Arbeitslosigkeit steigt erwartungsgemäß

·         Arbeitslosenquote steigt auf 2,1 Prozent ·         Mehr Arbeitslose bei den Jobcentern als bei der Arbeitsagentur ·         Fachkräftenachfrage weiterhin hoch ·         Anzeigen zu Kurzarbeit gehen deutlich zurück ·         Viele offene Ausbildungsstellen

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 51

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth mit den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm ist leicht auf 2,1 Prozent gestiegen; im Juni lag sie bei 2,0 Prozent und vor einem Jahr bei 2,3 Prozent. Aktuell sind 6.618 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 393 mehr als im Vormonat und 588 weniger als vor einem Jahr.

„Der Anstieg an Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat ist zum Teil auf Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit ukrainischer Staatsangehöriger zurück zu führen. Seit dem 1. Juni 2022 können geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) erhalten. Auswirkungen auf die Kennzahlen sind, wie schon im Juni, auch in diesem Monat am Arbeitsmarkt zu beobachten. Mittlerweile sind mehr arbeitslose Menschen in den Jobcentern gemeldet, als bei der Arbeitsagentur“, berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, zur aktuellen Entwicklung.

Von den 6.618 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 3.268 (plus 163 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 3.350 (plus 230 im Vergleich zum Vormonat) in den vier Jobcentern Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm gemeldet.

„Zudem verzeichnen wir den saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den jungen Menschen bis unter 25 Jahren. Wie in jedem Jahr beenden viele junge Menschen in den Sommermonaten ihre schulische oder berufliche Ausbildung. Nicht immer haben sie einen nahtlosen Anschluss in ein Beschäftigungsverhältnis und müssen sich vorübergehend arbeitslos melden. Aktuell sind 693 Personen bis zum Alter von 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 161 oder 30,3 Prozent mehr als im Juni“ so der Agenturleiter weiter.

Dynamik am Arbeitsmarkt:
Im Juli haben sich 2.532 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 925 aus einer Beschäftigung und 530 aus einer Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme. Im Gegenzug konnten 2.135 die Arbeitslosigkeit beenden, 646 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 505 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.

Kurzarbeit
Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.

Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist im Juli nochmals deutlich zurückgegangen. Bis zum 26.07.22 gingen 4 neue Anzeigen für 13 Beschäftigte ein. Im Juni wurden 16 Anzeigen für 221 Beschäftigte eingereicht.

Stellenmarkt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin hoch, auch wenn die Stellenmeldungen im Juli leicht rückläufig waren. Von den Arbeitgebern wurden 1.066 neue Arbeitsstellen gemeldet, 48 weniger als im Juni und 385 weniger als vor einem Jahr.

6.465 freie Arbeitsstellen (138 mehr als vor einem Monat und 1.143 mehr als im Vorjahr) waren im Juli im Agenturbezirk unbesetzt. Bei 78 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur gut 50 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.

Für 4.538 Stellen werden Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen in Vollzeit und für 727 in Teilzeit gesucht.  Bei 1.200 Stellen ist eine Beschäftigung in Vollzeit oder Teilzeit möglich. Von den Personaldienstleistern sind gut 30 Prozent der offenen Stellen gemeldet.

Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2021 bis Juli 2022 wurden insgesamt 3.801 offene Berufsausbildungsstellen von den Betrieben gemeldet, 230 bzw. 5,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lagen hingegen bei 2.763. Das entspricht einem Rückgang von 338 bzw. 10,9 Prozent. Bisher sind noch 1.832 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig sind 629 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer anderen Alternative. Das Bewerber-Stellen-Verhältnis ist daher aus Sicht der Ausbildungssuchenden sehr positiv: Auf einen aktuell noch unversorgten Ausbildungssuchenden kommen 2,9 unbesetzte Berufsausbildungsstellen.

Es gibt  noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen. Das Angebot kann ganz einfach mit dem Handy über die Jobbörse auf www.arbeitsagentur.de abgerufen werden. Wer noch unentschlossen ist kann sich an die Berufsberatung wenden.

Der Ferienbeginn bedeutet für alle Schüler, die im September ihr letztes Schuljahr antreten, auch den Start, um sich für Ausbildungsstellen fürs Jahr 2023 zu bewerben. Der überwiegende Teil der Ausbildungsbetriebe beginnt mit seinen Auswahlverfahren bereits im September, deshalb sollten die Bewerbungsunterlagen rechtzeitig in den Firmen sein. „Gleichzeitig ist jetzt aber auch Endspurt auf die vielen offenen Ausbildungsplätze zum Start im Herbst 2022 angesagt. Ich kann nur jedem Jugendlichen, der noch keine Zusage für einen Ausbildungsplatz oder eine andere Alternative hat, raten, sich umgehend für einen Termin bei der Berufsberatung anzumelden. Ein Ausbildungsstart ist auch noch nach dem
1. September möglich und wir vermitteln und unterstützen gerne“ appelliert Richard Paul.

Arbeitsmarkt regional
Arbeitslose

Veränderung
zum Vormonat

Arbeitslosenquote
Juli 2022
Arbeitslosenquote
Juni 2022
Arbeitslosenquote
Juli 2021

Agenturbezirk
gesamt

6.6183932,12,02,3

Landkreis
Dillingen

1.294182,32,32,4
Landkreis
Donau-Ries
1.6341702,11,82,1

Landkreis
Günzburg

1.3581161,81,72,0
Landkreis
Neu-Ulm
2.332892,32,22,6