Der Arbeitsmarkt im September: Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 93

Im Kreis Lippe setzte nach den Sommerferien und dem Ausbildungsbeginn eine leichte Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt ein. "Die Entlastungswirkungen sind in der Tat vornehmlich saisonal begründet", bilanziert Rainer Radler, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold. „Unterjährig verlief die Konjunktur bislang stabil, allerdings zeigen die Stellenrückgänge in diesem Monat und im Vergleich zum Vorjahresmonat an, dass die Konjunktur zunehmend schwächelt", so Radler. „Auch die Unterbeschäftigung hat in diesem Monat leicht zugenommen. Die aktuellen Zeichen deuten perspektivisch auf eine Verfestigung der allgemeinen Arbeitsmarktlage hin mit nurmehr leichten Schwankungen nach oben und unten."

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Lippe sinkt im September 2023. Insgesamt waren 9.506 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 49 Personen weniger (minus 0,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 270 Personen (minus 2,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im September 5,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,3 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte).                                                                          

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.089 Personen gemeldet. Dies sind 120 Personen weniger als vor einem Monat (minus 3,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 269 Personen (plus 9,5 Prozent).                                                                       

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 71 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 1,1 Prozent) und 539 weniger als im Vorjahr (minus 7,7 Prozent). Insgesamt zählen 6.417 Personen und damit 67,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.                                                                                                                                     

Jugendarbeitslosigkeit

1.064 Arbeitslose sind im September 2023 im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Dies sind fünf Personen weniger als im Vormonat (minus 0,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 63 junge Menschen weniger arbeitslos (minus 5,6 Prozent).                                                                             

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 26 Personen (plus 0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es zehn Arbeitslose mehr (plus 0,3 Prozent). Insgesamt sind 3.170 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe arbeitslos.                                                             

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Lippe steigt um 40 Personen (plus 0,9 Prozent). 4.338 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,2 Prozent (4.001 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 99 Personen (plus 2,3 Prozent).            

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung im Kreis Lippe steigt im September 2023. Insgesamt sind 16.269 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 56 Personen mehr (plus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 541 Personen (plus 3,4 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Lippe haben in diesem Monat 401 Stellen gemeldet und damit 25 weniger als im Vormonat (minus 5,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 221 Stellen (minus 35,5 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.736 offene Stellen, 32 weniger als vor einem Monat (minus 1,2 Prozent) und 768 weniger als vor einem Jahr (minus 21,9 Prozent).

DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im September erneut gesunken. Aktuell sind 64.552 Personen arbeitslos gemeldet. Dies ist ein Rückgang zum Vormonat um 1.252 Menschen (minus 1,9 Prozent). Im Vergleich zum September 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 3.063 Menschen höher (plus 5,0 Prozent). Die neuen Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 11.479 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 959 niedriger aus.

Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4.202 ist in OWL im Vergleich zum Vormonat um 189 Personen gesunken (minus 4,3 Prozent).

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im September 2023 zum Vormonat gesunken (minus 143 Personen bzw. minus 0,6 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 25.821 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Dies sind 5,0 Prozent mehr als im September 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 40,0 Prozent (2022: 40,0 Prozent, 2021: 45,1 Prozent, 2020: 35,5 Prozent, 2019: 35,9 Prozent jeweils September).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 22.726 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.870 Stellen unter dem Vorjahreswert. Im September 2023 wurden 3.318 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit um 727 Stellen niedriger (minus 18,0 Prozent).

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (4,5 Prozent), Kreis Lippe (5,1 Prozent), Kreis Paderborn (5,2 Prozent), Kreis Herford (5,6 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,7 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,3 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,4 Prozent).