Der Arbeitsmarkt im Dezember

− Arbeitslosigkeit: 16.951 Arbeitslose
Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: - 87 Arbeitslose/ - 0,5 Prozent
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 490 Arbeitslose/ + 3,0 Prozent
− Arbeitslosenquote: 5,6 Prozent
Arbeitslosenquote Vormonat: 5,6 Prozent / Vorjahresmonat: 5,4 Prozent
− Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.239 neue Stellen
Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: - 11 Stellen / - 0,9 Prozent
Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: + 219 Stellen / +21,5 Prozent

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 87 gesunken. Damit sind aktuell 16.951 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das
490 Personen mehr.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat konstant bei 5,6 Prozent geblieben. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,2 Prozentpunkte geringer und lag bei 5,4 Prozent.

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202018.609
202116.461
202216.951

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Jan Pratzka, Chef der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Das Jahresende wartete mit einer kleinen Überraschung auf. Üblicherweise kommt es zum Jahresende zu einem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen, welcher in diesem Jahr ausblieb. Der Rückgang fiel so gering aus, dass er keinerlei Auswirkung auf die Arbeitslosenquote hatte, die bei 5,6 Prozent verblieb.“
„Die Arbeitskräftenachfrage hat sich zum Jahresende erwartungsgemäß leicht verringert. Gleichwohl spricht der aktuelle Bestand von über 5.800 offenen Stellen sehr deutlich an, dass die Nachfrage nach Fachkräften ungebrochen ist. Um diesen Bedarf decken zu können, unterstützt die Agentur für Arbeit gern mit entsprechenden Förderungen, wenn Arbeitsuchende oder bereits beschäftigte Mitarbeitende weiterqualifiziert werden können.“
„Aus der Beschäftigtenstatistik liegen neue Daten mit Stand Juni 2022 vor. Die Beschäftigungschancen in Dresden sind nach wie vor sehr gut und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen innerhalb des letzten Jahres um mehr als 5.000 auf 276.546 an. Hervorzuheben ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, dass bei den unter 25-jährigen Beschäftigten der Zuwachs mit 6,4 Prozent überproportional hoch ausgefallen ist.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 4.952 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 114 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 183 Männer und Frauen weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb unverändert bei 1,6 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,7 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 11.999 Arbeitslose, 201 Männer und Frauen weniger als im Vormonat, jedoch 673 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb wie im Vormonat bei 4,0 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote lediglich bei 3,7 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.231 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 262 weniger als im Vormonat und 92 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.222 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 80 weniger als im Vormonat und 75 weniger als vor einem Jahr. 797 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 41 weniger als vergangenen Monat und auch 41 weniger als im Dezember 2021.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.336 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 561 weniger als im Vormonat, jedoch 189 mehr als im Dezember letzten Jahres. Davon nahmen 937 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 258 weniger als im Vormonat und 78 weniger als im Dezember 2021. Insgesamt 814 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 284 weniger als im vergangenen Monat und 98 mehr als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

U25

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.415 im Vormonat auf 1.417 erhöht. Damit sind insgesamt zwei Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 67 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Ü50

Geringfügig verringert hat sich die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.474 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 12 weniger als im Vormonat, jedoch 117 Menschen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen wurde in diesem Monat ebenfalls eine Verringerung verzeichnet. Im Berichtsmonat sank die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um 55 auf 5.929. Das sind zudem 740 Personen weniger als im gleichen Monat des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Im Dezember ist die Arbeitskräftenachfrage erwartungsgemäß gesunken. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.239 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 11 weniger als im Vormonat, jedoch 219 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Die meisten Stellenmeldungen kamen neben der Zeitarbeit (165 Stellen) aus der öffentlichen Verwaltung (150 Stellen) und dem Handel (129 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (108 Stellen) und dem verarbeitenden Gewerbe (107 Stellen).

Der aktuelle Monat im 3 Jahresvergleich

JahrStellen
2020681
20211.020
20221.239

VI. Kurzarbeit

Für Juni 2022 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 296 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.110 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 18,2 Prozent weniger Betriebe und 26,1 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 34,9 Prozent.
Für den Monat August 2022 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 51 Betriebe für 255 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
Die eingegangenen Anzeigen zur Kurzarbeit, die ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung sind, sind in den vergangenen Monaten kontinuierlich rückläufig gewesen.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 23.238 Männer und Frauen, das sind 1.593 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,6 Prozent (Vormonat: 7,6 Prozent/ Vorjahr: 7,1 Prozent).

VIII. Beschäftigung

Im Juni 2022 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 276.546 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 5.365 gegenüber dem Vorjahresquartal, das entspricht einem Plus von 2,0 Prozent, setzt sich damit der Beschäftigungsanstieg unvermindert fort.
Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte mit + 3.441 überwiegend bei den Männern, wohingegen lediglich 1.924 Frauen mehr in Beschäftigung waren. Betrachtet nach Arbeitszeit erhöhte sich die Vollzeitbeschäftigung um 1,0 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 4,0 Prozent.

Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit plus 6,4 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg.
Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleitungen (plus 891), der Information und Kommunikation (plus 873) und dem Gastgewerbe (plus 785). Aber auch das verarbeitende Gewerbe (plus 768), das Gesundheitswesen (plus 486) sowie der Bereich Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (plus 404) zählten deutlich mehr Beschäftigte.
Weniger Beschäftigte gab es bei Arbeitsnehmerüberlassungen (minus 27), im Bereich Verkehr & Lagerei (minus 26) und der öffentlichen Verwaltung (minus 10) sowie bei der Energieversorgung (minus neun).