Der Arbeitsmarkt im Dezember

Zahl der Arbeitslosen steigt geringfügig an - Arbeitslosenquote unverändert bei 5,4 Prozent - Beschäftigung bleibt trotz Pandemie konstant

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 192 leicht angestiegen. Damit sind aktuell 16.461 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 2.148 Arbeitslose weniger.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat konstant bei 5,4 Prozent geblieben. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote noch bei 6,2 Prozent.
Betrachtet man den Jahresdurchschnitt, waren im Jahr 2021 durchschnittlich 18.470 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 117 oder 0,6 Prozent weniger als im Jahr 2020. Die Arbeitslosenquote lag im Durchschnitt bei 6,1 Prozent, im Jahr 2020 bei 6,2 Prozent.

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

„Mit diesem Monat geht ein weiteres Mal ein turbulentes und von Corona beeinflusstes Jahr zu Ende. Die hohen Infektionszahlen der letzten Wochen führten zu erneuten wirtschaftlichen Einschränkungen, die den aktuellen Arbeitsmarkt beeinflussten. Die Zahl der Arbeitslosen stieg erfreulicherweise relativ gering an und die Arbeitslosenquote blieb ohne Veränderungen konstant auf dem Vormonatswert. Kurzarbeitergeld und staatliche Hilfen sichern die Unternehmen und die Beschäftigten weiter ab.“, kommentiert Jan Pratzka, Leiter der Dresdner Agentur für Arbeit, die monatliche Statistik.

„Die Arbeitskräftenachfrage ist aufgrund dieser Entwicklung hinter dem November 2021 zurückgeblieben, zeigte aber im Vergleich zum Vorjahresmonat einen kräftigen Zuwachs von knapp 50 Prozent. Ein kleines positives Zeichen setzte die Beschäftigtenstatistik, wo neue Quartalszahlen für Juni 2021 vorliegen. Aus dieser geht ein kaum wahrnehmbarer Anstieg der Beschäftigtenzahlen von insgesamt 323 im Vergleich zum Vorjahresquartal hervor, wofür den regionalen Unternehmen zu danken ist, die auf Kurzarbeit statt Kündigung gesetzt haben und so ihre Beschäftigten im Unternehmen behalten konnten.“, fügt Pratzka an.

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.135 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 104 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 1.902 Männer und Frauen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb unverändert bei 1,7 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 2,3 Prozent.
Im Jahresdurchschnitt wurden 6.422 Männer und Frauen von der Agentur für Arbeit betreut, 413 oder 0,6 Prozent weniger als im Jahr 2020. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag mit 2,1 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2020.

SGB II – Jobcenter Dresden

Rund zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 11.326 Arbeitslose, 88 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 246 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb wie im Vormonat bei 3,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 3,9 Prozent.
Im Jahresdurchschnitt 2021 wurden 12.048 Männer und Frauen vom Jobcenter Dresden betreut, 297 oder 2,5 Prozent mehr als 2020. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2021 lag bei 4,0 Prozent, im Jahr 2020 war diese um 0,1 Prozentpunkte niedriger.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.323 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren sieben weniger als im Vormonat und 210 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.297 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 98 mehr als im Vormonat und vier weniger als vor einem Jahr. 838 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 36 weniger als vergangenen Monat und sieben mehr als im Dezember 2020.
Im gesamten Jahr 2021 meldeten sich 39.439 Menschen arbeitslos, das waren 3.677 oder 8,5 Prozent weniger als im Jahr 2020.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.147 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 618 weniger als im Vormonat und 139 mehr als im Dezember letzten Jahres. Davon nahmen 1.015 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 350 weniger als im Vormonat und 35 weniger als im Dezember 2020. Insgesamt 716 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 224 weniger als im vergangenen Monat und 94 weniger als im Vorjahresmonat.
Seit Jahresbeginn meldeten sich insgesamt 41.536 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, 1.223 oder 3,0 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.308 im Vormonat auf 1.350 erhöht. Damit sind insgesamt 42 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat, jedoch noch 373 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.
Im Jahr 2020 waren durchschnittlich 1.691 Jugendliche arbeitslos gemeldet, 122 oder 6,8 Prozent weniger als im Jahr 2020.

Ü50

Geringfügig erhöht hat sich die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.357 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 34 mehr als im Vormonat, jedoch 282 Menschen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
2020 waren im Durchschnitt 5.689 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 189 oder 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Langzeitarbeitslose

Bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen wurde in diesem Monat ebenfalls ein geringfügiger Anstieg verzeichnet. Im Berichtsmonat erhöhte sich die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um neun auf 6.669. Das sind 253 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Im Jahresdurchschnitt 2020 waren 7.108 Langzeitarbeitslose gemeldet, 1.480 oder 26,3 Prozent mehr als durchschnittlich im Jahr 2020.

V. Arbeitskräftenachfrage

Im Dezember ist die Arbeitskräftenachfrage erwartungsgemäß gesunken. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.020 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 114 weniger als im Vormonat, jedoch 339 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Im gesamten Jahresverlauf 2021 wurden insgesamt dem Arbeitgeber-Service 11.652 Stellen zur Besetzung gemeldet, das waren 2.375 oder 25,6 Prozent mehr als im Jahr 2020.

VI. Kurzarbeit

Für den Monat August 2021 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit. Danach haben bisher 839 Betriebe für 4.979 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt. Für Juni 2021 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 1.717 Betriebe in Kurzarbeit und diese beantragten für 13.466 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 28,4 Prozent weniger Betriebe und 31,5 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 40,0 Prozent.
Betrachtet man die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, erfolgte im Dezember erneut ein rasanter Anstieg. Es haben 808 regionale Betriebe für 8.134 Beschäftigte Kurzarbeit neu angezeigt. Das ist mehr als das Fünffache im Vergleich zum Vormonat.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 21.660 Männer und Frauen, das sind 2.183 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,1 Prozent (Vormonat: 7,1 Prozent/ Vorjahr: 7,8 Prozent). Im Jahresdurchschnitt 2021 befanden sich 23.586 Personen in Unterbeschäftigung, 533 Männer und Frauen oder 2,2 Prozent weniger als im Jahr 2020. Die durchschnittliche Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,7 Prozent, im Jahr 2020 lag diese Quote noch bei 7,9 Prozent.

VIII. Beschäftigung

Im Juni 2021 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 271.181 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 323 gegenüber dem Vorjahresquartal, das entspricht einem Plus von 0,1 Prozent, hat sich der Beschäftigungsanstieg durch Corona weiter deutlich abgeschwächt, hält jedoch noch an.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte ausschließlich bei den Männern (+328 Männer in Beschäftigung), wohingegen fünf Frauen weniger in Beschäftigung kamen. Betrachtet nach Arbeitszeit verringerte sich die Vollzeitbeschäftigung um 1,9 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 4,5 Prozent.
Insbesondere bei den Beschäftigten über 55 Jahre gab es mit plus 3,1 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau im Bereich Information und Kommunikation (plus 851), dem Gesundheitswesen (plus 749) und im Bereich Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (plus 592). Aber auch das verarbeitende Gewerbe (plus 506), Heime & Sozialwesen (plus 500) sowie der Bereich Sonstige Dienstleistungen & private Haushalte (plus 179) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es im Bereich Verkehr & Lagerei (minus 1.315), im Gastgewerbe (minus 569) und den Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 415). Die Energieversorgung (minus 326), der Handel (minus 244) sowie das Baugewerbe (minus 188) verzeichneten ebenfalls weniger Beschäftigte.

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