Ausbildung ist der wichtigste Grundstein für das Berufsleben

Der Weg ins Berufsleben verläuft nicht immer schnurgerade. Diese Erfahrung hat auch Joshua Janzen aus Lage gemacht. Über einige Umwege ist der heute 23-Jährige nun endlich angekommen. „Ich bin sehr sehr glücklich!“, freut sich der Lagenser, nun nach einer langen Odyssee seinen Arbeitsplatz als Kaufmann für Büromanagement bei der Firma multisenses gefunden zu haben. Eine Umschulung – finanziert von der Agentur für Arbeit in Detmold – hat ihm diese neue Perspektive eröffnet. Jetzt hat er einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche.

14.09.2022 | Presseinfo Nr. 58

Dass er sein berufliches Ziel erreicht hat, schreibt Joshua Janzen in großem Maße Dorit Rosenberg von der Agentur für Arbeit in Detmold zu. „Frau Rosenberg kam im Juli 2020 in mein Leben“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln. „Sie hat den Menschen, nicht eine Nummer gesehen. Frau Rosenberg hat mich persönlich wahrgenommen und mich und mein Potenzial gefördert.“

Die Arbeitsvermittlerin freut sich sehr über Janzens Worte und ist zudem mächtig stolz auf ihren Schützling. Die beiden begegnen sich beim Pressetermin zum ersten Mal persönlich, denn in der Pandemie blieb nur das Telefon, um Kontakt zu halten.

„Ich hatte große Sorge, dass Herr Janzen trotz seines guten Schulabschlusses schon in jungen Jahren im Segment der Helfertätigkeiten stecken bleibt“, erinnert sich die 60-Jährige. Sie hat ihn intensiv beraten und ihm immer wieder vor Augen geführt, wie wichtig eine Ausbildung als Grundstein für das gesamte Berufsleben ist. Und wie lang die Strecke bis zum Erreichen des Rentenalters. Und sie hat ihm eine Umschulung zum Kaufmann für Büromanagement vorgeschlagen.  „Herr Janzen hat alle Kriterien erfüllt und darum habe ich mich für ihn stark gemacht“, sagt Dorit Rosenberg.

„Ich habe nach der Mittleren Reife drei Jahre lang eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten in einer Kommunalverwaltung absolviert, aber nicht beendet, weil ich am Gutachten-Stil gescheitert bin. Der wollte einfach nicht klappen“, blickt Joshua Janzen zurück. „Ich habe dann überlegt, was ich mit meinem Leben machen will.“  Vieles hat er ausprobiert. In Janzens Lebenslauf finden sich unter anderem Beschäftigungen als Helfer im Gastgewerbe, Weihnachtsmarktleiter, Helfer in der Lagerwirtschaft, selbständiger Event-Manager, Anbieter eines Hausmeisterservices und ehrenamtliche Tätigkeiten zum Beispiel im Corona-Diagnosezentrum.

Joshua Janzen lässt sich auf die Weiterbildung ein - in dem Wissen, dass es sich bei der Umschulung um eine verkürzte Berufsausbildung handelt mit entsprechend komprimiertem Inhalt.  Ein Umstand, der ihm zwei Jahre lang maximale Disziplin, Fleiß und Motivation abverlangen wird. Von August 2020 bis Juni 2022 dauert die Umschulung bei der Deutschen Angestellten Akademie.  „70 Prozent der Inhalte sind selbst zu lernen, 30 Prozent im Unterricht“, berichtet Joshua Janzen aus eigener Erfahrung.  Anfangs in Präsenz, dann kam der Lockdown... Und damit auch ein Tief bei Joshua Janzen, weil er mit der Home-Office-Situation nicht gut zurechtkam. Er gerät mit den Klausuren in Rückstand und kämpft sich mühsam zurück in die Spur. Es folgt ein sechsmonatiges Praktikum. Sein Praktikumsbetrieb entpuppt sich als wahrer Glücksgriff, denn Joshua Janzen darf sofort Verantwortung für kleine Projekte übernehmen und fühlt sich im Team wertgeschätzt.

„Joshua war unser erster Langzeitpraktikant und wir haben schnell gemerkt, was für ein Typ er ist. Er ist wahnsinnig kommunikativ und arbeitet jetzt für uns im Vertriebsinnendienst,“ freut sich auch Christoph Grauting. Dem 30-jährigen Geschäftsführer von multisenses sind ungerade Berufswege nicht fremd, denn er ist selbst Studienabbrecher. Vor sechs Jahren hat er die multisenses GmbH gegründet und beschäftigt heute 20 Mitarbeiter darunter Ingenieure, Innenarchitekten, Handwerker und Vertriebler. Das Unternehmen plant und installiert Medientechnik, Beleuchtung, Beschallungsanlagen, Illuminationen und Wassershows. „Das Saallicht für die Hochschule für Musik in Detmold kommt beispielsweise von uns, auch bauen wir gerade im Landestheater um.  Auf Kreuzfahrtschiffen haben wir Silvester-Wassershows geplant und umgesetzt. Wir realisieren weltweit Projekte“, erzählt Grauting. Und das Unternehmen wächst. Erst kürzlich wurde eine weitere Immobilie angekauft.

„Das halbe Jahr Praktikum verging wie im Flug. Ich wurde vom ersten Tag an eingebunden und man begegnet sich auf Augenhöhe“, berichtet Joshua Janzen von einer besonderen Kultur, die bei multisenses gelebt wird. Christoph Grauting legt den Fokus bei Neueinstellungen nicht vorrangig auf die Noten, sondern darauf, ob es menschlich passt und ob der Bewerber „Bock hat“. Und bei Joshua Janzen war allen schnell klar: Das passt! Dank der Umschulung ist Joshua Janzen nun am Ziel.