Bilanz zur Lage auf dem regionalen Ausbildungsmarkt

Agentur für Arbeit, Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Cottbus ziehen Bilanz zur Lage auf dem regionalen Ausbildungsmarkt

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 28

         

Zum regulären Ausbildungsbeginn im August/ September starteten wieder zahlreiche junge Bewerberinnen und Bewerber in das neue Ausbildungsjahr. Von Oktober 2021 bis Ende September 2022 meldeten sich insgesamt 2.950 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Cottbus, um bei ihrer Ausbildungssuche Unterstützung zu erhalten. Davon waren 341 Bewerber zum Stichtag 30.09.2022 noch ohne eine Ausbildung. Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit Cottbus 4.184 betriebliche Ausbildungsstellen, 233 mehr als in 2021. Unbesetzt blieben 620 Ausbildungsstellen bis zum 30.09.2022.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz der Agentur für Arbeit Cottbus, der Handwerkskammer Cottbus sowie der Industrie- und Handelskammer Cottbus gab es folgendes Resümee:

„Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr vielen Jugendlichen, die sich bei uns gemeldet haben, dabei helfen konnten, ihren beruflichen Weg zu finden.“ erklärt Marion Richter, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Cottbus. An die jungen Menschen gewandt, die noch nach einem Ausbildungsplatz für dieses Jahr suchen, fügt Marion Richter hinzu: „Es gibt noch unbesetzte Ausbildungsplätze in vielen Berufen. Der Einstieg in die Ausbildung ist oft bis Jahresende möglich. Melden Sie sich am besten gleich unter der Rufnummer 0355 – 619 10 10 oder per Mail an Cottbus-Berufsberatung@arbeitsagentur.de bei unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern - sie helfen Ihnen bei der Stellensuche und der Bewerbung.“

Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus zum Ausbildungsmarkt: „Das südbrandenburgische Handwerk braucht dringend Fachkräfte. Der Mangel an guten Leuten ist eine enorme Herausforderung und eine Wachstumsbremse. Auch in starken Krisenzeiten, wie wir sie derzeit erleben, halten die Betriebe an ihren Mitarbeitern fest. Sie wissen, sie finden sonst keine mehr. 664 Ausbildungsverträge konnten die Unternehmen mit Jugendlichen vereinbaren. Das sind rund fünf Prozent weniger als im vergleichsweisen starken Vorjahr. Die Zahl der neuen Auszubildenden reicht nicht aus, um die Zahl der Rentenabgänger zu kompensieren. Zudem wurde das große Lehrstellenangebot der Unternehmen nicht ausgeschöpft. Mehr als 407 Lehrstellen für dieses und auch schon für das nächste Ausbildungsjahr sind zu haben. Für junge Menschen in der Region ist noch alles möglich. Aktuell sind viele Lehrstellen für Anlagenmechaniker SHK, Elektroniker, Kfz-Mechatroniker oder Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk offen. Wichtig für Jugendliche: Eine Ausbildung kann auch noch im November oder Dezember begonnen werden.“ Die Angebote des Handwerks sind unter www.hwk-cottbus.de/lehrstelle zu finden.

Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus: „Trotz ungebrochenem Trend zum Studium bewegen sich die Zahlen abgeschlossener Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr leicht nach oben. Erfreulich ist, dass sich nach wie vor viele Jugendliche für eine duale Ausbildung interessieren, zumal sich daraus viele Karrierechancen ergeben können. Insbesondere im Raum Cottbus und Schönefeld sorgen das DB-Instandhaltungswerk und die Wirtschaft im Flughafenumfeld für spürbare Effekte auf dem Ausbildungsmarkt. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels setzen die Betriebe verstärkt auf Schülerpraktika, Betriebsbesichtigungen und Veranstaltungsangebote, um auf sich aufmerksam zu machen. Zudem locken sie mit flachen Hierarchien, finanziellen wie auch materiellen Anreizen sowie guter Arbeitsausstattung, aber auch mit Auslandspraktika und Azubi-Projekten. Für Schulabgänger gibt es tolle Chancen auf eine heimatnahe und zukunftsfeste Ausbildung in Südbrandenburg.“