Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende August 2022

Insgesamt waren 16.656 Menschen arbeitslos, das waren 387 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 1.161 oder 6,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte und betrug damit im August 6,4 Prozent.

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 40

  • Arbeitslosenzahlen weiter gesunken
  • Ende August waren 16.656 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 387 oder 2,3 Prozent weniger als im Juli 2022.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis lag bei 6,4 Prozent
  • 2.959 Zugänge in Arbeitslosigkeit. Zum Vormonat 34 oder 1,2 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit. Davon erfolgten 1.093 Zugänge aus Erwerbstätigkeit (+45 oder +4,3 Prozent zum Vormonat)
  • 3.339 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit Plus 347 oder +11,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Davon begannen 946 Menschen eine Erwerbstätigkeit (+199 oder +26,6 Prozent zum Vormonat)
  • Zahl der neu gemeldeten Stellen deutlich gestiegen. Der Agentur für Arbeit wurden im August 902 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 327 oder 56,9 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 68 oder 8,2 Prozent mehr als im August 2021.

Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 16.656 Menschen arbeitslos, das waren 387 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 1.161 oder 6,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte und betrug damit im August 6,4 Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen sind im August noch einmal deutlich gesunken, dies ist weiter hauptsächlich auf den Arbeitslosenstatus der vom Jobcenter Rhein-Erft vorläufig erfassten ukrainischen Kriegsflüchtlingen zurückzuführen“, so Anja Daub, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Brühl. Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft insgesamt betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im August um 309 oder 2,6 Prozent auf aktuell 11.405 gesunken. Hierunter reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit um 270 auf 1.137.

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 78 oder 1,5 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt.
„Grundsätzlich ist der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis weiterhin aufnahmefähig. Trotz der eher schlechten Rahmenbedingungen - wegen gestörter Lieferketten, steigender Energiepreise und der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten - werden in zahlreichen Bereichen Arbeits- und Fachkräfte gesucht. So konnten wir in diesem Monat einen deutlichen Zugang an neu gemeldeten Stellen verzeichnen“, so Anja Daub.

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen stieg um 327 oder 56,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 68 oder 8,2 Prozent mehr neue Stellen gemeldet. Aktuell sind im Rhein-Erft-Kreis 5.018 freie Stellen im Bestand.

Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2021 bis August 2022 meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Brühl 2.142 Bewerberinnen und Bewerber aus dem Rhein-Erft-Kreis für eine Ausbildungsstelle. Das waren 85 mehr als im Vorjahreszeitraum. 363 Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt. „Für alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz für 2022 gefunden haben, veranstalten wir am 05. September im Rhein-Erft-Kreis zwei Last-Minute Ausbildungsbörsen. Zwischen 17:00-21:00 Uhr können die Jugendlichen und ihre Eltern in der Arbeitsagentur Brühl, Wilhelm-Kamm-Str.1 in 50321 Brühl und in unserer Geschäftsstelle in Bergheim, Kölner Str. 16 in 50126 Bergheim mit Arbeitgebende der Region ins Gespräch kommen. Es werden mögliche und attraktive Alternativen (wie z.B. FSJ, FÖJ) vorgestellt, unsere Profis geben Tipps, wie es weitergehen kann und die Jugendlichen können auch ihre Bewerbungsunterlagen checken lassen“, wirbt Anja Daub.

Als Gedankenstütze und sozusagen Eintrittskarte habe die Arbeitsagentur einen Boardingpass entworfen, den Interessierte hier herunterladen können: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bruehl/berufsberatung-veranstaltungen

Die Jugendlichen können aber auch ohne Ticket kommen.

Insgesamt wurden bis zum Zähltag im August 2.040 Ausbildungsstellen gemeldet, 266 mehr als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind 758 im August noch unbesetzt. „Die Last-minute Ausbildungsbörsen bieten die Gelegenheit, noch eine dieser freien Ausbildungsstellen zu ergattern“, so Anja Daub.

Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den Juli 2022 (August liegt noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Juli insgesamt 8 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Juli 2021 waren es 20 (für 348 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Juli 2022 insgesamt 173 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden k
ann.

Unterbeschäftigung
Insgesamt konnten 19.653 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im August keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 240 oder 1,2 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 892 oder 4,3 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im August bei 7,5 anstatt bei 6,4 Prozent gelegen.
*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 78 oder 1,5 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 5.251 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 941 oder 15,2 Prozent weniger Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im August um 309 oder 2,6 Prozent gesunken. Aktuell sind 11.405 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 220 oder 1,9 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank im August um 0,2 Prozentpunkte und beträgt aktuell 6,4 Prozent. Im August 2021 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis noch 6,9 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im August meldeten sich 2.959 Männer und Frauen arbeitslos, 34 oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat und 284 oder 10,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.093 das sind 45 oder 4,3 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +28 oder +2,6 Prozent). Bis zum Zähltag im August meldeten sich insgesamt 644 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 249 oder 27,9 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -86 oder -11,8 Prozent).

Den im August arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.339 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 347 oder 11,6 Prozent mehr als im letzten Monat und 404 oder 13,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 946 Personen und damit 199 oder 26,6 Prozent mehr als im letzten Monat (-99 oder -9,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 782 Menschen (+39 oder +5,2 Prozent zum Vormonat; +264 oder +51,0 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Junge Arbeitslose unter 25 Jahren
Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jahre jungen Menschen sank auf 1.220. Davon entfielen 493 auf die Arbeitslosenversicherung (SGB III) und 727 auf die Grundsicherung (SGB II). Das waren 121 oder 9,0 Prozent weniger als im Vormonat (Veränderung SGB III zum Vormonat: -63 oder -11,3 Prozent, SGB II: -58 oder -7,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 306 oder 20,1 Prozent gesunken (Veränderung SGB III zum Vorjahresmonat: -166 oder -25,2 Prozent, SGB II: -140 oder -16,1 Prozent).

Langzeitarbeitslose
Insgesamt 6.947 (davon SGB III: 799, SGB II: 6.148) Menschen waren länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung; -127 oder -1,8 Prozent zum Vormonat (davon SGB III: -46 oder -5,4 Prozent, SGB II: -81 oder -1,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 1.292 oder 15,7 Prozent (SGB III: -274 oder -25,5 Prozent, SGB II: -1.018 oder -14,2 Prozent) weniger Langzeitarbeitslose gezählt.

Ältere Arbeitslose
Insgesamt 5.915 (davon SGB III: 2.356, SGB II: 3.559) ältere Menschen über 50 Jahre waren im August im Rhein-Erft-Kreis arbeitslos gemeldet. Die Betroffenheit sank gegenüber dem Vormonat um 133 oder 2,2 Prozent (SGB III: -50 oder -2,1 Prozent, SGB II: -83 oder -2,3 Prozent). Das sind 343 oder 5,5 Prozent ältere Männer und Frauen weniger als im letzten Jahr (SGB III: -292 oder -11,0 Prozent, SGB II: -51 oder -1,4 Prozent).

Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im August 902 neue Arbeitsstellen, das waren 327 oder 56,9 Prozent mehr als im letzten Monat und 68 oder 8,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 5.018 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 163 oder 3,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 816 Stellen mehr (+19,4 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik
769 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -1 oder -0,1 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -14 oder -1,8 Prozent. 720 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-101 oder -16,3 Prozent zum Vormonat, +55 oder +8,3 Prozent zum Vorjahresmonat), 405 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+5 oder +1,3 Prozent gegenüber Vormonat und -63 oder -13,5 Prozent zum Vorjahresmonat).

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