Knapp 5.400 junge Menschen starten in Düsseldorf und im Kreis Mettmann ihre berufliche Karriere

Die Agenturen für Arbeit Düsseldorf und Mettmann veröffentlichen gemeinsam mit den Kammern die Jahresbilanz zum Ausbildungsmarkt 2022. Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sind für die Jugendlichen weiterhin sehr gut. Die Bilanz zeigt jedoch auch, dass der Ausbildungsmarkt sich von seinem Einbruch im Jahr 2020 noch nicht vollständig erholt hat: Die Unternehmen schrieben insgesamt weniger Ausbildungsstellen aus, nicht wenige Jugendliche zogen einen weiteren Schulbesuch oder andere Alternativen einer Ausbildung vor. Dieser Trend setzte sich im aktuellen Ausbildungsjahr in abgeschwächter Form fort. Die duale Ausbildung ebnet jungen Menschen den Weg in eine sichere Beschäftigung, sie wachsen hierüber in spannende, anspruchsvolle Tätigkeitsfelder hinein. Für die Herausforderungen der Zukunft werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt.

14.11.2022 | Presseinfo Nr. 36

Der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf in Zahlen

Die Düsseldorfer Unternehmen meldeten im Zeitraum Oktober 2021 bis September 2022 insgesamt 3.902 Ausbildungsstellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter. Das waren 48 Ausbildungsstellen oder 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr (2020/2021). Dem standen 3.336 Bewerber und Bewerberinnen gegenüber, die sich innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate die Unterstützung der Berufsberatung in Anspruch nahmen und sich für die Ausbildungsvermittlung registrieren ließen. Dies waren 170 Jugendliche weniger (-4,8 Prozent) als im Jahr zuvor. Zurzeit sind noch 401 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. 525 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Somit ist aktuell jede siebte Ausbildungsstelle noch unbesetzt.

Der Ausbildungsmarkt im Kreis Mettmann in Zahlen

Unternehmen aus dem Kreis Mettmann meldeten im aktuellen Ausbildungsjahr insgesamt 2.331 Ausbildungsstellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter. Das waren 51 Stellen oder 2,2 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr zuvor. Dem standen 2.658 Bewerber und Bewerberinnen gegenüber, die sich im Laufe des Ausbildungsjahres bei den Berufsberatungen gemeldet haben. Das waren 83 Jugendliche oder 3,2 Prozent mehr als im Ausbildungsjahr zuvor. Zurzeit sind noch 199 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 202 Ausbildungsplätze unbesetzt.

Stimmen zur Ausbildung in Düsseldorf und im Kreis Mettmann

Ausbildung in Industrie und Handel

Clemens Urbanek, Geschäftsführer der IHK Düsseldorf:
„Erstmals seit Beginn der Pandemie konnten die IHK-Betriebe 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder ein deutliches Plus bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge verzeichnen. Bis zum 30. September 2022 konnten die IHK-Ausbildungsbetriebe mit 3.943 Jugendlichen Ausbildungsverträge abschließen. Das sind 260 Verträge mehr als im Vorjahr (+ 7,1 Prozent). Dabei fiel der Zuwachs in Düsseldorf stärker aus (210 Verträge oder +8,6 Prozent) als im Kreis Mettmann (+ 50 Verträge, beziehungsweise +4 Prozent). Die Zahl der abgeschlossenen Verträge in den gewerblich-technischen Berufen stieg im selben Umfang wie in den kaufmännischen Berufen. Diese erfreuliche Entwicklung ist auch das Ergebnis der vielen Aktionen, die die IHK mit den Partnern am Ausbildungsmarkt unternommen hat, um Jugendlichen für eine Ausbildung zu gewinnen. Das war eine größere Herausforderung als vor der Pandemie. Denn in der Zeit des Lockdowns konnten die Jugendlichen deutlich weniger Berufsorientierungsangebote wahrnehmen und waren zunächst weniger aufgeschlossen für eine Ausbildung.“

Ausbildung im Handwerk

Dr. Christian Henke, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf:
„Nach der Corona-Delle hat sich der Ausbildungsmarkt in Düsseldorf und im Kreis Mettmann stabilisiert. Die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe ist weiterhin sehr hoch. Deshalb hätten bei geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern auch noch weit mehr Lehrstellen besetzt werden können. Aktueller Boom-Beruf ist der Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klimatechnik. Das zeigt: Die Handwerksbetriebe stellen sich den Herausforderungen der Klimawende und bilden die so dringend notwendigen Fachkräfte aus, um Morgen Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen oder moderne Wärmepumpen installieren zu können. Aber eine noch größere Zahl an Fachkräften wird nötig sein, um die ehrgeizigen deutschen Klimaziele zu verwirklichen. Mein Appell deshalb an alle jungen Menschen, die etwas für das Klima tun wollen. Demonstrieren ist gut, sich aktiv für die Umsetzung der Klimawende einsetzen ist besser. Und das am besten in den klimarelevanten Berufen des Handwerks.“

Agenturen für Arbeit

Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf:
„Die duale Ausbildung ist der Einstieg in eine Unternehmenswelt, in der Nachwuchskräfte in spannende und anspruchsvolle Aufgaben wachsen, junge Talente gefördert werden und viel Herzblut in die berufliche Weiterentwicklung der Auszubildenden fließt. Unser Ziel ist es, dass die Berufsberatung an den Schulen in Düsseldorf zum integralen Bestandteil des Schulalltags werden. Es ist wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler die Chancen der dualen Ausbildung kennenlernen. Düsseldorf ist traditionell ein hochattraktiver Ausbildungsstandort. Dies soll auch so bleiben, nur so kann der Fachkräftebedarf künftig gedeckt werden. Eine wichtige Stellschraube der Unternehmen ist es, den Jugendlichen Praktika anzubieten. Praktische Erfahrungen machen Ausbildungschancen erlebbar. Praktika sind ein Gewinn für Unternehmen und Jugendliche.“

Karl Tymister, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mettmann:
„Die Richtung stimmt bei der Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Mettmann! Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt leicht über der des Vorjahres und auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber hat etwas zugenommen. Tatsächlich ist und bleibt eine duale Ausbildung für sehr viele junge Menschen der ideale Karrierestart und hält alle späteren Aufbaumöglichkeiten offen. Die duale Ausbildung versorgt die Unternehmen mit den dringend benötigten Fachkräften. Dabei hat sich der Markt inzwischen zugunsten der jungen Menschen gedreht: Gute Betriebe bewerben sich bei ihren Nachwuchskräften“, so Karl Tymister.

Stimmen aus der Praxis

Firma KUGLER-ALARM GmbH in Hilden:

Birgit Kugler, Geschäftsführerin und Ausbilderin der Firma KUGLER-ALARM GmbH in Hilden, die Kaufleute für Büromanagement und Informationselektroniker ausbilden: „Über die Aktion „Bei Anruf Praktikum“ der Arbeitsagentur haben wir unseren Top-Azubi gefunden. Als Unternehmen müssen wir bei der Nachwuchsgewinnung neue Wege gehen. Unsere Nachwuchskräfte bereichern uns. Sie sind nicht nur unsere Fachkräfte von morgen sondern heute bereits unsere Digitalisierungsscouts. Gemeinsam finden wir im Rahmen eines Azubiprojekts heraus, wo im Betrieb Potenzial für Digitalisierung steckt. So steigern wir auch unsere Attraktivität als Ausbildungsbetrieb.“
Moritz Mainzer, Auszubildender zum Informationselektroniker: „Das Praktikum bei der Firma KUGLER-ALARM hat schon super gepasst und viel Spaß gemacht. Meine Ausbildung ist sogar noch besser. Kein Tag ist wie der andere. Besonders gut gefällt mir, dass ich viel rumkomme und andere Firmen und viele Leute kennenlerne. Wir haben Wartungsverträge mit großen Firmen. Ich gehe mit auf Montage und wir installieren beispielsweise Bewegungsmelder, Rauchmelder oder Alarmanlagen. Der Kontakt zu den Kunden ist der absolute Hammer."

Das Hotel Hilton in Düsseldorf:

Daniela Hinterberger, Küchenchefin im Hilton Düsseldorf: „Ich möchte, dass der Beruf des Kochs den Glanz zurückerlangt, den er noch vor 25 Jahren hatte. Deshalb geben wir unseren Auszubildenden so viel mit wie möglich. Unsere Auszubildenden sind die Zukunft dieses unvergleichlichen und kreativen Berufs.“
Erblin Cesku, Auszubildender als Koch im Hilton-Hotel: „Ich habe einige Praktika absolviert. Das war sehr hilfreich, um meine Interessen und Stärken besser kennenzulernen. Als ich ein Praktikum im Restaurant gemacht habe, wusste ich direkt, dass ich Koch werden möchte. Im September hat sich mein Traum erfüllt und ich konnte als Auszubildender im Hotel Hilton anfangen. Das war ein echter Glücksgriff. Ich kann hier so viel lernen. Wir bereiten die unterschiedlichsten Speisen zu. Letzte Woche hatten wir eine Veranstaltung mit 800 Gästen. Da musste jeder Handgriff sitzen. Mir gefällt es auch sehr, dass ich mit so vielen Menschen aus der ganzen Welt zu tun habe. Die Arbeit als Koch ist sehr inspirierend und international.“

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Abdruck der Fotos honorarfrei im Zusammenhang mit der Jahresbilanz Ausbildungsmarkt 2022

Foto von Herrn Tymister: Agentur für Arbeit / Anna Schwartz
Foto von Dr. Henke: HWK Düsseldorf
Foto von Herrn Urbanek: IHK Düsseldorf / Olaf-Wull Nickel
Foto von Frau Kubsch-von Harten: Agentur für Arbeit / Chris Göttert
Foto im Hotel Hilton: Agentur für Arbeit / Wilfried Meyer
Foto bei KUGLER-ALARM: Agentur für Arbeit / Stefan Fries

Grafiken und Statistiken

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