Der Arbeitsmarkt im September

− Arbeitslosigkeit: 17.996 Arbeitslose − Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: - 598 Arbeitslose/ - 3,2 % − Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 486 Arbeitslose/ + 2,8 % − Arbeitslosenquote: 6,0 Prozent − Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.076 neue Stellen

30.09.2022 | Presseinfo Nr. 29

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat in der Landeshauptstadt um 598 gesunken. Damit sind aktuell 17.996 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 486 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 5,8 Prozent.

Zahl der Arbeitslosen

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202019.506
202117.510
202217.996

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Jan Pratzka, Chef der Dresdner Arbeitsagentur, zur aktuellen Entwicklung:
„Die Herbstbelebung ist auch in diesem Jahr sichtbar und so ging wie üblich im September die Zahl der Arbeitslosen nach dem leichten Anstieg im August nun wieder zurück. Nahezu alle Personengruppen profitierten davon, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. So ging insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit zurück, weil Jüngere ihren Einstieg in Ausbildung und erste Beschäftigungsverhältnisse fanden. Bemerkenswert ist der Rückgang der Arbeitslosen außerdem, weil auch geflüchtete Menschen aus der Ukraine nunmehr arbeitslos gemeldet sind.
Der Fachkräftebedarf in der Wirtschaft ist anhaltend hoch und so fanden nach der „Sommerpause“ auch vermehrt Einstellungen statt. Außerdem entlasteten die Einstiege in Aus- und Weiterbildungen den Arbeitsmarkt.“

„Die Arbeitskräftenachfrage verringerte sich zwar leicht gegenüber den vergangenen Monaten, schaut man aber auf den Bestand der aktuell gemeldeten Stellen, hat sich dieser von rund 4.600 vor einem Jahr auf aktuell fast 6.400 Stellen erhöht. Fachkräfte werden also weiter händeringend gesucht. Die Agentur für Arbeit unterstützt gern mit entsprechenden Förderungen, wenn Arbeitsuchende oder bereits beschäftigte Mitarbeitende qualifiziert werden müssen.“

„Aus der Beschäftigtenstatistik liegen neue Daten mit Stand März 2022 vor. Die Beschäftigungschancen in Dresden sind nach wie vor gut und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen innerhalb des letzten Jahres um rund 4.500 auf 275.620 an.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 4.945 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 282 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 680 Männer und Frauen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, verringerte sich zum Vormonat geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 1,6 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote bei 1,9 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 13.051 Arbeitslose, 316 Männer und Frauen weniger als im Vormonat, jedoch 1.166 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank ebenfalls geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 3,9 Prozent.

III. Bewegungen am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.689 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 38 weniger als im Vormonat, jedoch 110 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.311 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, 32 mehr als im letzten Monat und 43 mehr als vor einem Jahr. 1.131 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 174 weniger als vergangenen Monat, jedoch 52 mehr als im September 2021.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 4.277 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 698 mehr als im Vormonat und 106 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.389 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 288 mehr als im Vormonat und 214 weniger als im September 2021. Insgesamt 1.425 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 447 mehr als im vergangenen Monat und eine Person weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.898 im Vormonat auf 1.735 im Berichtsmonat gesunken. Damit sind insgesamt 163 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat, jedoch 139 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Auch die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. Aktuell sind 5.680 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 47 weniger als im Vormonat, jedoch 178 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 17 auf aktuell 6.069 Männer und Frauen gesunken, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Im Vorjahresvergleich waren 977 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Vormonat weiter zurückgegangen. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.076 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 159 weniger als im Vormonat, jedoch 72 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Von den Stellenmeldungen kamen neben den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (255 Stellen) die meisten aus der öffentlichen Verwaltung (122 Stellen), der Zeitarbeit (101 Stellen), dem Handel (109 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Verarbeitenden Gewerbe (jeweils 90 Stellen).

Stellenzugang

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
2020779
20211.004
20221.076

VI. Kurzarbeit

Für März 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 965 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 6.799 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 24,1 Prozent weniger Betriebe und 25,5 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 40,2 Prozent. Für den Monat Mai 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 363 Betriebe für 1.542 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig gewesen.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 23.689 Männer und Frauen, das sind 1.032 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,7 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent/ Vorjahr: 7,4 Prozent).

VIII. Beschäftigung

Im März 2022 (letzter Quartalsstichtag) waren in der Stadt Dresden 275.620 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies ist ein Anstieg von 4.503 gegenüber dem Vorjahresquartal und entspricht einem Plus von 1,7 Prozent.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte stärker bei den Männern (plus 2,2 Prozent) als bei den Frauen (plus 1,1 Prozent). Betrachtet nach Arbeitszeit stieg die Vollbeschäftigung lediglich um 0,7 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte dagegen einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Insbesondere bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre (plus 5,5 Prozent) und bei den Beschäftigten über 55 Jahre (plus 3,5 Prozent) gab es einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in dem Bereich Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (plus 978), in Information und Kommunikation (plus 887), im Verarbeitenden Gewerbe (plus 687) sowie im Gesundheitswesen (plus 612).

Aber auch Heime und Sozialwesen (plus 292), das Gastgewerbe (plus 290) und Handel/Kfz (plus 247) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Ein Rückgang der Beschäftigten erfolgte im Baugewerbe (minus 52), in der Zeitarbeit (minus 42) und der Energieversorgung (minus 15).

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