Arbeitsmarkt sendet Lichtblicke in der dunklen Jahreszeit

Dortmunder Arbeitsmarkt im November 2023

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 63

Von einer klassischen Herbstbelebung konnte in diesem Jahr bisher nicht die Rede sein. Seit Monaten tritt die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger auf der Stelle.
Die bundesweit angespannte wirtschaftliche Lage ist auch regional spürbar und hat auch auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt Spuren hinterlassen. Der November bringt
nun erste Lichtblicke in die ansonsten dunkle Jahreszeit. Die Arbeitslosigkeit ist erstmalig rückläufig, sie sinkt um 0,7 Prozent, ein durchaus saisontypischer Rückgang für einen November.

„Der Arbeitsmarkt ist sehr robust, trotz anhaltend schwacher Konjunkturentwicklung verzeichnen wir erstmalig im diesjährigen Herbst eine leicht gesunkene
Arbeitslosenquote. Im November haben damit einhergehend auch wieder deutlich mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen als im Vormonat. Das sind
positive Signale, die wir in so schwierigen Zeiten gerne aufgreifen. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen zwei Dinge. Das Weihnachtsgeschäft macht sich deutlich
bemerkbar und der Handel und die Gastronomie stellen ein. Zum anderen haben wieder mehr geflüchtete Menschen mit einem Sprachkurs begonnen und stehen
dem Arbeitsmarkt temporär nicht zur Verfügung“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt.

Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenter Dortmund, kommentiert: "Trotz saisonbedingter Lichtblicke zeigt sich der Dortmunder Arbeitsmarkt weiterhin
erlahmt. Im Jobcenter Dortmund waren im November 82 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, als es noch im Vormonat der Fall war. Insbesondere betrifft
dies den Bestand arbeitsloser Frauen, der um 75 Personen gesunken ist. Erfreulich ist auch, dass erstmals seit einem halben Jahr die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bürgergeldbezug wieder leicht gesunken ist. Die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr oder länger als arbeitslos gemeldet sind, ist um 18 zurückgegangen. Gleichzeitig nehmen wir jedoch auch wahr, dass im zurückliegenden Monat 287 Menschen mehr auf finanzielle Hilfe durch das Jobcenter
angewiesen waren.
Unsere oberste Priorität in diesen angespannten Zeiten bleibt es, für die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund da zu sein. In dieser anspruchsvollen Arbeitsmarktlage
werden wir weiter alles daransetzen, im engen Austausch mit der Stadtgesellschaft Brücken zwischen unseren Kundinnen und Kunden und lokalen Unternehmen zu
bauen.“

Erstmaliger Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen im Herbst
Im November wurden 37.661 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 7.833 Personen bei der Arbeitsagentur und 29.828 Menschen beim Jobcenter
Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 281 Personen oder 0,7 Prozent gesunken, sie liegt
gegenüber dem Vorjahr aber um 6,8 Prozent (+2.284 Personen) höher. Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen sinkt
leicht auf aktuell 11,6 Prozent (November 2022: 11,0 Prozent).
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im
November 6.213 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.576 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind
28 Personen mehr als im Vormonat. 6.531 meldeten sich im November bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten
1.451 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 146 Personen mehr als im Vormonat.

Zahl der Ukrainer:innen in der Grundsicherung leicht zurückgegangen
Seit Juni 2022 haben alle geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer die Möglichkeit, in den Jobcentern einen Antrag auf Grundsicherung für Arbeitssuchende zu stellen.
Im Berichtsmonat November waren im Jobcenter Dortmund 1.901 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos gemeldet. Das sind 28 weniger als im Vormonat und 47 Personen
mehr als im November 2022.

Jugendarbeitslosigkeit marginal rückläufig
Rechtskreisübergreifend ist die Jugendarbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent gesunken. Im November waren
damit 3.281 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 14 Personen weniger als im Vormonat. Damit liegt die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin
über Vorjahresniveau. Im November 2022 waren 2.999 Jugendliche unter 25 Jahren in Dortmund arbeitslos gemeldet.

Arbeitskräftenachfrage zieht zum Jahresende saisonalbedingt leicht an
Im November hat die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat wieder angezogen. Der Agentur für Arbeit wurden im aktuellen
Berichtsmonat 626 neue Stellen gemeldet. Das sind 84 Stellen mehr als im Oktober dieses Jahres aber 7 Stellenmeldungen weniger als im Vorjahresmonat. Der aktuelle
Stellenbestand sinkt im Vergleich zum Vormonat erstmalig in diesem Jahr unter die 4.000er Marke. 3.921 offene Stellen sind i November bei der Agentur für Arbeit
gemeldet. Das sind 124 Stellen weniger als im Vormonat. Im Jahresvergleich liegt er mit einem Minus von 957 Stellen deutlich niedriger als im November des Vorjahres.
Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung, Gesundheits- und
Krankenpflege sowie Altenpflege.

Unterbeschäftigung geht zurück
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne der Sozialgesetzbücher
(SGB III und SGB II) gelten, weil sie beispielsweise wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit
oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden. Die Unterbeschäftigung ist in diesem Monat gesunken. Insgesamt sind im
November 49.229 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 132 Personen weniger. Die Unterbeschäftigungsquote
verbleibt bei 14,8 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung sinkt im November von 76,9 Prozent leicht auf 76,5 Prozent.