Arbeitslosigkeit zum Jahresende gesunken

Im Dezember ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld weiter zurückgegangen. Mit 10.008 Arbeitslosen waren es 115 weniger als noch im November 2021. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren sogar 2.105 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Damit setzt sich die positive Entwicklung der letzten Monate über den Jahreswechsel fort.

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat veränderte die Arbeitslosenquote nicht. Sie blieb bei 2,9 Prozent. Damit liegt sie aber um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Dezember 2020, als sich die Corona-Pandemie noch wesentlich stärker auf den Arbeitsmarkt auswirkte.

Die Nachfrage der Unternehmen in der Region nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist im Dezember nochmal gestiegen. Mit 1.017 neuen freien Stellen meldeten die Personalverantwortlichen im Dezember 82 mehr als noch im November und 43 mehr als im Dezember 2020. Der Bestand an offenen Stellen liegt aktuell insgesamt bei 7.351.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Im Dezember waren im Kreis Borken weniger Menschen arbeitslos gemeldet als noch im November. Mit 6.817 Personen waren es 64 weniger als im Vormonat. Gleichzeitig liegt die Arbeitslosigkeit damit um 1.503 niedriger als im Dezember 2020. Auch ein Blick auf die Zeit vor der Corona-Pandemie zeigt eine derzeit niedrigere Arbeitslosigkeit. So waren im Dezember 2019 genau 7.331 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 514 mehr als im aktuellen Berichtsmonat.

„Trotz der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie ist die Situation für viele Menschen am regionalen Arbeitsmarkt so gut wie lange nicht“, erklärt Rolf Heiber, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. So ist die Arbeitslosenquote mit 3,1 Prozent gegenüber November nochmal um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Ein Blick auf den Dezember 2020 zeigt, dass unter dem deutlichen Einfluss der Corona-Pandemie die Arbeitslosenquote damals sogar um 0,7 Prozentpunkte höher lag.

„Viele Unternehmen suchen dringend nach neuen Mitarbeitern. Die demographische Entwicklung in den Betrieben, aber auch Nachholprozesse nach den coronabedingten Einschränkungen bis Anfang 2021 führen zu erhöhten Personalbedarfen. Die Unsicherheiten durch die Pandemie und die Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter, wie wir sie insbesondere im Jahr 2020 erlebt haben, sind in den meisten Branchen weitestgehend abgeklungen. Daher ist die Zahl der gemeldeten offenen Stellen im zurückliegenden Monat nochmals angestiegen und über das gesamte Jahr auf ein langjähriges Hoch gestiegen “, so der Arbeitsmarktexperte. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Coesfeld konnte im Dezember 726 neue Stellen im Kreis Borken entgegennehmen. Das sind 124 mehr als noch im November und 109 mehr als vor einem Jahr.

Gleichzeitig kletterte auch der Bestand an offenen Stellen. Mit 5.010 gemeldeten Stellen waren es im Dezember 2.119 mehr als noch vor einem Jahr. „Das ist gut für diejenigen, die eine neue Anstellung suchen. Denn sie haben viele Möglichkeiten sich zu bewerben“, erklärt Heiber, fügt aber an: „Für die Unternehmen schaut das etwas anders aus. Ein hoher Bestand an offenen Stellen bedeutet, dass diese nicht so schnell mit geeigneten Bewerbern besetzt werden können.“

Für den Arbeitsmarktexperten zeigen sich damit die Auswirkungen des Fachkräftemangels wieder sehr deutlich. „In vielen Bereichen, wie zum Beispiel in einigen handwerklichen Berufen, gibt es die benötigten ausgebildeten Fachkräfte kaum noch. Stellen bleiben daher länger unbesetzt. Eine Situation, die sich noch verschärfen wird“, so der Heiber. Für ihn kann unter anderem die Qualifizierung während einer Beschäftigung ein Lösungsansatz sein. Denn wer einen Mitarbeiter einstellt, der nicht alle Voraussetzungen mitbringt, kann ihn auch nach der Einstellung am neuen Arbeitsplatz weiterbilden, sodass er die fehlenden Qualifikationen noch erhält. „Mit zahlreichen Fördermöglichkeiten durch die Arbeitsagentur ist das in der Regel gut umsetzbar. Eine Stelle, die ansonsten eventuell lange unbesetzt geblieben wäre, kann so doch perspektivisch und dauerhaft besetzt werden.“

Für den stellvertretenden Agenturleiter ist das Thema Fachkräftemangel eine der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft: „Deswegen arbeiten wir mit vielen Partnern am Arbeitsmarkt zusammen, um hier Ideen und Lösungen zu entwickeln. Aber auch die Unternehmen selber müssen am Ende in die Sicherung der Fachkräfte investieren“, so seine Botschaft.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

Im Kreis Coesfeld ist die Arbeitslosigkeit im Dezember gegenüber dem Vormonat nochmal leicht gesunken. Mit 3.191 waren es 51 Arbeitslose weniger als zuletzt. Die Arbeitslosenquote blieb jedoch unverändert bei 2,6 Prozent. Damit liegt sie aber um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Dezember 2020. „Die Arbeitslosigkeit hat sich von der Corona Pandemie längst erholt. Aktuell sind sogar weniger Menschen arbeitslos als vor dem Beginn der Pandemie“, erklärt Rolf Heiber, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. So waren im Dezember 2019 genau 3.207 Menschen im Kreis Coesfeld arbeitslos und damit 16 mehr als im aktuellen Berichtsmonat.

„Die Unternehmen im Kreis hatten zuletzt vielfach volle Auftragsbücher und haben daher intensiv nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht. Das hat auch vielen arbeitslosen Menschen Perspektiven geboten“, erklärt Heiber die positive Entwicklung. Auch wenn die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern aktuell etwas zurückgegangen ist, im Dezember meldeten die Unternehmen mit 291 neuen freien Stellen 42 weniger als noch im November, sieht der Arbeitsmarktexperte darin keine Trendwende: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass zum Jahreswechsel weniger freie Stellen gemeldet werden. Insgesamt bleibt es bei einer hohen Nachfrage, vor allem nach Fachkräften.“

Genau darin sieht der stellvertretende Agenturleiter die zukünftige Herausforderung. „Fachkräfte sind schon jetzt schwer zu finden. Einige Stellen bleiben dementsprechend oft unbesetzt. Es muss uns daher gelingen, andere, auch ungelernte Arbeitskräfte am Markt so zu qualifizieren, dass sie diese Aufgaben übernehmen können.“ So wirbt er für die zahlreichen Förderprogramme und Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit, die dabei helfen können zukünftige oder bereits vorhandene Mitarbeiter passgenau zu qualifizieren.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosenquote lag Dezember im Münsterland bei 3,6 Prozent und veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Vor einem Jahr lag sie mit 4,2 Prozent allerdings noch deutlich höher. Aktuell sind münsterlandweit 33.871 Personen arbeitslos gemeldet, 70 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit um 5.515 Personen, das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent.

Die Arbeitslosenquoten in allen drei Arbeitsagenturen im Münsterland blieben im Vergleich zum Vormonat unverändert. Sie liegen bei 2,9 Prozent für die Arbeitsagentur Coesfeld, bei 3,7 Prozent für die Arbeitsagentur Rheine und bei 4,3 für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster.

Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen im Münsterland ging leicht zurück. So meldeten die Betriebe und Verwaltungen der Region im Dezember 2.904 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das sind 45 weniger als im November, aber 7 mehr als im Dezember vor einem Jahr. Insgesamt können Arbeitsuchende damit münsterlandweit auf 19.067 offene Stellen zurückgreifen, 5.758 mehr als im Vorjahresmonat.