Arbeitsmarkt zeigt sich stabil

Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld zeigte sich im Oktober gegenüber dem Vormonat stabil. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,0 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 13.988 allerdings ganz leicht um 39 Personen angestiegen.

02.11.2023 | Presseinfo Nr. 108

Wie schon in den vergangenen Monaten, zeigte sich gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit. So sind aktuell 2.007 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Oktober 2022. Dies ist zu großen Teilen auf geflüchtete Menschen zurückzuführen, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind.

Die Unternehmen im Agenturbezirk haben im Oktober 653 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 111 weniger als im Vormonat. Der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen lag im Oktober bei 6.070. Damit waren es 90 weniger als im September dieses Jahres und 1.647 weniger als noch vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Im Kreis Borken waren im Oktober 61 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch im September dieses Jahres. Damit waren es im nun zurückliegenden Monat 9.601 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote veränderte sich hingegen nicht. Sie lag weiterhin bei 4,3 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell stabil", sagt Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. Das spiegele sich auch in der nach wie vor stabilen Arbeitskräftenachfrage der Arbeitgeber. Sie meldeten im Oktober 426 neue Stellen bei der Arbeitsagentur, 62 weniger als im Vormonat und 63 weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an offenen Stellen liegt aktuell bei 4.085. "Das spricht für die Unternehmen der Region, denn die Herausforderungen, denen sie sich aktuell stellen müssen, sind nicht klein", sagt Thiemann. So gäbe es auf der einen Seite Unsicherheiten durch die globale wirtschaftliche Situation, insbesondere in Folge des Krieges in der Ukraine und der Inflation in Deutschland, erklärt der Agenturleiter und ergänzt: "Auf der anderen Seite bremst der Fachkräftemangel die Unternehmen zum Teil aus". Denn, so betont er: "Es gibt weiterhin viele Branchen, die sehr gut ausgelastet sind, und in denen dringend Fachkräfte gesucht werden. Diese sind aber nicht leicht zu finden. Im schlimmsten Fall führt das bei den Betrieben dazu, dass nicht alle Aufträge zeitnah abgearbeitet werden können", so der Experte.

Für Frank Thiemann ist klar, dass sich der Fachkräftemangel nicht so einfach beheben lassen wird. Gleichzeitig gäbe es noch Potenziale, die stärker in den Blick der Arbeitgeber rücken könnten. So waren im Oktober 3.928 Ausländer arbeitslos gemeldet. "Damit sind mehr als 40 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen Ausländer. Neben sprachlichen Barrieren sind es oft auch nicht anerkannte Ausbildungsabschlüsse, die es ihnen schwer machen, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Gemeinsam mit den Arbeitgebern können wir hier aber Wege finden, diese Menschen zu qualifizieren. Dann können sie wichtige Fachkräfte werden", verdeutlich Thiemann und fügt hinzu: "Natürlich bedeutet das für die Unternehmen, dass sie sich kümmern und investieren müssen, aber es lohnt sich".

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

Eine sinkende Arbeitslosigkeit konnte die Agentur für Arbeit im Kreis Coesfeld verzeichnen. Mit 4.387 arbeitslos gemeldeten Personen waren es im Oktober 22 weniger als noch im September dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote veränderte sich dadurch nicht. Sie blieb bei 3,5 Prozent.

"Erfreulicherweise zeigt sich der Arbeitsmarkt bislang stabil", betont Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld, und ergänzt: "Die aktuelle Situation mit einer hohen Inflation, einer global angespannten wirtschaftlichen Lage und einem zunehmenden Fachkräfteengpass, stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen." Beim Fachkräftemangel sieht der Agenturleiter jedoch noch Möglichkeiten, um die Auswirkungen zu verringern.

"In den Unternehmen selbst schlummert häufig noch viel Potenzial", so Thiemann. So gäbe es zum Beispiel vielfach Mitarbeitende, die seit Jahren ungelernt angestellt sind und gute Leistungen erbächten. "Mit entsprechenden Qualifizierungsangeboten lassen sich diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Fachkräften weiterbilden", erklärt der Arbeitsmarktexperte. Er betont, dass die Arbeitsagentur mit Beratung und verschiedenen Förderangeboten helfen kann. "Wir sollten aber auch die Erfahrung Älterer noch mehr nutzen", sagt Thiemann. So sind aktuell ein Drittel der arbeitslos gemeldeten Personen über 50 Jahre. "Die Betroffenen bringen meist viel Erfahrung mit und haben gleichzeitig durchaus noch einige Jahre im Arbeitsleben vor sich. Ihnen eine Perspektive zu geben, kann sich durchaus lohnen", betont er.

Die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist zwar etwas verhaltener geworden, dennoch werden vor allem Fachkräfte gesucht. So meldeten die Arbeitgeber im Kreis Coesfeld im Oktober 227 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit. Damit sind es 49 weniger als im September dieses Jahres. Der Bestand an insgesamt gemeldetem Stellen lag im Oktober bei 1.985.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Im Oktober ging die Arbeitslosigkeit im Münsterland leicht zurück. Insgesamt waren 43.559 Menschen arbeitslos gemeldet, 163 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote lag im Münsterland unverändert bei 4,6 Prozent.

Zwei der drei Arbeitsagenturen im Münsterland verzeichnen eine unveränderte Arbeitslosenquote. Sie lag im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld wie im September bei 4 Prozent. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete eine unveränderte Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster verringerte sich die Quote gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und lag hier zuletzt bei 5,2 Prozent.

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern gab im Oktober nach. Arbeitgeber meldeten im nun abgelaufenen Monat 2.093 neue offene Arbeitsplätze bei den Experten der Arbeitsagenturen und damit 291 weniger als im September. Insgesamt war der Bedarf der Arbeitgeber nach neuen Mitarbeitern weiterhin hoch. Der Bestand an freien Stellen lag im Oktober bei 16.504, das waren 135 weniger als im September.