Chemnitz: Trotz unsicherer Zeiten - Gute Ausbildungsmarktbilanz 2021/22

Die Arbeitsagentur und das Jobcenter Chemnitz ziehen Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2021/22. Sowohl bei der Anzahl der Bewerber*innen als auch bei den gemeldeten Ausbildungsplätzen gibt es ein leichtes Plus zum Vorjahr.

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 39

„Jugendliche müssen sich auf einem Markt orientieren, der eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten bereithält. In diesem Jahr meldeten Chemnitzer Unternehmen über 1.600 freie Ausbildungsplätze. Damit liegen wir nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Das sind positive Entwicklungen in unsicheren Zeiten. Der Bedarf und das Engagement der Unternehmen, Nachwuchs für die Zukunft auszubilden, ist ungebrochen hoch. In allen Branchen sind Azubis gefragt und Chemnitz bietet sehr gute Perspektiven für junge Menschen. Gleichzeitig meldeten sich mehr als 1.200 Bewerberinnen und Bewerber, die unsere Dienstleistungen in der Jugendberufsagentur wahrgenommen haben. Der Großteil von ihnen nahm erfolgreich eine Ausbildung oder ein Studium auf. Die Investition in den Nachwuchs ist für die Wirtschaft unabdingbar. Es wurde viel dafür getan, die Bedarfe der Unternehmen zu decken, die Wünsche und Eignungen der Jugendlichen zur passenden Ausbildungsstelle zu bringen und Alternativen zu schaffen, wenn es mit dem eigentlichen Wunsch nicht klappte. Von großem Vorteil war, dass in diesem Jahr Berufsorientierungsveranstaltungen, Messen, Tage der offenen Tür und viele weitere Events wieder stattfinden konnten. Insgesamt konnten wir mehr Stellen besetzen und es blieben weniger Ausbildungsplätze unbesetzt als vor einem Jahr“, äußert Angelika Hugel, Chefin der Arbeitsagentur Chemnitz. 

Ausbildungsstellen

Von Oktober 2021 bis September 2022 wurden der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Chemnitz insgesamt 1.678 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren zwei Stellen bzw. 0,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Von den 1.678 gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 138 unbesetzt. Das sind 27 Stellen weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Ausbildungsplätze gibt es noch in diesen Berufen:

1.    Kaufmann/-frau im Einzelhandel (8 Stellen)
2.    Verkäufer/in (8 Stellen)
3.    Zerspanungsmechaniker/in (5 Stellen)
4.    Industriemechaniker/in (5 Stellen)
5.    Elektroniker/in Energie-/Gebäudetechnik (5 Stellen)

Bewerberinnen und Bewerber

Insgesamt 1.228 Bewerberinnen und Bewerber nutzten die Ausbildungsvermittlung und meldeten sich bei der Berufsberatung. Das sind 31 Personen mehr als im Jahr zuvor (plus 2,6 Prozent). 

Rund 50 Jugendliche noch ohne Ausbildungsvertrag

Von allen gemeldeten Bewerber/innen sind noch 54 auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem anderen beruflichen Einstieg. Das sind drei Jugendliche weniger als im Vorjahreszeitraum. 

„Mit den unversorgten Jugendlichen werden in individuellen Einzelgesprächen andere Ausbildungsmöglichkeiten oder entsprechende Alternativen geprüft und besprochen. Sie werden nicht allein gelassen. Gemeinsam mit unseren regionalen Partnern, wie den Kammern, werden wir den Jugendlichen bis Jahresende gute und passende Angebote unterbreiten“, sagt Angelika Hugel.

Mehr als 700 Jugendliche nahmen eine Berufsausbildung auf 

Die meisten der Bewerberinnen und Bewerber (766 Jugendliche) nahmen zum 30. September 2022 eine Berufsausbildung auf. 113 Jugendliche mündeten in Schule oder Studium ein. 80 der Bewerber*innen nahmen eine Erwerbstätigkeit, 15 einen gemeinnützigen Dienst auf. 27 Jugendliche befinden sich in einer Fördermaßnahme, wie eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung. Von 227 Bewerbern liegen (noch) keine Informationen vor.

TOP 10 – Beliebteste Ausbildungsberufe und die meisten gemeldeten Ausbildungsstellen

Seit Jahren unangefochten und am beliebtesten bei den Jugendlichen: Die Ausbildungen zum Verkäufer/zur Verkäuferin, zum Kaufmann/zur Kauffrau Büromanagement, zum Einzelhandelskaufmann/zur Einzelhandelskauffrau und zum/zur KFZ-Mechatroniker/in. Kaufmännische Ausbildungen bleiben besonders bei den Frauen angesagt. Erster Platz bei den Lieblingsberufen unter den Mädchen: Verkäuferin (56 Bewerberinnen). Bei den Jungs liegt die Mechatroniker-Ausbildung vorn (54 Bewerber). 

Auf Seiten der Unternehmen waren besonders Azubis im kaufmännischen Bereich gefragt. Außerdem fanden sich in der TOP 10 der am häufigsten gemeldeten Ausbildungsstellen Mechatroniker-, Elektroniker- und Fachinformatikerstellen. 

Einstieg in die Ausbildung ist immer noch möglich

Ein Einstieg in die Ausbildung ist auch jetzt im Herbst noch möglich. Wenn sich Ausbildungsbetrieb und die jeweilige Kammer, wie die Handwerkskammer oder die Industrie- und Handelskammer, darüber einig sind, dass der verspätet beginnende Auszubildende trotzdem erfolgreich sein wird, dann sind Einstiege in die Ausbildung noch bis ans Ende des Jahres möglich.

„Wir vermitteln intensiv weiter. Es bestehen auch jetzt noch Chancen, in die Ausbildung einzusteigen. Für alle, die in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz mehr erhalten, gibt es verschiedene Wege zur Überbrückung. Einer ist die Einstiegsqualifizierung. In diesem verlängerten Praktikum können Jugendliche zeigen, welche Fähigkeiten und Motivation sie haben und Betriebe können junge Ausbildungswillige besser kennenlernen und an eine Ausbildung in ihrem Betrieb heranführen. Die Unternehmen erhalten dafür Zuschüsse zur monatlichen Vergütung“, erklärt Angelika Hugel, Chefin der Chemnitzer Arbeitsagentur. 

Näheres dazu erfährt jedes Unternehmen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Chemnitz.

Die Jugendberufsagentur unterstützt alle Jugendlichen und ihre Eltern bei der Ausbildungssuche und dem Einstieg in den Beruf

Termine mit der Berufsberatung können unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 oder online über das Kontaktformular vereinbart werden. In der Jugendberufsagentur Chemnitz finden sich außerdem alle wichtigen Ansprechpartner/innen, die Jugendliche auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf unterstützen:  https://hausderjugend-chemnitz.de/ 

Tipp für Jugendliche und ihre Eltern: Up to date bleiben! 

Im Online-Angebot der Jugendberufsagentur finden sich viele regionale Veranstaltungen, die dabei helfen, sich beruflich zu orientieren, in Berufsbilder reinzuschnuppern oder sich persönlich weiterzuentwickeln. Kein langes Suchen notwendig, hier gibt es alles auf einen Blick: https://www.hausderjugend-chemnitz.de/veranstaltungen/