29.07.2021 | Presseinfo Nr. 84

Im Juli sanken die Arbeitslosenzahlen noch einmal leicht.

Im Juli sanken die Arbeitslosenzahlen noch einmal leicht. Insgesamt waren 18.065 Menschen arbeitslos, das waren 109 oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 1.329 oder 6,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb zum Vormonat unverändert und betrug auch im Juli 7,0 Prozent

  • Arbeitslosenzahlen leicht gesunken
  • Ende Juli waren 18.065 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 109 oder 0,6 Prozent weniger als im Juni 2021.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis lag bei 7,0 Prozent
  • 2.768 Zugänge in Arbeitslosigkeit
    Zum Vormonat 88 oder 3,3 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit. Davon erfolgten 1.078 Zugänge aus Erwerbstätigkeit (-77 oder -6,7 Prozent zum Vormonat)
  • 2.871 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit
    Plus 9 oder +0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Davon begannen 1.140 Menschen eine Erwerbstätigkeit (-25 oder -2,1 Prozent zum Vormonat)
  • Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen
    Der Agentur für Arbeit wurden im Juli 1.239 Arbeitsstellen gemeldet, das sind 427 oder 52,6 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 631 oder 103,8 Prozent mehr als im Juli 2020.

Gesamtentwicklung

Im Juli sanken die Arbeitslosenzahlen noch einmal leicht. Insgesamt waren 18.065 Menschen arbeitslos, das waren 109 oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Minus von 1.329 oder 6,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb zum Vormonat unverändert und betrug auch im Juli 7,0 Prozent.

Es ist erfreulich, dass die Arbeitslosenzahlen noch einmal leicht gesunken sind. Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis ist weitestgehend stabil und der Bedarf an Fachkräften hoch“, kommentierte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, Rainer Imkamp, heute in Brühl die neuesten Arbeitsmarktdaten aus dem Rhein-Erft-Kreis.

Überschattet würde diese - für diesen Sommermonat - günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt in der Region leider von der großen Hochwasserkatastrophe. Nicht nur Privathaushalte oder Unternehmen sind in unbekannter Größenordnung betroffen, auch die Infrastrukturschäden können noch Auswirkungen für den Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis haben, was derzeit aber nicht einzuschätzen ist.  Imkamp weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Unternehmen, die von den Folgen der Flut betroffen sind, die Möglichkeit haben, wegen dieses unabwendbaren Ereignisses Kurzarbeit anzuzeigen und in der Folge auch Kurzarbeitergeld zu beziehen, wenn es zu Betriebseinschränkungen und Arbeitsausfällen für die Beschäftigten kommt.

Die wesentlichen Informationen und Kontaktwege habe die Arbeitsagentur in einer Presseinformation und einem PDF zusammengestellt. Beides steht hier zum Download zur Verfügung:

https://www.ba-mediaboard.de/media-share/external/share/47cdfe1d-7cf8-4ba4-89e0-12f030707c7a

Die allgemeine Entwicklung am Arbeitsmarkt in diesem Monat beschreibt Imkamp „als wenig überraschend in der Sommerpause“, lediglich die hohen Zugänge an neuen Arbeitsstellen sind zu dieser Jahreszeit nicht unbedingt zu erwarten.

Die Unternehmen blicken wieder optimistischer nach vorn. Das zeigt sich an der steigenden Nachfrage nach neuen Mitarbeitern. Diese hat in vielen Branchen spürbar angezogen und nähert sich dem Niveau von vor der Corona-Krise an. Im Vergleich zum Juli 2020 liegt der gemeldete Stellenbestand vor allem im Baugewerbe, im Gastgewerbe, bei Information und Kommunikation deutlich höher. Aber auch im Handel sowie bei Verkehr und Logistik war ein spürbares Plus zu verzeichnen.“, so Imkamp weiter.

Im Juli wurden 1.239 neue Stellen gemeldet, +427 oder +52,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat und +631 oder +103,8 Prozent zum Vorjahresmonat.

Ausbildungsmarkt

Weiterhin sei außerdem leider die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Rhein-Erft-Kreis noch stark von den Folgen der Pandemie-Maßnahmen geprägt. Seit Beginn des Beratungsjahres 2020/21 ist vor allem die Zahl der aktuell 1.971 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-9,5 Prozent) zurückgegangen. Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen (im Juli: 1.659) unterschreitet mittlerweile den Stand des Vorjahres um 464 Ausbildungsstellen oder 21,9 Prozent. Deshalb startete die Bundesagentur für Arbeit mit allen Partnern eine breit angelegte Initiative, den „Sommer der Berufsausbildung“. „In den kommenden Wochen und Monaten werden wir mit vielen Aktionen und Informationen nochmal gezielt auf Jugendliche, Betriebe, Eltern zugehen und für Ausbildung werben“, so Imkamp.

Weitere Informationen zu dieser Initiative finden Sie

hier:https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html

„Auch in unser Sommercamp der Berufsberatung gibt es bis zum Ende der Sommerferien noch spannende Veranstaltungen“, wirbt der Ausbildungsmarktexperte.

Das Angebot zum Sommercamp 2021 finden interessierte Jugendliche und deren Eltern hier:

 https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bruehl/ausbildungswoche

Für alle Fragen die unbeantwortet bleiben, haben wir eine zusätzliche regionale Hotline eingerichtet: 02251 797979. Hier können Jugendliche direkt mit einer Berufsberaterin oder einem Berufsberater sprechen.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Juni 2021 legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Juni insgesamt 26 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Juni 2021 insgesamt 142 Personen genannt. Im Juni 2020 waren es 104 Unternehmen für 1.505 darin aufgeführte Personen. Für den Juli 2021 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den Zeitraum 01. Juli bis 25.07.2021. Demzufolge zeigten im Juli insgesamt 11 Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für Juli voraussichtlich insgesamt 99 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben. Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann

Unterbeschäftigung

Insgesamt konnten 21.049 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum Zähltag im Juli keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung mit 231 oder 1,1 Prozent unter dem Wert des Vormonats und um 1.475 oder 6,5 Prozent unter dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Juli bei 8,0 anstatt bei 7,0 Prozent gelegen. *) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 63 oder 1,0 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.474 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 1.622 oder 20,0 Prozent weniger Arbeitslose verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Juli um 46 oder 0,4 Prozent gesunken. Aktuell sind 11.591 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 293 oder 2,6 Prozent gestiegen.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb zum Vormonat unverändert beträgt weiter 7,0 Prozent. Im Juli 2020 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 7,5 Prozent.

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen

Im Juli meldeten sich 2.768 Männer und Frauen arbeitslos, 88 oder 3,3 Prozent mehr als im Vormonat und 11 oder 0,4 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.078, das sind 77 oder 6,7 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -249 oder -18,8 Prozent). Bis zum Zähltag im Juli meldeten sich insgesamt 932 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 287 oder 44,5 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +206 oder +28,4 Prozent).

Den im Juli arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.871 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 9 oder 0,3 Prozent mehr als im letzten Monat und 583 oder 25,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 1.140 Personen und damit 25 oder 2,1 Prozent weniger als im letzten Monat (+305 oder +36,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 574 Menschen (-1 oder -0,2 Prozent zum Vormonat; -19 oder -3,2 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Junge Arbeitslose unter 25 Jahren

Die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15 bis unter 25 Jahre jungen Menschen stieg auf 1.488. Davon entfielen 713 auf die Arbeitslosenversicherung (SGB III) und 775 auf die Grundsicherung (SGB II). Das waren 100 oder 7,2 Prozent mehr als im Vormonat (Veränderung SGB III zum Vormonat: +78 oder -12,3 Prozent, SGB II: +22 oder +2,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren um 464 oder 23,8 Prozent gesunken (Veränderung SGB III zum Vorjahresmonat: -245 oder -25,6 Prozent, SGB II: -219 oder -22,0 Prozent).

Langzeitarbeitslose

Insgesamt 8.221 (davon SGB III: 1.110, SGB II: 7.111) Menschen waren länger als zwölf Monate ohne Beschäftigung; +6 oder +0,1 Prozent zum Vormonat (davon SGB III: -6 oder -0,5 Prozent, SGB II: +12 oder +0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 1.624 oder 24,6 Prozent (SGB III: +192 oder +20,9 Prozent, SGB II: +1.432 oder +25,2 Prozent) mehr Langzeitarbeitslose gezählt.

Ältere Arbeitslose

Insgesamt 6.403 (davon SGB III: 2.736, SGB II: 3.667) ältere Menschen über 50 Jahre waren im Juli im Rhein-Erft-Kreis arbeitslos gemeldet. Die Betroffenheit sank gegenüber dem Vormonat um 142 oder 2,2 Prozent (SGB III: -107 oder -3,8 Prozent, SGB II: +35 oder 0,9 Prozent). Das sind 166 oder 2,7 Prozent ältere Männer und Frauen mehr als im letzten Jahr (SGB III: -204 oder -6,9 Prozent, SGB II: +370 oder +11,2 Prozent).

Stellenangebote

Arbeitgeber meldeten im Juli 1.239 neue Arbeitsstellen, das waren 427 oder 52,6 Prozent mehr als im letzten Monat und 631 oder 103,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 4.089 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 380 oder 10,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 466 Stellen mehr (+12,9 Prozent).

Aktive Arbeitsmarktpolitik

825 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -37 oder -4,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +24 oder +73,0 Prozent. 700 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-106 oder -13,2 Prozent zum Vormonat, -43 oder -5,8 Prozent zum Vorjahresmonat), 447 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (keine Veränderung gegenüber Vormonat und +120 oder +36,7 Prozent zum Vorjahresmonat).

 

Pressesprecher der Agentur für Arbeit Brühl

Frau Nicole Cuvelier