I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 523 gesunken. Damit sind aktuell 16.638 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 3.476 Arbeitslose weniger.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent gesunken. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,7 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitslose |
2020 | 16.410 |
2021 | 20.114 |
2022 | 16.638 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
„Es ist Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt und wir können feststellen, dass die Dresdner Unternehmen auf Ausbildung als wichtige Basis in der Fachkräftesicherung setzen.
Mehr als 2.200 Ausbildungsstellen wurden unserer Agentur gemeldet, das sind knapp 28 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Da sollte jeder der 1.600 Ausbildungsplatzbewerber seinen oder ihren Weg in die berufliche Zukunft finden.“, kommentiert Jan Pratzka, Chef der Agentur für Arbeit Dresden, die aktuelle Monatsstatistik.
„Entspannung macht sich ebenfalls am Arbeitsmarkt bemerkbar, denn alle drei Arbeitsmarktindikatoren – Arbeitslose / Arbeitskräftenachfrage / Beschäftigung – entwickeln sich kontinuierlich positiv. Auch wenn die Arbeitskräftenachfrage schwächer als im Vormonat ist, bewegt sich diese auf einem hohen Niveau. Mit einem Stellenbestand von über 5.500 Stellen kann bei der Vermittlung aus einem reichhaltigen Pool geschöpft werden. Zunehmend wird uns aus der Wirtschaft signalisiert, den aus der Ukraine Geflüchteten Arbeitsmöglichkeiten bieten zu wollen. Bewerberinnen und Bewerber, die aus der Ukraine in Dresden angekommen sich, unterstützen wir auf
dem Weg zu einer (zeitweisen) neuen Beschäftigung. Der erste Schritt ist die Meldung bei der Agentur für Arbeit, so wie er in unserem Internetangebot auch auf Ukrainisch beschrieben ist (https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/dresden/information-fluechtlinge-ukraine), “, so Pratzka abschließend.
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.174 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 347 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren damit 2.401 Männer und Frauen weniger gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 2,5 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 11.464 Arbeitslose, 176 Männer und Frauen weniger als im Vormonat und 1.075 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen verblieb, wie im Vormonat, bei 3,8 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,2 Prozent.
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 2.941 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 462 weniger als im Vormonat und 119 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.101 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 169 weniger als im Vormonat und 117 weniger als vor einem Jahr. 809 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 173 weniger als vergangenen Monat und 42 mehr als im März 2021.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.465 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 37 weniger als im Vormonat und 584 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.341 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 54 mehr als im Vormonat und 82 mehr als im März 2021. Insgesamt 811 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 21 weniger als im vergangenen Monat und 194 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.459 im Vormonat auf 1.463 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt vier Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat, jedoch 442 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Gesunken ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.375 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 170 weniger als im Vormonat und 612 Menschen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 109 auf aktuell 6.482 Männer und Frauen gesunken, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren insgesamt auch 868 Langzeitarbeitslose weniger als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage ist in diesem Monat rückläufig. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.150 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 336 weniger als im Vormonat, jedoch 224 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben der Zeitarbeit (225 Stellen) die meisten aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (163 Stellen), dem Gesundheits- und Sozialwesen (120 Stellen), dem Handel (112 Stellen) sowie dem verarbeitendem Gewerbe (104 Stellen) und der öffentlichen Verwaltung (83 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2020 | 851 |
2021 | 926 |
2022 | 1.150 |
VI. Kurzarbeit
Für den Monat November 2021 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit. Danach haben bisher 977 Betriebe für 5.997 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld beantragt. Für September 2021 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 731 Betriebe in Kurzarbeit und diese beantragten für 3.858 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 13,2 Prozent weniger Betriebe und 19,2 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 34,3 Prozent.
Betrachtet man die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, haben im Februar 41 regionale Betriebe für 532 Beschäftigte Kurzarbeit neu angezeigt, deutlich weniger als im letzten Monat und ebenfalls deutlich weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.
VII. Ausbildung
Zur Halbjahresbilanz des aktuellen Ausbildungsjahres 2021/2022 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur seit Beginn des Berufsberatungsjahres bisher 1.641 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 124 Jugendliche oder 7,0 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr.
Davon sind 1.034 Jugendliche noch unversorgt, 106 Jugendliche oder 9,3 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.263 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 492 oder 27,8 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.557 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 322 Stellen oder 26,1 Prozent mehr im Vergleich zu März 2021.
Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber 1,5 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.
VIII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 21.748 Männer und Frauen, das sind 3.179 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,1 Prozent (Vormonat: 7,2 Prozent/ Vorjahr: 8,2 Prozent).
IX. Beschäftigung
Im September 2021 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 275.617 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 1.274 gegenüber dem Vorjahresquartal (+0,5 Prozentpunkte), hält der Beschäftigungsanstieg, der durch Corona abgeschwächt wurde, jedoch noch an.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte überwiegend bei den Männern (+1.007 Männer in Beschäftigung), bei den beschäftigten Frauen fiel der Anstieg mit +267 weniger deutlich aus. Betrachtet nach Arbeitszeit verringerte sich die Vollzeitbeschäftigung um 0,6 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 2,7 Prozent.
Insbesondere bei den Beschäftigten über 55 Jahre gab es mit plus 3,4 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau im Bereich Immobilien, freiberufliche / wissenschaftliche / technische Dienstleistungen (plus 1.348), im Bereich Information & Kommunikation (plus 991) sowie dem Gesundheitswesen (plus 680). Aber auch Heime & Sozialwesen (plus 518) sowie das verarbeitende Gewerbe (plus 272) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es im Bereich Verkehr & Lagerei (minus 1.324), im Bereich Erziehung & Unterricht (minus 281) und den Sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (minus 249). Das Baugewerbe (minus 207) das Gastgewerbe (minus 111) sowie die öffentliche Verwaltung (minus 107) verzeichneten ebenfalls weniger Beschäftigte.