Vor einem Jahr war die Arbeitslosigkeit noch geringer. Im Mai 2022 waren 3.333 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im aktuellen Monat. Die Arbeitslosenquote lag mit 2,9 Prozent um 0,9 Prozentpunkte niedriger als zuletzt.
Im aktuellen Berichtsmonat ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften gesunken. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Mai 773 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 33 weniger als im Vormonat. Damit sind es 73 weniger als noch vor einem Jahr. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen sank um 1.136 Stellen und liegt aktuell bei 6.471 offenen Stellen
Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken
Im Kreis Borken sank die Arbeitslosigkeit im Mai leicht. Mit 9.008 Personen waren es 42 Personen weniger als im April. Der Blick auf die Arbeitslosenquote zeigt keine Veränderung. So liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,1 Prozent. Besonders in der Personengruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, also Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren, zeigte sich Bewegung am Arbeitsmarkt. Hier sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 55 Personen oder 5,7 Prozent, sodass aktuell 903 Jugendliche arbeitslos gemeldet sind. Damit setzte sich der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit weiter fort. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung", betont Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. "Jeder junge Mensch, der hier in der Region seine Beschäftigung hat, ist ein wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung". Angesichts der vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten in der Region böten sich jungen Nachwuchskräften attraktive berufliche Möglichkeiten, unterstreicht Thiemann.
Er wünscht sich, dass auch andere Personen mehr Chancen am Arbeitsmarkt erhalten: "Leider sind ältere Personen weiterhin häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Dabei bringen sie oft einen großen Erfahrungsschatz mit", berichtet Thiemann. So waren im Mai 3.339 Frauen und Männer, die älter als 50 Jahre sind, arbeitslos gemeldet. Das waren 18 Personen mehr als noch im April dieses Jahres. Damit ist die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe ein weiteres Mal angestiegen. Dabei könnten ältere Menschen durchaus dazu beitragen, die Fachkräftelücke am Arbeitsmarkt zu schließen. "Viele verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung mit Berufserfahrung und haben noch einige Jahre im Berufsleben vor sich", so der Agenturchef. Sollten dennoch Kenntnisse fehlen, könne die Arbeitsagentur mit passenden Weiterbildungen unterstützen und diese auch finanziell fördern.
Dass hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, zeigt die große Anzahl an offenen Stellen, die Unternehmen aus dem Kreisgebiet bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 4.357 gemeldete Jobangebote zur Verfügung. Im Mai meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 465 neue Stellenangebote. Das waren 50 weniger als im April.
Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld
Im Kreis Coesfeld ist die Arbeitslosigkeit im Mai leicht gestiegen. Zuletzt waren 4.278 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 31 Personen mehr als im April. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht und lag weiterhin bei 3,4 Prozent. Während sich die Zahl der Arbeitslosen insgesamt leicht erhöhte, entwickelte sich die Jugendarbeitslosigkeit positiv. Hier sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 15 Personen oder 3,2 Prozent, sodass aktuell 448 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet sind. Damit setzte sich die Entwicklung vom Vormonat fort. "Für junge Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung gibt es viele Chancen am Arbeitsmarkt", berichtet Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. In vielen Unternehmen mache sich der demografische Wandel bereits bemerkbar und ältere Beschäftigte wechseln in den Ruhestand, erklärt er. "Das eröffnet Nachwuchskräften neue Möglichkeiten", so Thiemann.
Er plädiert gleichzeitig dafür, auch andere Bewerbergruppen nicht außer Acht zu lassen. "Mehr als ein Drittel aller Arbeitslosen ist älter als 50 Jahre. Obwohl viele von ihnen einen Ausbildungsabschluss und Berufserfahrung mitbringen, haben es ältere Menschen am Arbeitsmarkt nach wie vor schwer", sagt Thiemann. "Dabei liegen oft noch viele Jahr im Berufsleben vor den Betroffenen, so dass sie in den Unternehmen einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten könnten", fügt er hinzu. Insgesamt 1.513 Frauen und Männer über 50 Jahren waren im Mai im Kreisgebiet arbeitslos gemeldet. Thiemann weist darauf hin, dass Arbeitgeber und betroffene Arbeitsuchende Unterstützung erhalten können, wenn beispielsweise berufliche Kenntnisse mit einer Weiterbildung auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. "Angesichts des hohen Personalbedarfs in den Unternehmen sollten diese Möglichkeiten besser ausgeschöpft werden", betont der Agenturleiter.
So ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften im Mai gestiegen. Die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen aus dem Kreisgebiet meldeten 308 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 17 mehr als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 2.114 offene Stellenangebote zur Verfügung.
Der Arbeitsmarkt im Münsterland
Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit im Mai gegenüber April leicht gesunken. Mit 41.367 Arbeitslosen waren es 152 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie jedoch noch bei 3,6 Prozent. Damals waren noch 7.747 Menschen weniger arbeitslos als zurzeit.
Der Blick auf die einzelnen Arbeitsagenturen im Münsterland zeigt, dass die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5 Prozent geblieben ist. Die Agentur für Arbeit Coesfeld verzeichnete eine Verringerung um 0,1 Prozentpunkte. Dort betrug die Arbeitslosenquote im April 3,8 Prozent. Die Arbeitsagentur Rheine verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent. Sie liegt damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im April.
Im Mai meldeten die Unternehmen münsterlandweit 2.560 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das sind 25 mehr als noch im April. Damit wurden seit Beginn des Jahres 12.724 freie Stellen gemeldet. Insgesamt sind derzeit 17.398 offene Stellen im Bestand, 3.399 weniger als noch vor einem Jahr.