Lippischer Arbeitsmarkt im März

Mit einem erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat setzt sich die positive Entwicklung im Kreis Lippe fort. Waren es im Februar noch 9.603 Arbeitslose, so sinkt die Zahl im März auf 9.216 Personen und damit um 4 Prozent. „Dies ist der größte prozentuale Rückgang gegenüber Februar von allen Arbeitsagenturen in Nordrhein-Westfalen“, berichtet Barbara Schäfer, Leiterin der Agentur für Arbeit Detmold. Einen Großteil davon machen die Personen in der Arbeitslosenversicherung aus, deren Zahl sich um 8,2 Prozent verringerte, aber auch die Zahl derer, die Grundsicherung beziehen, sank um 2 Prozent. „Besonders erfreulich ist zudem der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 8 Prozent“, so Schäfer. Mit Blick auf die Halbjahresbilanz zum Ausbildungsmarkt ermutigt die Agenturleiterin zudem alle Jugendlichen: „Es sind noch viele Ausbildungsstellen frei. Die Berufsberatung unterstützt bei der Ausbildungsplatzsuche und hilft dabei, den richtigen Weg zu finden. Meldet euch!“

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 23

Der Arbeitsmarkt im Überblick

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im März 2022 gesunken. Insgesamt waren 9.216 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 387 Personen oder 4,0 Prozent weniger. Im Vergleich zum März des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 2.325 Personen bzw. 20,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2022 5,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,2 Prozent (minus 1,2 Prozentpunkte).                                                                            

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung - SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.872 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 258 Personen bzw. 8,2 Prozent verringert. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 1.204 Personen oder 29,5 Prozent.                            

Entwicklung in der Grundsicherung - SGB II
In der Grundsicherung sind 129 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1.121 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 2,0 Prozent zum Vormonat bzw. minus 15,0 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 6.344 Personen und damit 68,8 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.                 

Jugendarbeitslosigkeit
861 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 75 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 330 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 8,0 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 27,7 Prozent im Vorjahresvergleich.               

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus 122 Personen oder minus 3,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 655 Arbeitslose weniger (minus 16,9 Prozent). Insgesamt sind 3.219 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.             

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gesunken. 4.455 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,1 Prozent (4.059 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 91 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 832 Personen.                                                       

Stellenangebote
Die Unternehmen aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 558 Stellen gemeldet (minus 139 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.226 offene Stellen, 70 mehr als im Vormonat und 702 mehr als im Vorjahresmonat.            

Ausbildungsmarkt      

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober vergangenen Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold, der mit dem Kreis deckungsgleich ist, 2.222 Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das sind 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 1.893 Meldungen für Berufsausbildungsstellen. Das entspricht einem Plus von 13,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Ende März waren 1.031 Bewerber noch unversorgt und 1.055 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es weniger unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen (minus 15 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen ist dagegen gestiegen (plus 19,3 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März 2022 gesunken. Aktuell sind 56.776 Personen arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Personen, die sich im März neu arbeitslos gemeldet haben, ist auf gleichem Niveau wie im Vorjahresmonat. Im März 2022 sind 9.482 neue Arbeitslosmeldungen bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe erfolgt.

Der Bestand an Arbeitslosen geht von Februar auf März eines Jahres um durchschnittlich 2,2 Prozent zurück (in den letzten fünf Jahren). Im März 2022 ist der Bestand an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent gesunken und erreicht damit den niedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren. Im März 2019, dem Berichtsjahresmonat vor Beginn der Pandemie und mit dem zweitniedrigsten Wert in den letzten fünf Jahren, war der Bestand an Arbeitslosen in OWL mit 58.400 um 1.624 Personen oder 2,9 Prozent höher als im aktuellen Berichtsmonat.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit Beginn der Pandemie stark angestiegen und beträgt aktuell 25.635. Das sind 4.234 Menschen oder 19,8 Prozent mehr als im März 2020. Im vergangenen Jahr war ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. So ist die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr auf Arbeitssuche sind aktuell 2.466 Menschen oder 8,8 Prozent niedriger als im März 2021. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt, steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen tendenziell an und liegt aktuell bei 45,2 Prozent (März 2021: 41,3 Prozent, März 2020: 34,8 Prozent).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, hat ein Rekordhoch von 26.736 Stellen erreicht. Das ist eine Zunahme zum Vorjahresmonat um 7.778 Stellen oder 41,0 Prozent. Der zweithöchste Bestand im März in den letzten fünf Jahren betrug 21.397 im März 2018. Im aktuellen Berichtsmonat wurden 4.312 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Damit ist die Meldung neuer freier Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 293 Stellen gesunken.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (4,2 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (4,8 Prozent), Detmold (5,0 Prozent) und Bielefeld (5,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent (Vormonat 5,1 Prozent, Vorjahr 6,0 Prozent).