Lieferengpässe nicht nur Privatpersonen, sondern auch die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Dabei stehen zunächst vor allem Fragen des Schutzes, der Unterkunft und finanziellen Absicherung im Vordergrund. Wenn diese primären Fragen geklärt sind, werden sicherlich auch die Themen Arbeits- bzw. Ausbildungssuche eine entscheidende Rolle spielen. „Hierzu möchte ich ein wichtiges Signal geben: Wir stehen bereit und sind für die Menschen aus der Ukraine als erster Ansprechpartner bei den Themen Bildung und Arbeit da. Wir beraten zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt und unterstützen bei der Arbeits- und Ausbildungsstellensuche. Bei Fragen zu Weiterbildung und Qualifizierung bieten wir Beratung und finanzielle Unterstützung. Unternehmen, die Fragen zur Einstellung von geflüchteten Menschen haben, erreichen den Arbeitgeber-Service unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 “, offeriert Imkamp.

„Insgesamt ist der Bedarf an Fachkräften im Kreis Euskirchen groß. Die Chancen für Arbeitslose mit einer guten Qualifikation sind besser denn je“, so Imkamp weiter. 

Weniger zuversichtlich schätzt Imkamp die Chancen für den noch hohen Anteil von Menschen ein, denen wichtige Qualifikationen fehlen, um konkurrenzfähig zu sein. „Mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen hat keinen Berufsabschluss. Chancen und Risiken des Arbeitsmarktes sind stark vom Qualifikationsniveau abhängig. Die beste Versicherung, einen Arbeitsplatz zu bekommen oder zu behalten, sind berufliche Kenntnisse“.

In dem Zusammenhang wirbt Imkamp für „Q-Day“, der Tag zum Thema Qualifizierung am 05. April, an dem sich Brühl und sämtliche Arbeitsagenturen in NRW beteiligen. In NRW werden insgesamt 10 digitale Veranstaltungen angeboten z. B. Durchstarten mit 50 Plus, Berufsabschluss während der Arbeitszeit, Wege in Engpassberufe, Digitalisierung und die Entwicklung der Berufswelt sowie finanzielle Realisierungsmöglichkeiten von Weiterbildung. Die Beratung erfolgt durch das Team der Berufsberatung im Erwerbsleben. Am 5. April sind die Beraterinnen und Berater von 8-18 Uhr telefonisch unter 02232 9461-444 erreichbar und bieten im selben Zeitraum auch eine Videoberatung an.

Die Angebote an diesem Tag richten sich vor allem an Berufstätige und Menschen, die sich auch ohne eine drohende Arbeitslosigkeit, mit Fragen rund um die eigene berufliche Qualifikation beschäftigen. Digitalisierung, neue berufliche Ziele, Strukturwandel im Rheinischen Revier und die Folgen der Corona-Pandemie - die Arbeitswelt verändert sich. Häufiger kommt es dadurch auch zu Jobwechseln oder Brüchen im Lebenslauf. Der Schlüssel zu all diesen Veränderungen ist eine gute berufliche Qualifizierung.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Link zur Videoberatung und alle Veranstaltungen im Überblick sind auf www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-nrw/aktionswoche  zu finden.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Februar 2022 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Februar insgesamt 16 Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im Februar 2021 waren es 90 (für 553 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Februar 2022 insgesamt 147 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 6.543 Menschen aus dem Kreis Euskirchen zum Zähltag im März keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 60 oder 0,9 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 934 oder 12,5 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen im März bei 6,1 anstatt bei 5,3 Prozent gelegen.
*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 62 oder 2,9 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.098 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 698 oder 25,0 Prozent weniger Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter EU-aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im März um 11 oder 0,3 Prozent gesunken. Aktuell sind 3.497 Frauen und Männer beim Jobcenter EU-aktiv arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 206 oder 5,6 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert zum Vormonat und beträgt aktuell 5,3 Prozent. Im März 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen noch 6,1 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im März meldeten sich 876 Männer und Frauen arbeitslos, 82 oder 8,6 Prozent weniger als im Vormonat und 12 oder 1,4 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 356, das sind 37 oder 9,4 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -71 oder -16,6 Prozent). Bis zum Zähltag im März meldeten sich insgesamt 216 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 19 oder 8,1 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +61 oder +39,4 Prozent).

Den im März arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 951 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 107 oder 10,1 Prozent weniger als im letzten Monat und 4 oder 0,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 338 Personen und damit 40 oder 10,6 Prozent weniger als im letzten Monat (-21 oder -5,8 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 241 Menschen (+17 oder +7,6 Prozent zum Vormonat; +51 oder +26,8 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Junge Arbeitslose unter 25 Jahren

Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jahre jungen Menschen sank leicht auf 413. Davon entfielen 170 auf die Arbeitslosenversicherung (SGB III) und 243 auf die Grundsicherung (SGB II). Das waren 30 oder 6,8 Prozent weniger als im Vormonat (Veränderung SGB III zum Vormonat: -18 oder -9,6 Prozent, SGB II: -12 oder -4,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 179 oder 30,2 Prozent gesunken (Veränderung SGB III zum Vorjahresmonat: -107 oder -38,6 Prozent, SGB II: -72 oder -22,9 Prozent).

Langzeitarbeitslose

Insgesamt 2.673 (davon SGB III: 452, SGB II: 2.221) Menschen waren länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung; -60 oder -2,2 Prozent zum Vormonat (davon SGB III: -7 oder -1,5 Prozent, SGB II: -53 oder -2,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 93 oder 3,6 Prozent (SGB III: -76 oder -14,6 Prozent, SGB II: +169 oder +8,2 Prozent) mehr Langzeitarbeitslose gezählt.

Ältere Arbeitslose

Insgesamt 2.215 (davon SGB III: 1.092, SGB II: 1.123) ältere Menschen über 50 Jahre waren im März im Kreis Euskirchen arbeitslos gemeldet. Die Betroffenheit sank gegenüber dem Vormonat um 8 oder 0,4 Prozent (SGB III: -23 oder -2,1 Prozent, SGB II: +15 oder +1,4 Prozent). Das sind 142 oder 6,0Prozent ältere Männer und Frauen weniger als im letzten Jahr (SGB III: -209 oder -16,1 Prozent, SGB II: +67 oder +6,3 Prozent).

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im März 369 neue Arbeitsstellen, das waren 97 oder 20,8 Prozent weniger als im letzten Monat und 105 oder 39,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 2.006 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 23 oder 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 658 Stellen mehr (+48,8 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

314 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +8 oder +2,6 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -11 oder -3,4 Prozent. 169 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+46 oder +37,4 Prozent zum Vormonat, -9 oder -5,1 Prozent zum Vorjahresmonat), 134 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-7 oder -5,0 Prozent gegenüber Vormonat und -29 oder -17,8 Prozent zum Vorjahresmonat).

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