Der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen Ende November 2023

Arbeitslosenzahlen leicht gestiegen

Ende November waren 6.006 Menschen aus den Kreis Euskirchen arbeitslos.
Das sind 22 oder 0,4 Prozent mehr als im Oktober 2023

Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 5,7 Prozent

1.117 Zugänge in Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat 83 oder 6,9 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     
453 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (+22 oder +5,1 Prozent zum Vormonat)

1.087 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
Minus 32 oder -2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 346 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (+1 oder +0,3 Prozent zum Vormonat)

Zahl der neu gemeldeten Stellen leicht gestiegen
Der Agentur für Arbeit wurden im November 273 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen gemeldet, das sind 14 oder 5,4 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 45 oder 14,2 Prozent weniger als im November 2022.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 45

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 6.006 Menschen arbeitslos, das waren 22 oder 0,4 Prozent mehr als im Oktober 2023. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 284 oder 5,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 5,7 Prozent.

Die Unternehmen im Kreis Euskirchen beweisen Kontinuität und tun gut daran, ihre Belegschaft zu halten. Wir verzeichnen zwar leicht steigende Arbeitslosenzahlen, aber von einem Einbruch kann keine Rede sein. Dank der milden Temperaturen blieben bisher auch die Beschäftigungseinschränkungen in den witterungsbedingten Branchen noch weitestgehend aus.“, kommentiert Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.

 „Am 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit einer Behinderung, deshalb möchte ich diese Personengruppe heute etwas genauer beleuchten“, so Holtkötter

Im gleitenden Jahreswert waren im Oktober 469 schwerbehinderte Menschen im Kreis Euskirchen arbeitslos gemeldet. Immerhin sind dies 7,9 Prozent aller Arbeitslosen. Rund ein Drittel der Menschen mit Behinderung, die arbeitslos gemeldet sind, bringen eine abgeschlossene Berufsausbildung mit. Sie sind gut qualifizierte Fachkräfte.

„Den Betrieben fällt es immer noch schwer, Menschen mit einem Handicap eine Chance zu geben. Dabei sind es häufig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die über eine reiche berufliche Erfahrung verfügen und es gibt vielerlei Unterstützungsangebote – auch von der Agentur für Arbeit. Es reicht von „A“ wie Arbeitsplatzausstattung über „B“ wie Beratung bis zu „Z“ wie Zuschuss bei der Einstellung“, wirbt Holtkötter.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Oktober 2023 (Daten für November liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Oktober sieben Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im Oktober 2022 waren es neun (für 23 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Oktober 2023 insgesamt 66 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 7.134 Menschen aus dem Kreis Euskirchen zum Zähltag im November keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 22 oder 0,3 Prozent über dem Wert des Vormonats und um 316 oder 4,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen im Oktober bei 6,7 anstatt bei 5,7 Prozent gelegen.

*) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher. Die ausgewiesenen Daten zur Unterbeschäftigung sind vorläufig und hochgerechnet.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 23 oder 1,1 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.134 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 130 oder 6,5 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter EU-aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im November um 1 0,0 Prozent gesunken. Aktuell sind 3.872 Frauen und Männer beim Jobcenter EU-aktiv arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 154 oder 4,1 Prozent gestiegen.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 5,7 Prozent. Im November 2022 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen 5,4 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im November meldeten sich 1.117 Männer und Frauen arbeitslos, 83 oder 6,9 Prozent weniger als im Vormonat und 29 oder 1,0 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 453 das sind 22 oder 5,1 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: -10 oder -2,2 Prozent). Bis zum Zähltag im November meldeten sich insgesamt 253 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 70 oder 21,7 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +10 oder +4,1 Prozent).

Den im November arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 1.087 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 32 oder 2,9 Prozent weniger als im letzten Monat und 91 oder 7,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 346 Personen und damit 1 oder 0,3 Prozent mehr als im letzten Monat (+32 oder +10,2 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 249 Menschen (-71 oder -22,2 Prozent zum Vormonat; -103 oder -29,3 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im November 273 neue Arbeitsstellen, das waren 14 oder 5,4 Prozent mehr als im letzten Monat und 45 oder 14,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 1.980 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 31 oder 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 92 Stellen weniger (-4,4 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

383 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -13 oder -3,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +31 oder +8,8 Prozent. 178 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+32 oder +21,9 Prozent zum Vormonat, -1 oder -0,6 Prozent zum Vorjahresmonat), 151 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-7 oder -4,4 Prozent gegenüber Vormonat und +23 oder +18,0 Prozent zum Vorjahresmonat).