Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im August

− Arbeitslosigkeit: 18.594 Arbeitslose − Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 135 Arbeitslose/ + 0,7 % − Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 272 Arbeitslose/ + 1,5 % − Arbeitslosenquote: 6,2 Prozent − Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.235 neue Stellen

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 23

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 135 gestiegen. Damit sind aktuell 18.594 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 272 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, hat sich im Vergleich zum Vormonat geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent erhöht. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 6,1 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202020.419
202118.322
202218.594

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Jan Pratzka, Chef der Dresdner Arbeitsagentur, zur aktuellen Entwicklung:
„In diesem Monat zeigt sich der Arbeitsmarkt nicht unüblich oder deutlich abweichend von anderen Jahren. Der Anstieg der Zahl der Arbeitslosen fiel moderat aus und ist unter anderem auf die noch wirkende Sommerpause und die Arbeitslosmeldung von Schul- und Studienabgängern zurück zu führen. Der Zuwachs zum Vormonat erfolgte ausschließlich im Rechtskreis SGB III, der Agentur für Arbeit.
Auch die Arbeitskräftenachfrage verringerte sich nur geringfügig zum Vormonat und liegt sogar weiter über dem Vorjahresniveau. Allerdings sind sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr weniger Abgänge in Erwerbstätigkeit zu verzeichnen.
Der Arbeitsmarkt hat an Dynamik, die Anfang des Jahres deutlich spürbar war, zumindest vorübergehend verloren.
Höchste Konzentration ist aktuell auf den Ausbildungsmarkt gerichtet. Noch immer gibt es offene Ausbildungsstellen und Jugendliche, die ihre Lehrstelle noch nicht in der Tasche haben. Wer Unterstützung bei der Ausbildungsvermittlung benötigt, kann sich jederzeit an die Arbeitsagentur wenden. Damit es möglichst noch in diesem Jahr mit dem Ausbildungsbeginn klappt, haben die Netzwerkpartner des JugendBeratungsCenter Dresden am 7. September ein Speed-Dating in der Straßenbahn organisiert. Also nicht lange überlegen und schnell noch die Teilnahme buchen unter: https://eveeno.com/ausbildungsbahn_dresden.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.227 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 226 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 900 Männer und Frauen weniger gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,7 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 2,0 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.367 Arbeitslose, 91 Männer und Frauen weniger als im Vormonat, jedoch 1.172 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen sank geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4
Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 4,0 Prozent.

III. Bewegungen am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.727 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 344 mehr als im Vormonat, jedoch 29 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.279 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, 33 mehr als im letzten Monat und eine mehr als vor einem Jahr. 1.305 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 348 mehr als vergangenen Monat, jedoch 145 weniger als im August 2021.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.579 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 12 weniger als im Vormonat und 131 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.101 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 65 weniger als im Vormonat und 298 weniger als im August 2021. Insgesamt 978 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 21 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 98 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.745 im Vormonat auf 1.898 im Berichtsmonat gestiegen. Damit sind insgesamt 153 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat, jedoch neun weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Erneut gesunken ist die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.727 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 69 weniger als im Vormonat, jedoch 190 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 14 auf aktuell 6.086 Männer und Frauen gestiegen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Im Vorjahresvergleich waren 1.082 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat leicht rückläufig, bewegt sich jedoch weiter auf einem hohen Niveau. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.235 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 32 weniger als im Vormonat, jedoch 176 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (246 Stellen) die meisten aus der Zeitarbeit (215 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (173 Stellen), dem Gesundheits- und Sozialwesen (109 Stellen) sowie dem Handel und dem Bereich Erziehung & Unterricht (jeweils 84 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
2020752
20211.059
20221.235

VI. Kurzarbeit


Für Februar 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 1.271 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 9.127 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 16,4 Prozent weniger Betriebe und 17,6 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 43,5 Prozent. Für den Monat April 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 481 Betriebe für 2.579 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig und bewegen sich auch in diesem Monat für Betriebe zweistelligen und für kurzarbeitende Beschäftigte im unteren dreistelligen Bereich.

VII. Ausbildung

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 haben sich bei der Berufsberatung der Dresdner Arbeitsagentur bisher 2.140 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 109 Jugendliche oder 4,8 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 352 Jugendliche noch unversorgt, 71 Jugendliche oder 22,6 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 2.735 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 579 oder 26,9 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 833 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 253 Stellen oder 43,6 Prozent mehr im Vergleich zu Vorjahresmonat.

VIII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.154 Männer und Frauen, das sind 730 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,9 Prozent (Vormonat: 7,8 Prozent/ Vorjahr: 7,6 Prozent).

 

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