I. Überblick
Die Zahl der Arbeitslosen in der Landeshauptstadt ist im Berichtsmonat um 547 gesunken. Damit sind aktuell 17.449 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 740 Arbeitslose mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkt gesunken und liegt nun bei 5,8 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag diese Quote lediglich bei 5,5 Prozent.
Zahl der Arbeitslosen
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Arbeitslose |
2020 | 18.907 |
2021 | 16.709 |
2022 | 17.449 |
II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise
Jan Pratzka, Chef der Dresdner Arbeitsagentur, zur aktuellen Entwicklung: „Der Oktober verwöhnt mit sommerlichen Temperaturen und auch die Arbeitsmarktzahlen sind weiterhin stabil, wenn auch weniger dynamisch im Vergleich zum Oktober 2021.
Die Zahl der Arbeitslosen ist erneut rückläufig, wovon alle Alters- und Personengruppen profitieren. Die jugendlichen Arbeitslosen haben dabei mit über 11 Prozent zum Vormonat den stärksten Rückgang zu verzeichnen.
Ungebrochen hoch und im aktuellen Monat nochmals angestiegen, ist die Zahl der freien Arbeitsstellen, die Dresdner Unternehmen zur Besetzung gemeldet haben. Auch der aktuelle Stellenbestand mit über 6.000 Stellen ermöglicht in nahezu jedem Berufsfeld die Möglichkeit der Arbeitsaufnahme. Grundsätzlich positive Entwicklungen, allerdings wird es immer schwieriger, die passenden Fachkräfte zu finden. Meist sind zusätzliche Qualifizierungen hilfreich oder notwendig, um letztendlich den beruflichen Neu- oder Wiedereinstieg zu ermöglichen. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen den Arbeitsmarkt uns dessen Bedarfe und unterstützen mit diesem Wissen und mit entsprechender Förderung, wo immer es erforderlich ist.“
SGB III – Agentur für Arbeit
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 4.902 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 43 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 382 Männer und Frauen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, veränderte sich nicht und blieb bei 1,6 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote bei 1,7 Prozent.
SGB II – Jobcenter Dresden
Die Mehrheit der arbeitslosen Männer und Frauen gehört zum Rechtskreis SGB II und wird vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.547 Arbeitslose, 504 Männer und Frauen weniger als im Vormonat, jedoch 1.122 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote bei 3,8 Prozent.
III. Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 3.667 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 22 weniger als im Vormonat, jedoch 343 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.360 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 49 mehr als im Vormonat und 66 mehr als vor einem Jahr.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 4.235 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 42 weniger als im Vormonat, jedoch 101 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 1.258 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 131 weniger als im vergangenen Monat und 193 weniger als im Oktober des vergangenen Jahres.
IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen
U25
Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren ist im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.735 im Vormonat auf 1.542 im Berichtsmonat gesunken. Damit sind insgesamt 193 Jugendliche weniger arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat, jedoch 127 oder neun Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Ü50
Auch die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. Aktuell sind 5.563 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 117 weniger als im Vormonat, jedoch 225 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Langzeitarbeitslose
Für die Zahl der Langzeitarbeitslosen wurde ebenfalls eine Verringerung verzeichnet. Im Berichtsmonat sank die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um 24 auf 6.045. Das sind zudem 712 weniger als im Oktober letzten Jahres.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden im Berichtsmonat insgesamt 1.212 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 136 mehr als im Vormonat und 135 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus Zeitarbeit (236), den freiberuflich wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (192 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (137 Stellen), dem Handel (122 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (87 Stellen) und dem verarbeitenden Gewerbe (86 Stellen).
Stellenzugang
Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich
Jahr | Stellen |
2020 | 837 |
2021 | 1.077 |
2022 | 1.212 |
VI. Kurzarbeit
Für April 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 484 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 2.612 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 49,8 Prozent weniger Betriebe und 61,6 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 32,9 Prozent. Für den Monat Mai 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 301 Betriebe für 1.195 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten haben.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig gewesen.
VII. Unterbeschäftigung im Agenturbezirk
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie eine Maßnahme besuchen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 23.379 Männer und Frauen, das sind 1.307 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,6 Prozent (Vormonat: 7,7 Prozent/ Vorjahr: 7,2 Prozent).
Die Bilanz des Ausbildungsjahres 2021/2022 wird gesondert veröffentlicht.