I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 312 gesunken. Damit sind aktuell 16.326 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 3.723 Arbeitslose weniger.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent gesunken. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,7 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitsslose |
2020 | 18.426 |
2021 | 20.049 |
2022 | 16.326 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Der Arbeitsmarkt im April wartet erneut mit einer verringerten Arbeitslosenzahl auf, was sich geringfügig auf die Arbeitslosenquote auswirkt. Diese liegt mit aktuell 5,5 Prozent komfortabel unter der 6-Prozent-Marke und sogar um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im April 2019.
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter ungebrochen und der aktuelle Bestand von über 5.700 Stellen bietet eine umfangreiche Auswahl über alle Wirtschaftszweige hinweg. Gemeinsam mit den Unternehmen geht es nun darum, durch bedarfsgerechte Qualifizierung die Menschen fit zu machen für die Anforderungen der Arbeitsplätze.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich auf dem Ausbildungsmarkt ab. Das Angebot an den bisher gemeldeten Ausbildungsstellen ist mit einem Plus von 30 Prozent deutlich höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ziel unserer Berufsberatung ist es nun, dass jeder Jugendliche, der im Herbst eine Ausbildung beginnen möchte, den passenden Einstieg ins Berufsleben findet.
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.025 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 149 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren damit 2.130 Männer und Frauen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und liegt weiterhin bei 1,7 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 2,4 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 11.301 Arbeitslose, 163 Männer und Frauen weniger als im Vormonat und 1.593 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,3 Prozent.
III. Bewegungen am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 3.386 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 445 mehr als im Vormonat und 80 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.287 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 186 mehr als im Vormonat jedoch 35 weniger als vor einem Jahr. 903 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 94 mehr als vergangenen Monat und eine Person weniger als im April 2021.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.706 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 241 mehr als im Vormonat und 354 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.422 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 81 mehr als im Vormonat jedoch 132 weniger als im April 2021. Insgesamt 849 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 38 mehr als im vergangenen Monat und 107 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.463 im Vormonat auf 1.368 im Berichtsmonat gesunken. Damit sind insgesamt 95 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 541 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist ebenfalls gesunken. Aktuell sind 5.290 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 85 weniger als im Vormonat und 680 Menschen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Im Vergleich zum Vormonat ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen gesunken, konkret um 140 auf aktuell 6.342 Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren insgesamt auch 1.325 Langzeitarbeitslose weniger als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage stieg in diesem Monat erneut an. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.369 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 219 mehr als im Vormonat und 579 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (243 Stellen) die größte Nachfrage aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (193 Stellen), der Zeitarbeit (155 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (144 Stellen) sowie dem Handel (120 Stellen) und dem Bereich Erziehung & Unterricht (114 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2020 | 473 |
2021 | 790 |
2022 | 1.369 |
VI. Kurzarbeit
Für den Monat Dezember 2021 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit. Danach haben 1.433 Betriebe für 9.532 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten. Für Oktober 2021 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 627 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 3.205 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 14,2 Prozent weniger Betriebe und 16,9 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 34,4 Prozent.
Betrachtet man die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, haben bisher (nicht abschließend) für April 25 regionale Betriebe für 152 Beschäftigte Kurzarbeit neu angezeigt; erneut weniger als im letzten Monat und ebenfalls deutlich weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat.
VII. Ausbildung
Seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres im Oktober 2021 sind bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 1.766 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 117 Jugendliche oder 6,2 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Davon sind 1.002 Jugendliche noch unversorgt, 97 Jugendliche oder 8,8 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.405 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 569 oder 31,0 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.469 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 299 Stellen oder 25,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber mehr als eine unbesetzte Ausbildungsstelle zur Verfügung.
VIII. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 21.524 Männer und Frauen, das sind 3.363 weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,0 Prozent (Vormonat: 7,1 Prozent/ Vorjahr: 8,2 Prozent).