Der Ausbildungsmarkt im Kreis Euskirchen

Im Berufsberatungsjahr 2022/2023 der Agentur für Arbeit Brühl
Jahresbilanz (Oktober bis September)

 

Weniger gemeldete Bewerber
930 gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen (-16 oder -1,7 Prozent gegenüber Vorjahr)

Zahl der gemeldeten Stellen gestiegen
820 gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen (+39 oder +5,0 Prozent gegenüber Vorjahr)

100 Bewerber blieben bis Ende September unversorgt
45 oder 81,8 Prozent mehr als im letzten Jahr 

69 Ausbildungsstellen im Kreis Euskirchen blieben unbesetzt
21 oder 23,3 Prozent weniger als im letzten Jahr

 

06.11.2023 | Presseinfo Nr. 43

 

Traditionsgemäß stellt Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, gemeinsam mit Anja Daub, Geschäftsführerin opera-tiv der Agentur für Arbeit Brühl und Waltraud Gräfen der Industrie- und Han-delskammer Aachen, die Daten zum Ausbildungsmarkt 2023 vor. In diesem Jahr zu Gast bei der Vohsen GmbH aus Euskirchen, in der in regelmäßig aus-gebildet wird.

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen am Ausbildungsmarkt ist leicht gesunken. Die Zahl der gemeldeten Stellen ist hingegen gestiegen. Von Oktober 2022 bis September 2023 meldeten sich 930 Bewerberinnen und Bewerber aus dem Kreis Euskirchen für eine Ausbildungsstelle bei der Arbeitsagentur Brühl. Das sind 16 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden bisher 820 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 39 mehr als vor einem Jahr.

 

 

„Der Ausbildungsmarkt im Kreis Euskirchen zeigt sich trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten stabil. Das die Unternehmen trotz der schwierigen  Rahmenbedingungen mehr Ausbildungsplätze anbieten, ist bedeutender denn je, denn die demografische Entwicklung schmälert zunehmend das Fachkräftepotenzial. Etwa zwanzig Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer dualen Ausbildung im Kreis Euskirchen werden innerhalb der kommenden 10 Jahre das Rentenalter erreichen. Außerdem wird die Zahl der jungen Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, zusehends kleiner. Der sich hieraus entwickelnde Bewerberinnen- und Bewerber-Markt, bedeutet auf der einen Seite, dass es mehr Chancen für die Jugendlichen gibt. Auf der anderen Seite wird die Suche nach den passenden Auszubildenden für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber häufig langwieriger und aufwändiger. Bereits jetzt investieren Unternehmen mehr in Ausbildung und probieren neue Wege bei der Suche nach zukünftigen Fachkräften. Eine Alternative gibt es aufgrund der anstehenden demografischen Entwicklung nicht“, fasst Ralf Holtkötter zusammen.

Rund 85 Prozent der bei uns gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen konnten in diesem Jahr mit passenden Bewerbern besetzt werden, 444 der 930 jungen Bewerberinnen und Bewerber aus dem Kreis Euskirchen konnten im Berichtsjahr eine ungeförderte betriebliche Ausbildung beginnen. Insgesamt 134 junge Menschen haben sich für eine weiterführende Schule, Studium oder ein Praktikum entschieden und 62 nahmen von einer Berufsausbildung Abstand und begannen eine Erwerbstätigkeit.

 

Top-10 der Berufswünsche             Top-10 der Ausbildungsstellen

 

In vielen Fällen passten das Angebot und die Nachfrage zusammen, dennoch blieben 69 Ausbildungsstellen unbesetzt und 100 Bewerber fanden bis Ende September keine passende Ausbildungsstelle. „Leider decken sich die Erwartungen und Anforderungen der Betriebe auf der einen und die Wunschvorstellungen der Jugendlichen auf der anderen Seite sehr oft nicht, so dass der rechnerisch einfache Ausgleich leider nicht funktioniert“, so die Ausbildungsmarkt-Expertin Anja Daub.

„Auch wenn das neue Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, gibt es noch viele Jugendliche, die eine Chance suchen und auch verdienen. Auch viele Unternehmen suchen händeringend nach passenden Bewerberinnen und Bewerbern. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass alle Jugendlichen, die sich für eine berufliche Ausbildung interessieren, auch die Chance dazu erhalten. Denn jede oder jeder Einzelne kann uns morgen als Fachkraft fehlen. Eine Lösung für Unternehmen und Betriebe könnte es sein, Jugendlichen eine Chance zu bieten, die mit ihrer Bewerbung zunächst nicht überzeugen konnten. Oft kann man die wahren Talente hinter den Zeugnisnoten nicht entdecken“, so Anja Daub.

Bei Unterstützungsbedarf kommen für jungen Menschen Angebote wie beispielsweise Berufsvorbereitenden Maßnahmen (BvB), eine Einstiegsqualifizierung (EQ), Assistierte Ausbildung (AsA) oder Außerbetriebliche Berufsausbildung (BaE) zum Einsatz.

„Wir lassen die Jugendlichen und auch die Ausbilderinnen und Ausbilder nicht allein. Es gibt seit Jahren erfolgreiche Angebote wie die Assistierte Ausbildung, die von der Nachhilfe für Azubis bis hin zu einem begleitenden Coaching gute Angebote der Unterstützung für die jungen Menschen und auch die Betriebe bieten“, wirbt Daub für die Angebote der Arbeitsagentur.

 

Mit der Einstiegsqualifizierung (EQ) kann der Brückenschlag in die Berufsaus-bildung noch gelingen. Diese Langzeitpraktika richten sich an bislang unvermit-telte Bewerber und Bewerberinnen. Ein Großteil der teilnehmenden Jugendli-chen wechseln nach einer Einstiegsqualifizierung in eine betriebliche Ausbil-dung oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

 

Die Agentur für Arbeit bietet zudem weitere Alternativen zum direkten Ausbil-dungseinstieg an. So können Jugendliche im Kreis Euskirchen zunächst an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilnehmen, die durch die Be-rufsberatung finanziert wird.

 

 

 

Offene Ausbildungsstellen stehen für dieses Jahr noch in den folgenden Berufen zur Verfügung:

 

 

 

 

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen, können sich unbürokratisch unter folgender Rufnummer: 02251 79 79 79

oder per Mail: Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de melden.

Arbeitgeber, die eine Ausbildungsstelle anbieten möchten, können sich unter der Rufnummer 0800 4 5555 20

oder per E-Mail an bruehl.arbeitgeber@arbeitsagentur.de

mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen.