Auskommen mit dem Einkommen - Wer verdient wo wieviel?

Wie unterscheiden sich die Entgelte regional und nach Geschlecht? Zahlt sich eine Qualifizierung aus? Die aktuelle Entgeltanalyse der Statistik der Bundesagentur für Arbeit – Stand: 31.12.2022 - beleuchtet den Verdienst in vielen Facetten. Dabei wird der Median (mittleres Arbeitsentgelt) der monatlichen Bruttoentgelte sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter zugrunde gelegt.

26.07.2023 | Presseinfo Nr. 63

Frauen-Männer

Bemerkenswert ist, dass in Ostdeutschland Frauen einen um 90 Euro höheren Verdienst erzielen als Männer, in Westdeutschland ist er dagegen um 453 Euro niedriger als bei den männlichen Kollegen. Im Landkreis Donau-Ries verdient das „starke Geschlecht“ beachtliche 833 Euro mehr. Dieser Trend setzt sich in den Landkreisen Neu-Ulm (818 Euro), Dillingen (577 Euro) und Günzburg (473 Euro) fort. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zum einen arbeiten Frauen überproportional oft in schlechter bezahlten “typischen Frauenberufen“, wie beispielsweise dem Friseurhandwerk, im sozialpflegerischen Bereich oder im Service.

 

Der regionale Blick

Während deutschlandweit das mittlere Arbeitsentgelt aller sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten bei 3.646 Euro liegt, wird im Vergleich der Bundesländer nach wie vor das höchste Salär  (4.127 Euro) in Hamburg erzielt, gefolgt von Baden-Württemberg (3.977 Euro), Hessen (3.938 Euro) und Berlin (3.806 Euro). Bayern liegt hier mit 3.792 Euro an 5. Stelle. In Mecklenburg-Vorpommern (2.935 Euro), Thüringen (2.945 Euro) und Sachsen-Anhalt (2.993 Euro) liegt der Median am niedrigsten.

In Bayern verdienen Vollzeitbeschäftigte in Ingolstadt (5.282 Euro), in der Stadt Erlangen (5.200 Euro) sowie im Stadt- (4.892) und Landkreis München (4.780 Euro) am besten. In Ingolstadt ist der Verdienst sogar deutschlandweit am höchsten, die Stadt Erlangen erreicht Platz 3, die Stadt München Platz Rang 5.

In den Landkreisen der Region liegen die mittleren Einkommen bei 3.776 Euro (Landkreis Neu-Ulm), 3.743 Euro (Landkreis Donau-Ries), 3.557 Euro (Landkreis Dillingen) und 3.420 (Landkreis Günzburg).

 

Der regionale Vergleich der Statistiker zeigt auch, dass der Verdienst Vollzeitbeschäftigter in Westdeutschland mit 3.752 Euro noch immer deutlich über dem durchschnittlichen Entgelt in Ostdeutschland (3.157 Euro) liegt. Der geringste Entgeltmedian findet sich bundesweit in Görlitz (2.650 Euro) und im Erzgebirgskreis (2.651 Euro).

 

Qualifikation zahlt sich aus

Dass Qualifikation sich geschlechterübergreifend positiv auswirkt, ist nicht neu. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist nicht nur die beste Arbeitslosenversicherung, sie ist auch ein Garant für einen besseren Verdienst. So verdienen in deutschland- und bayernweit sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte mit einem Berufsabschluss rund 25 Prozent mehr als ihre ungelernten Kollegen. Im Landkreis Donau-Ries sind es sogar rund 34 Prozent (Landkreis Neu-Ulm 32 Prozent, Landkreis Günzburg 26 Prozent, Landkreis Dillingen 22 Prozent).

 

Methodische Hinweise

Die Statistik der BA weist Medianentgelt und keine „Durchschnittsgehälter“ im engeren Sinne aus. Zudem werden nur Vollzeitbeschäftigte berücksichtigt. Die Daten basieren auf der Meldung der Arbeitgeber zur Sozialversicherung. Da Löhne und Gehälter nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, die im vergangenen Jahr bei 7.050 Euro in Westdeutschland und 6.750 Euro in Ostdeutschland lag, ist nicht für alle Beschäftigten bekannt, wie hoch das tatsächlich erzielte Entgelt war. Die Statistik der BA weist deswegen das Medianentgelt aus, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Die BA erhebt die Entgelte immer zum Stichtag 31. Dezember für alle Vollzeitbeschäftigten.