Weniger Arbeitslose als vor Corona-Krise

·         Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt ·         Deutliche Erholung des Arbeitsmarktes ·         Kurzarbeit stabilisiert weiterhin die Beschäftigung ·         Arbeitskräftenachfrage übersteigt Vorkrisenniveau

02.02.2022 | Presseinfo Nr. 6

„Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth mit den Landkreisen Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm ist im Januar wie erwartet gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent; im Dezember lag sie noch bei 2,1 Prozent. Aktuell sind 7.117 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 641 mehr als vor einem Monat“ berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar ist üblich. Der Grund sind auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende und saisonbedingte Entlassungen in der Winterzeit. Der Saisonfaktor wird an der Arbeitslosigkeit der Männer deutlich, da diese vermehrt in den Außenberufen tätig sind. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Männer ist um 469 oder 13,1 Prozent gestiegen. Dagegen verzeichnen wir bei den Frauen nur ein Plus von 172 oder 5,9 Prozent.

„Im Vergleich zum Januar 2021 hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt wesentlich verbessert. Vor einem Jahr waren 2.687 Menschen mehr arbeitslos gemeldet und die Arbeitslosenquote betrug 3,1 Prozent. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen – aktuell 5.807 – liegt rund 60 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders erfreulich ist die Entwicklung mit Blick auf das Vorkrisenniveau, das im aktuellen Monat deutlich unterschritten wurde. Im Januar 2020 waren 7.300 Arbeitslose gemeldet und die Arbeitslosenquote betrug 2,4 Prozent. Der Stellenbestand ist höher als vor der Corona-Pandemie. Damals waren 5.094 offene Arbeitsstellen gemeldet“, so der Agenturleiter.

Von den 7.117 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 4.439 (plus 565 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 2.678 (plus 76 im Vergleich zum Vormonat) in den vier Jobcentern Donau-Ries, Dillingen, Günzburg und Neu-Ulm gemeldet.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Januar haben sich 2.452 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 1.401 aus einer Beschäftigung. Im Gegenzug konnten 1.801 die Arbeitslosigkeit beenden, 579 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Kurzarbeit

Viele Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.

Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist von Dezember 2021 auf Januar 2022 zwar gesunken, aber die Zahl der Personen in Anzeigen ist wesentlich höher als noch im Dezember. Bis zum 26.01.22 gingen 107 neue Anzeigen für 3.228 Beschäftigte ein. Im Dezember wurden 132 Anzeigen für 966 Beschäftigte eingereicht.

Gemeldete Arbeitsstellen

Im Januar wurden 831 neue Arbeitsstellen gemeldet, 196 bzw. 19,1 Prozent weniger als im Dezember. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich positiver. Die Stellenmeldungen haben um 174 bzw. 26,5 Prozent zugenommen.

Insgesamt befinden sich im Stellenpool 5.807 Arbeitsstellen, 2.150 oder 58,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei 79 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher.

„Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chan­cen für qualifizierte Fachkräfte und diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden. Für Ungelernte ist es wesentlich schwerer, auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft unterzukommen. Ihnen empfehlen wir daher, sich vom Helfer zur Fachkraft weiterzubilden. Die Ar­beitsagentur fördert eine Qualifizierung nicht nur wäh­rend der Arbeitslosigkeit, sondern auch im Beschäftigungsverhältnis im Betrieb. Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Berufsbilder, deshalb ist lebenslanges Lernen - auch für Fachkräfte - von immenser Wichtigkeit. Wir unterstützen Unternehmen und ihre Belegschaft, sich zu­kunftssicher aufzustellen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Ein Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit vor Ort lohnt sich in jedem Fall", wirbt Richard Paul.

Jetzt beginnt die „heiße“ Phase der Ausbildungsplatzsuche!

Mit dem Zwischenzeugnis Mitte Februar fängt für Schulabgänger*innen die letzte Phase der aktiven Bewerbungszeit um Ausbildungsstellen an. Viele Firmen werden in den nächsten Wochen entscheiden, welcher Bewerber oder welche Bewerberin nach Ende der Schulzeit mit der Ausbildung beginnen darf. Der Donauwörther Agenturleiter appelliert deshalb an alle Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, mit den Bewerbungsaktivitäten jetzt richtig Gas zu geben. Unsere Beratungskräfte unterstützen dabei individuell bei Berufswahl und Stellensuche.

Die Berufsberatung hilft auch in der Ausbildungszeit, wenn es mal nicht so „rund“ läuft. Unsere Unterstützungsmöglichkeiten reichen vom Nachhilfeunterricht bis zu sozialpädagogischer Betreuung.