Berufsleben gestalten mit Familie

03.03.2023 | Presseinfo Nr. 21

Vor rund 100 Jahren, in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, entstand der Internationale Frauentag als Initiative sozialistischer im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Viele gesellschaftliche Zwänge haben sich seither gelegt und es hat sich viel getan. Das Berufsleben einer Frau ist mittlerweile außerhalb der eigenen vier Wände eine Selbstverständlichkeit. So arbeiten im Agenturbezirk Donauwörth, der die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm umfasst, immer mehr Frauen. 43,9 Prozent aller Beschäftigten sind weiblich, ein Anteil, der in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Trotz aller Errungenschaften gibt es aber auch heute noch im Bereich „Frau-Arbeit-Karriere und Entlohnung“ noch einiges zu tun.

 

Am 08. März, dem Internationalen Frauentag sollen Frauen dazu ermutigt werden, sich selbst in den Fokus zu stellen und die nötigen Schritte für den Einstieg oder Wiedereinstieg in das Berufsleben zu unternehmen. Der Anspruch hierbei ist, dass sowohl Berufsleben als auch Familienleben gelingen. Dazu müssen wirtschaftliche Voraussetzungen und individuelle Bedürfnisse abgewogen werden.

 

„Ein Einstieg gelingt dann, wenn sich die Frauen über ihre Ziele und Motive im Klaren sind, und zugleich die privaten oder familiären Interessen in Einklang gebracht sind. Dabei kommt es natürlich zu organisatorischen Veränderungen und neuen Arbeitsteilungen in der Familie, die in den meisten Fällen durch eine individuelle Beratung und viel Information gelingen können“, ermuntert Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

 

Fast die Hälfte der arbeitenden Frauen sind nicht in Vollzeit angestellt. 44,2 Prozent aller beschäftigten Frauen gehen Ihrer Arbeit nur Teilzeit nach. Der Anteil Teilzeit arbeitender Männer liegt lediglich bei 7 Prozent. Im Agenturbezirk Donauwörth sind über 32.773 Frauen in Minijobs, über die Hälfte davon ausschließlich. Dies lässt den Schluss zu, dass nach wie vor überwiegend Frauen die Kinderbetreuung, -erziehung bzw. die häusliche Pflegetätigkeit übernehmen. Allerdings ist der Anteil der Männer, die sich stärker an der Kinderbetreuung beteiligen, in dieser Zeit deutlich gestiegen. Sorge- und Erwerbsarbeit gleichzeitig zu bewältigen, bedeutete für viele Familien eine große Herausforderung.

 

Ein Blick in die Statistik zeigt auch: Je höher das Anforderungsniveau, desto mehr Männer besetzen den Job. All dies hat nicht nur Auswirkungen auf Aufstiegschancen und auf die Höhe des Gehaltes, sondern auch auf die Renten von Frauen.

 

Was das Bruttoarbeitsentgelt angeht, verdienen Frauen weiterhin weniger als Männer. Das Medianentgelt beträgt zum Stichtag 31.12.2021:

  •  im Landkreis Donau-Ries bei Männer 3.862 € und bei Frauen 3.039 €. Frauen verdienen hier durchschnittlich 823 € weniger.
  • Im Landkreis Dillingen bei Männer 3.617 € und bei Frauen 3.026 €. Frauen verdienen hier durchschnittlich 591 € weniger.
  • Im Landkreis Günzburg bei Männer 3.440 € und bei Frauen 2.995 €. Frauen verdienen hier durchschnittlich 445 € weniger.
  • Im Landkreis Neu-Ulm bei Männer 3.895 € und bei Frauen 3.103 €. Frauen verdienen hier durchschnittlich 792 € weniger.

Für den beruflichen Wiedereinstieg nach der Familienzeit ist der Arbeitsmarkt aktuell gut aufgestellt. Das Angebot an offenen Stellen ist vielfältig und der Fachkräftebedarf nach wie vor hoch. „Wir müssen von der hinderlichen Vorstellung wegkommen, dass es Frauenberufsleben trotz Familie gibt, hin zur Selbstverständlichkeit, dass ein Berufsleben mit Familie für alle reibungslos möglich wird“, so der Agenturleiter abschließend.

 

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch ein schwieriges Thema.  Insgesamt sollten Jobs familienfreundlicher gestaltet werden und die Kindergartenplätze bzw. Betreuungszeiten noch weiter ausgebaut werden.

 

Ob es um eine Qualifizierung zum erfolgreichen Wiedereinstieg in das Berufsleben oder eine Teilzeitqualifizierung zur besseren Vereinbarkeit mit der Familie geht, eine Beratung kann hier schnell weiterhelfen. Auch eine Ausbildung in Teilzeit stellt eine gute Möglichkeit dar. Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Donauwörth informieren und beraten gerne.

 

Kontakt:

Beauftragte für Chancengleichheit in der Arbeitsagentur:

  • Landkreise Dillingen und Donau-Ries:    Jessica Graf                      Tel.: 0906 788 316
  • Landkreise Günzburg und Neu-Ulm:       Regina Wortmann          Tel.: 0731 70799 444

Beauftragte für Chancengleichheit im Jobcenter:

  • Landkreis Donau-Ries:                             Kristin Endres                  Tel.: 0906 788 716
  • Landkreis Dillingen:                                   Gabriele Willer                Tel.: 09071 5858 181
  • Landkreis Neu-Ulm:                                   Patricia Arias Sandoval Tel.: 0731 1759 374