„Rückblickend haben wirtschaftliche Hilfen und die Kurzarbeit als effektives Instrument über den Jahresverlauf gegriffen, um Beschäftigung zu sichern“, sagt Barbara Schäfer. „Noch ist nicht abzusehen, wie sich die aktuelle vierte Corona-Welle auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Es ist allerdings zu befürchten, dass die Betriebe wieder verstärkt von Kurzarbeit Gebrauch machen müssen. Wir stellen uns vorsorglich personell darauf ein, den Bearbeitungsbereich Kurzarbeit zu unterstützen, um wie im vergangenen Jahr eine schnellstmögliche Bearbeitung der Anzeigen und Anträge sicherzustellen.“
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im Dezember 2021 gestiegen. Insgesamt waren 9.235 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonats sind dies 72 Personen oder 0,8 Prozent mehr. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 2.175 Personen bzw. 19,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 2021 5,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,1 Prozent (minus 1,1 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.717 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 50 Personen bzw. 1,9 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 1.393 Personen oder 33,9 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
In der Grundsicherung sind 22 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 782 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 0,3 Prozent zum Vormonat bzw. minus 10,7 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.518 Personen und damit 70,6 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Jugendarbeitslosigkeit
811 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 5 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 307 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 0,6 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 27,5 Prozent im Vorjahresvergleich.
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (57 Personen oder 1,8 Prozent mehr). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 520 Arbeitslose weniger (minus 13,8 Prozent). Insgesamt sind 3.249 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gesunken. 4.649 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,4 Prozent (4.249 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 37 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 396 Personen.
Stellenangebot
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 637 Stellen gemeldet (minus 41 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.079 offene Stellen, 300 weniger als im Vormonat und 1.100 mehr als im Vorjahresmonat.
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Dezember 2021 leicht gestiegen. Aktuell sind 56.629 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Personen, die im Dezember neu arbeitslos gemeldet wurden, ist im Verhältnis zum Vorjahresmonat um 122 Personen gesunken. Im Dezember 2021 sind 10.599 neue Arbeitslosmeldungen bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe erfolgt.
Ein Anstieg des Bestandes an arbeitslosen Personen ist im Dezember eines Jahres saisonüblich und fällt in diesem Jahr mit 0,1 Prozent deutlich geringer aus, als zu erwarten gewesen wäre. So stieg in den vergangenen sechs Jahren die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember durchschnittlich um 0,8 Prozent. Der Bestand an Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe ist in diesem Monat der zweitniedrigste Wert der letzten sechs Jahre.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist, gegen den Trend der Arbeitslosigkeit insgesamt, seit Beginn der Pandemie stark angestiegen. So sind aktuell 26.199 Arbeitslose mindestens seit einem Jahr auf Arbeitssuche, das sind 101 Menschen oder 0,4 Prozent mehr als im Dezember 2020. Im Vergleich zum Dezember 2019 stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 25,4 Prozent an. Seit Mai dieses Jahres ist ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen aktuell bei 46,3 Prozent.
Die Entwicklung der offenen Stellen, welche durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen angeboten werden können, verläuft weiterhin sehr erfreulich. Im Dezember 2021 wurden durch die Arbeitgeber in OWL 4.737 freie Stellen neu gemeldet. Dies entspricht einem Plus zum Vorjahr von +1.035 Stellen oder 28,0 Prozent. Auch der Bestand an freien Stellen stieg weiter an und liegt mit aktuell 24.962 Stellen deutlich über dem Wert des Vorjahres und sogar 35,2 Prozent über dem Niveau des Dezember 2019, dem Vergleichsmonat aus den Vorjahren, welcher noch nicht unter dem Einfluss der Pandemie stand.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,2 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,8 Prozent), Detmold (5,0 Prozent) und Bielefeld (5,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat 5,1 %, Vorjahr 5,8 %).