Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli

− Arbeitslosigkeit: 18.459 Arbeitslose − Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: - 213 Arbeitslose/ - 1,1 % − Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 162 Arbeitslose/ + 0,9 % − Arbeitslosenquote: 6,1 Prozent − Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.267 neue Stellen

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 20

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 213 gesunken. Damit sind aktuell 18.459 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 162 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent gesunken. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,0 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202019.950
202118.297
202218.459

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

In diesem Monat ist die Zahl der Arbeitslosen in beiden Rechtskreisen gesunken. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der Zuständigkeitswechsel der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer, der im vergangenen Monat für den sprunghaften Anstieg der Zahl der Arbeitslosen verantwortlich war, überwiegend vollzogen ist. Insgesamt liegen die Arbeitsloszahlen jedoch weiter über dem Vorjahresniveau.

Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat erneut gesunken. Das ist eine durchaus typische Entwicklung in den Sommermonaten, da Unternehmen ihre Personalplanungen erfahrungsgemäß auf die Zeit nach den großen Ferien verschieben. Bei einem Bestand von mehr als 6.000 freien Stellen gibt es jedoch eine große Auswahl, die in nahezu jedem Bereich den beruflichen Neu- oder Wiedereinstieg
ermöglicht.

Der Ausbildungsmarkt ist aktuell mehr als sonst im Fokus. Von den bei der Dresdner Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch über 1.000 unbesetzt und reichlich 600 gemeldete Jugendliche haben noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Wer Entscheidungshilfen, Beratung und Unterstützung bei der Ausbildungsvermittlung benötigt, sollte so schnell wie möglich einen Termin in der Berufs- und Studienberatung der Arbeitsagentur vereinbaren. Die Zeit bis Ausbildungsbeginn wird langsam knapp, aber noch ist es nicht zu spät.

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.001 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 126 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 1.164 Männer und Frauen weniger gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,7 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 2,0 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.458 Arbeitslose, 87 Männer und Frauen weniger als im Vormonat, jedoch 1.326 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen veränderte sich nicht und blieb bei 4,5 Prozent.
Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,0 Prozent.

III. Bewegungen am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.383 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 2.411 weniger als im Vormonat und 45 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.246 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, 13 mehr als im letzten Monat und drei mehr als vor einem Jahr. 957 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 128 mehr als vergangenen Monat, jedoch 158 weniger als im Juli 2021.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.591 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 323 mehr als im Vormonat, jedoch 114 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.166 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 24 mehr als im Vormonat und 290 weniger als im Juli 2021. Insgesamt 999 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 168 mehr als im vergangenen Monat und auch 145 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.771 im Vormonat auf 1.745 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 26 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 44 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Gesunken ist auch die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.796 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 47 weniger als im Vormonat, jedoch 153 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 70 auf aktuell 6.072 Männer und Frauen gesunken, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Damit waren insgesamt auch 1.183 Langzeitarbeitslose weniger als im gleichen Monat des Vorjahres gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist in diesem Monat leicht rückläufig, bewegt sich jedoch weiter auf einem hohen Niveau. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.267 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 67 weniger als im Vormonat, jedoch 177 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (251 Stellen) die meisten aus der Zeitarbeit (202 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (156 Stellen), dem Gesundheits- und Sozialwesen (115 Stellen) sowie dem verarbeitendem Gewerbe (88 Stellen) und dem Handel (86 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
2020718
20211.090
20221.267

VI. Kurzarbeit

Für Januar 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 1.520 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 11.079 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 6,1 Prozent mehr Betriebe und 19,6 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 49,8 Prozent. Für den Monat März 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 966 Betriebe für 6.606 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig und bewegen sich für Betriebe im einstelligen und für kurzarbeitende Beschäftigte im unteren zweistelligen Bereich.

VII. Ausbildung

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 haben sich bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 2.055 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 117 Jugendliche oder 5,4 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 608 Jugendliche noch unversorgt, 71 Jugendliche oder 10,5 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.685 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 571 oder 27,0 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 1.070 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 319 Stellen oder 42,5 Prozent mehr im Vergleich zu Vorjahresmonat.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 23.990 Männer und Frauen, das sind 508 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,8 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent/ Vorjahr: 7,7 Prozent).

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