Arbeitslosigkeit steigt zum Jahresstart

Im ersten Monat des Jahres waren 527 Personen mehr bei der Agentur für Arbeit Coesfeld gemeldet als noch im zurückliegenden Dezember. Insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen in den Kreisen Borken und Coesfeld zu Jahresbeginn damit bei 10.535 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,1 Prozent.

01.02.2022 | Presseinfo Nr. 14

Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat entwickelte sich die Arbeitslosigkeit dem Trend der letzten Monate entsprechend aber weiterhin positiv. So sind aktuell 2.472 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr. Das entspricht einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 19 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote lag im Vorjahr noch um 0,7 Prozentpunkte höher. Der jetzt zu verzeichnende Anstieg ist jahreszeitlich üblich. Überdies fällt dieser Anstieg mit 5,3 Prozent zum Vormonat Dezember 2021 deutlich geringer aus als in den letzten fünf Jahren.

Auf einem fast unveränderten Niveau bliebt die Arbeitskräftenachfrage. Im Januar meldeten die Unternehmen 1.016 freie Stellen bei der Arbeitsagentur und damit gerade mal eine Stelle weniger als im Dezember. Zurückgegangen ist hingegen der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen. Mit 7.069 waren es im aktuellen Berichtsmonat 282 weniger als noch im Dezember. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist der Bestand allerdings um 2.664 Stellen angestiegen und auch im langjährigen Vergleich noch sehr hoch.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Borken im Januar angestiegen. Gegenüber Dezember 2021 sind aktuelle 349 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,3 Prozent. „Eine Entwicklung, die zu erwarten war“, ordnet Rolf Heiber, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld, die derzeitige Situation ein. Er ergänzt: „Zum Jahresende laufen viele befristete Verträge aus, die nicht immer alle verlängert werden. Betroffene melden sich dann zunächst arbeitslos. Entlassungen haben in diesem Jahr erfreulicher Weise und trotz der aktuell schwierigen pandemischen Lage aber in geringerem Umfang stattgefunden. Die für die Wintermonate ebenfalls üblichen Arbeitslosemeldungen aus witterungsabhängigen Berufen, wie Beispielsweise dem Garten- und Landschaftsbau oder dem Baugewerbe, sind in diesem Jahr vielfach ebenfalls geringer ausgefallen,“ wie Heiber erklärt.

Dadurch, so betont er, ist die Arbeitslosigkeit nicht so stark gestiegen wie es saisontypisch üblich ist. So meldeten sich im Januar insgesamt 1.462 Menschen bei der Arbeitsagentur neu arbeitslos und damit 498 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. „Damit wird deutlich, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bislang weiterhin sehr positiv ist“, erklärt Heiber.

Der Arbeitsmarktexperte geht weiter davon aus, dass sich der Trend zur sinkenden Arbeitslosigkeit, von saisonalen Schwankungen abgesehen, im Jahresverlauf fortsetzt. Unterstrichen wird das durch die weiterhin hohe Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die Arbeitgeber der Region. So meldeten die Unternehmen im Kreis Borken im Januar 637 freie Stellen bei der Arbeitsagentur. Das sind zwar 89 weniger als im Dezember aber 137 mehr als im Januar des vergangenen Jahres.

Gleichzeitig kletterte der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen gegenüber dem Vorjahr um 1.720 auf nun 4.642 freie Stellen. „Dies unterstreicht die Chancen für die Menschen, die derzeit eine Arbeit suchen, denn das Angebot ist entsprechend groß und vielfältig“, so Heiber. Gleichzeitig sieht er den großen Bestand offener Stellen aber auch mit Sorge: „Das aktuell so viele Stellen gemeldet sind, zeigt, dass diese immer deutlicher schwerer besetzt werden können. Es dauert insgesamt im Schnitt länger, das geeignete Personal zu finden.“ Daher sei es wichtig, kreativ bei der Stellenbesetzung zu sein, wie Heiber sagt: „Eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter aus dem Unternehmen könnte sich beispielsweise für eine andere Position weiterqualifizieren und die freie Stelle dann perspektivisch übernehmen. Der bisherige Arbeitsplatz ist dann anderweitig zu besetzen, gerne auch mit Unterstützung durch die Arbeitsagentur.“ So fördere die Arbeitsagentur intensiv nicht nur die Qualifizierung und Weiterbildung von arbeitsuchenden und arbeitslosen Menschen, sondern auch von Beschäftigten.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

Im Kreis Coesfeld ist die Arbeitslosigkeit im Januar angestiegen. Gegenüber Dezember 2021 sind aktuell 3.369 Personen und damit 178 mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 2,7 Prozent. „Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit war zum Jahreswechsel zu rechnen“, ordnet Rolf Heiber, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Coesfeld, die derzeitige Situation ein. Er ergänzt: „Viele befristete Arbeitsverträge laufen zum Jahreswechsel aus. Nicht immer werden alle verlängert. Betroffene melden sich dann in der Regel zunächst übergangsweise arbeitslos.“ Die Meldungen aus Erwerbstätigkeit haben aber auch im Kreis Coesfeld nochmals gegenüber Vorjahren angenommen. Die bislang sonst üblichen vorübergehenden Arbeitslosmeldungen aus witterungsabhängigen Berufen, wie dem Garten- und Landschaftsbau oder dem Baugewerbe, fanden in geringerem Umfang statt, wie Heiber erklärt.

Er betont, dass die Arbeitslosigkeit daher nicht so stark gestiegen ist, wie es saisontypisch üblich ist. So meldeten sich im Januar insgesamt 882 Menschen bei der Arbeitsagentur neu arbeitslos und damit 146 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. „Es wird deutlich, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit weiterhin sehr positiv ist, auch, weil die saisonalen Effekte deutlich geringer ausgefallen sind als üblich“, erklärt Heiber. Deswegen geht der Arbeitsmarktexperte grundsätzlich weiter von einer im Jahresverlauf sinkenden Arbeitslosigkeit aus.

Der Grund dafür ist auch in der weiterhin hohen Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch die Arbeitgeber der Region. So meldeten die Unternehmen im Kreis Coesfeld im Januar 379 freie Stellen bei der Arbeitsagentur. Das sind 88 weniger als im Dezember und sogar 119 mehr als im Januar des vergangenen Jahres.

Parallel ist auch die Zahl der insgesamt gemeldeten Stellen angestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sind derzeit 944 mehr freie Stellen gemeldet. Der Bestand liegt damit inzwischen bei 2.427.  „Das ist für die Menschen, die derzeit eine Arbeit suchen, eine gute Situation, denn das Angebot ist vielfältig“, so Heiber. Gleichzeitig sieht der den großen Bestand offener Stellen aber auch mit Sorge: „Der Fachkräftebedarf und der Fachkräftemangel, in Teilen auch ein Arbeitskräftemangel schlagen hier voll durch. Stellenbesetzungsprozesse dauern insgesamt vielfach deutlich länger. Daher sei es wichtig, kreativ bei der Bewerbersuche und den Stellenbesetzungen zu sein und vielleicht auch längeren Atem zu haben“, wie Heiber sagt: „Es lohnt sich sicherlich immer auch zu schauen, ob Mitarbeitende im Unternehmen in Sinne bester Personalentwicklung perspektivisch solche Stellen bekleiden können. Auch Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die vielleicht das Anforderungsprofil aktuell noch nicht vollständig erfüllen, können hier eine gute Alternative sein.“ So fördere die Arbeitsagentur intensiv nicht nur die Qualifizierung und Weiterbildung von arbeitsuchenden und arbeitslosen Menschen, sondern auch von Beschäftigten.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Typischerweise steigt die Arbeitslosigkeit zu Beginn eines Jahres. Das war im Münsterland auch in diesem Jahr der Fall. So kletterte die Arbeitslosenquote im Januar gegenüber Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,8 Prozent. Damit waren münsterlandweit 35.287 Personen arbeitslos gemeldet, 1.416 mehr als im Vormonat.

Im Januar ist die Arbeitslosigkeit in allen drei Agenturen für Arbeit im Münsterland angestiegen. Die Arbeitslosenquote kletterte im Bezirk der Arbeitsagentur Coesfeld gegenüber Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,1 Prozent. Münsterlandweit stellt das den höchsten Anstieg dar. Gleichzeitig bleibt die Arbeitslosenquote aber die niedrigste in NRW. Die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf nun 4,4 Prozent. Auch im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine kletterte die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte. Sie betrug im Januar 3,8 Prozent.

Im Januar meldeten die Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen im Münsterland 2.962 neue Stellen bei der Arbeitsagentur. Das waren 58 mehr als noch im Dezember. Den Jobsuchenden im Münsterland standen damit zuletzt 19.029 freie Stellen zur Verfügung und damit 5.884 mehr als im Januar des vergangenen Jahres. Das entspricht einem Zuwachs um über 44 Prozent.