Der Arbeitsmarkt im Dezember

− Arbeitslosigkeit: 18.492 Arbeitslose Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich: + 230 Arbeitslose/ + 1,3 Prozent Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich: + 1.541 Arbeitslose/ + 9,1 Prozent − Arbeitslosenquote: 6,0 Prozent Arbeitslosenquote Vormonat: 5,9 Prozent / Vorjahresmonat: 5,6 Prozent − Stellenmeldungen im Monatsverlauf: 1.159 neue Stellen Stellenmeldung im Vormonatsvergleich: + 83 Stellen / + 7,7 Prozent Stellenmeldung im Vorjahresvergleich: - 80 Stellen / - 6,5 Prozent

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

I. Überblick

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtsmonat um 230 gestiegen. Damit sind aktuell 18.492 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 1.541 Personen mehr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent gestiegen. Im gleichen Monat des Vorjahres war diese Quote um 0,2 Prozentpunkte geringer und lag bei 5,6 Prozent.

Der aktuelle Monat im 3 Jahresvergleich

JahrArbeitslose
202116.461
202216.951
202318.492

II. Die Entwicklung im Monatsverlauf mit Blick auf die Rechtskreise

Gerlinde Hildebrand, Chefin der Dresdner Agentur für Arbeit, zur aktuellen Entwicklung:

Zitat:

„Zum Jahresende stieg erwartungsgemäß die Zahl der Arbeitslosen. Erwartungsgemäß deshalb, weil Ende Dezember üblicherweise mehr befristete Arbeitsverträge enden und mehr Arbeitslosmeldungen erfolgen. Das blieb nicht ohne Folgen für die Arbeitslosenquote, die auf glatt 6 Prozent anstieg.“

Zitat:

„Die Arbeitskräftenachfrage hat im Berichtsmonat noch einmal zugelegt, es wurden über 80 Stellen mehr als im Vormonat zur Besetzung gemeldet. Dies und der aktuelle Bestand von knapp 5.400 offenen Stellen verdeutlichen, dass die Nachfrage nach Fachkräften weiterhin besteht. Da sich die Besetzung offener Stellen aus unterschiedlichen Gründen immer schwieriger gestaltet, möchte ich erinnern, dass unser Haus mit entsprechenden Förderungen unterstützen kann, wenn Arbeitsuchende oder bereits beschäftigte Mitarbeitende weiterqualifiziert werden.“

Zitat:

„Aus der Beschäftigtenstatistik liegen neue Daten mit Stand Juni 2023 vor. Die Beschäftigungschancen in Dresden sind nach wie vor sehr gut und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen innerhalb des letzten Jahres um knapp 4.300 auf 280.875 an. Hervorzuheben ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, dass bei den unter 25-jährigen Beschäftigten der Zuwachs mit 4,4 Prozent überproportional hoch ausgefallen ist. Auch über 55-jährige verzeichnen einen enormen Zuwachs mit 3,1 Prozent, wohingegen die Altersgruppe 25 bis unter 55 Jahre beim Zuwachs nicht einmal 1 Prozent schafft.“

SGB III – Agentur für Arbeit

Im Berichtsmonat wurden insgesamt 5.744 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit Dresden betreut. Das waren 50 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zu Vorjahresmonat waren 792 Männer und Frauen mehr gemeldet.

Die Arbeitslosenquote im Bereich des SGB III, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, erhöhte sich von 1,8 Prozent im Vormonat auf aktuell 1,9 Prozent. Im gleichen Monat des Vorjahres lag die Quote noch bei 1,6 Prozent.

SGB II – Jobcenter Dresden

Mehr als zwei Drittel der arbeitslosen Männer und Frauen gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Dresden betreut. Im Berichtsmonat waren das 12.748 Arbeitslose, 180 Männer und Frauen mehr als im Vormonat und 749 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Grundsicherung, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, blieb wie im Vormonat bei 4,1 Prozent. Im Vorjahresmonat lag diese Quote lediglich bei 4,0 Prozent.

III. Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 3.709 Männer und Frauen in der Stadt Dresden neu oder erneut arbeitslos. Das waren 18 mehr als im Vormonat und 478 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 1.313 Personen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit arbeitslos, das waren 38 weniger als im Vormonat, jedoch 91 mehr als vor einem Jahr. 1.161 Personen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung, 92 mehr als vergangenen Monat und 364 mehr als im Dezember 2022. Abgang Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 3.472 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 669 weniger als im Vormonat, jedoch 136 mehr als im Dezember letzten Jahres. Davon nahmen 1.027 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 282 weniger als im Vormonat, jedoch 90 mehr als im Dezember 2022. Insgesamt 1.003 Männer und Frauen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 316 weniger als im vergangenen Monat, jedoch 189 mehr als im Vorjahresmonat.

IV. Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Unter 25-Jährige

Bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im Berichtsmonat die Zahl der Arbeitslosen von 1.716 im Vormonat auf 1.735 erhöht. Damit sind insgesamt 19 Jugendliche mehr arbeitslos gemeldet als noch im letzten Monat und 318 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Über 50-Jährige

Angestiegen ist ebenfalls die Zahl der über 50-jährigen Arbeitslosen. Aktuell sind 5.847 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, das sind 99 mehr als im Vormonat und 373 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Langzeitarbeitslose

Bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen wurde in diesem Monat eine minimale Verringerung verzeichnet. Im Berichtsmonat sank die Zahl der Männer und Frauen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, um 17 auf 6.115. Das sind jedoch noch 186 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Schwerbehinderte Menschen

Die Zahl der schwerbehinderten Menschen, also mit einem Grad der Behinderung von 50 Prozent oder mehr, stieg geringfügig an. Aktuell sind 1.313 Arbeitslose mit Schwerbehinderung gemeldet, das sind 15 mehr als im Vormonat und 128 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Ausländer Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg von 5.575 im Vormonat auf 5.712 im Berichtsmonat. Das sind insgesamt 137 mehr als im letzten Monat und 718 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

V. Arbeitskräftenachfrage

Im Dezember ist die Arbeitskräftenachfrage noch einmal gestiegen. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Dresden wurden insgesamt 1.159 Stellenangebote zur Besetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 83 mehr als im Vormonat, jedoch 80 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die meisten Stellenmeldungen kamen aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (275 Stellen), der öffentlichen Verwaltung (198 Stellen) und der Zeitarbeit (170 Stellen) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (100 Stellen), dem Handel (73 Stellen) dem Bereich Erziehung & Unterricht (53 Stellen).

Der aktuelle Monat im 3-Jahresvergleich

JahrStellen
20211.020
20221.239
20231.159

VI. Kurzarbeit

Für Juni 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 16 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 79 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind jeweils rund 30 Prozent weniger Betriebe und weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 33,7 Prozent. Für den Monat August 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 15 Betriebe für 161 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VII. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 24.784 Männer und Frauen, das sind 1.568 Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,9 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent/ Vorjahr: 7,6 Prozent).

VIII. Beschäftigung

Im Juni 2023 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 280.875 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 4.261 gegenüber dem Vorjahresquartal, das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent, setzt sich damit der Beschäftigungsanstieg unvermindert fort. Der Zuwachs an Beschäftigung erfolgte mit + 2.836 überwiegend bei den Männern, wohingegen lediglich 1.425 Frauen mehr in Beschäftigung waren. Betrachtet nach Arbeitszeit erhöhte sich die Vollzeitbeschäftigung um 0,6 Prozent, die Teilzeitbeschäftigung erzielte einen Zuwachs von 3,5 Prozent. Insbesondere bei den Beschäftigten bis 25 Jahre gab es mit + 4,4 Prozent einen überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg. Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleitungen (+ 1.160), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+ 979) und dem Gastgewerbe (+ 912). Aber auch das verarbeitende Gewerbe (+ 704), Verkehr & Lagerei (+ 385) sowie der Bereich Information & Kommunikation (+ 346) zählten deutlich mehr Beschäftigte. Weniger Beschäftigte gab es im Handel (- 740), bei Arbeitsnehmerüberlassungen (- 483) sowie in Land- und Forstwirtschaft & Fischerei (- 57).