Arbeiten in Düsseldorf mit einer Behinderung

• 40 Prozent der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung haben eine Qualifikation als Fachkraft, Spezialist oder Experte.
• Der Anteil der Beschäftigten mit Schwerbehinderung nimmt in Düsseldorf deutlich zu.

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 39

Die Agentur für Arbeit Düsseldorf nimmt bei der Integration von Menschen mit Schwerbehinderung eine zweifache Rolle ein. Sie ist Arbeitgeberin und sie agiert als Dienstleisterin für Menschen mit Behinderungen. Als Arbeitgeberin erfüllt sie die gesetzlich geforderte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent bei weitem: Aktuell haben 13,7 Prozent der Beschäftigten in der Agentur für Arbeit Düsseldorf eine Schwerbehinderung. Als Dienstleisterin bringt sie Unternehmen und schwerbehinderte Menschen zusammen. Sie unterstützt beispielsweise Jugendliche, eine Ausbildungsstelle zu finden oder berät Unternehmen und deren Beschäftigte. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die technische Beratung zur Ausstattung von Arbeitsplätzen. Die Agentur für Arbeit übernimmt die Kosten für den behinderungsgerechten Ausbau des Arbeitsplatzes. Unternehmen, die schwerbehinderte Menschen einstellen oder ausbilden, können zudem einen Eingliederungszuschuss erhalten, Kosten während der Probezeit erstattet bekommen oder einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung erhalten.

Die Agentur für Arbeit berät Unternehmen unter der Service-Rufnummer des gemeinsamer Arbeitgeber-Services: 0800 4555520.

Beschäftigte können sich an das Reha-Team in der Agentur für Arbeit Düsseldorf wenden. Wer aufgrund psychischer, kognitiver oder körperlicher Beeinträchtigungen in der Ausübung seines Berufes eingeschränkt ist, kann die Beratung des Reha-Teams in der Agentur für Arbeit Düsseldorf in Anspruch nehmen. Zudem gilt das Beratungsangebot auch präventiv. Es können somit auch diejenigen von der Beratungsleistung profitieren, die im Laufe ihres Berufslebens gefährdet sind, aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben zu können.

Unter der Rufnummer 0800 4 5555 00 können Beschäftigte Kontakt zum Reha-Team aufnehmen. 

Birgitta Kubsch-von Harten, Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf: 

„Ich werbe bei den Unternehmen dafür, mehr Menschen mit Behinderung einzustellen.  Die Agentur für Arbeit unterstützt dabei, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass die Beschäftigten ihre Potentiale voll ausschöpfen können. Unternehmen, die Diversität leben, stärken ihre Unternehmenskultur und werden als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.“

Der Arbeitsmarkt - Menschen mit Behinderungen

Die Zahl der schwerbehinderten arbeitslosen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer nahm im Jahr 2022 ab. Im Zeitraum vom November 2021 bis Oktober 2022 waren in Düsseldorf durchschnittlich 1.601 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 73 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Jahresdurchschnitt 2021. 
Die Arbeitslosigkeit insgesamt ging in diesem Zeitraum jedoch um 14,4 Prozent zurück. Aktuell ist jeder fünfzehnte Arbeitslose in Düsseldorf schwerbehindert. 

40 Prozent der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung bewerben sich auf-grund ihrer Qualifikation als Fachkraft, Spezialist oder Experte.

„Mit einer behindertengerechten Ausstattung des Arbeitsplatzes können 637 gut ausgebildete Menschen dazu beitragen, die angespannte Fachkräftesituation in Düsseldorf zu entlasten“, so Kubsch-von Harten. 

56 Prozent der arbeitslosen Menschen in Düsseldorf mit einer Schwerbehinderung suchen Helfertätigkeiten. Dies liegt oftmals daran, dass kein Berufsabschluss erworben wurde oder der Beruf aufgrund der gesundheitlichen Probleme nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Konkurrenzsituation bei Helferstellen ist jedoch sehr groß. Es gibt sehr viele Bewerberinnen und Bewerber und verhältnismäßig wenige freie Stellen. Die Beraterinnen und Berater in der Agentur für Arbeit unterstützen daher den Erwerb von Qualifikationen. Die Förderung einer Qualifikation hat Vorrang vor einer Vermittlung in eine Helfertätigkeit. Auch bei Helfertätigkeiten berät die Agentur für Arbeit, wie ein Arbeitsplatz gewinnbringend für Unternehmen und Beschäftigte gestaltet werden kann.

Bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ist ein Zuwachs von 4,7 Prozent zu verzeichnen. Dieser Trend zeichnet sich seit vielen Jahren ab und ist auch darin begründet, dass die Beschäftigten in Düsseldorf immer älter werden. Eine Schwerbehinderung wird oftmals im Laufe des Lebens beispielsweise nach einer schweren Erkrankung erlangt. Die meisten schwerbehinderten Menschen in einer Beschäftigung sind zwischen 55 bis 64 Jahre alt. Der Blick nach Nordrhein-Westfalen zeigt jedoch, wie auffallend sich die Entwicklung in Düsseldorf von anderen Regionen unterscheidet. NRW verzeichnet zwar ebenfalls ein Plus bei den Beschäftigten mit Schwerbehinderungen. Es fällt jedoch mit 1,1 Prozent deutlich geringer aus als in Düsseldorf.

Hinweis

Die Bundesagentur für Arbeit veranstaltet jedes Jahr rund um den internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am dritten Dezember die Woche der Men-schen mit Behinderungen. So möchte sie dafür werben, Menschen mit Behinderun-gen die gleichen Chancen einzuräumen wie allen anderen. Inklusion ist ein Gewinn für Unternehmen und ein wichtiger Baustein zur Deckung des Fachkräftebedarfs.