Noch Chancen am Ausbildungsmarkt - Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im August

Eckwerte des Ausbildungsmarktes • Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr): 3.113 (+/- 0) • Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.933 (+228; +8,4%) • Unversorgte Jugendliche: 503 (-53; -9,5%) • Unbesetzte Ausbildungsstellen: 997 (+117; +13,3%) • Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 0,94 • Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je unversorgte/r Bewerber/in: 1,98 Eckwerte des Arbeitsmarktes • Arbeitslosenzahl im August: 33.057 • Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat: - 119 • Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr: + 1.076 • Arbeitslosenquote im August: 12,8% • Arbeitslosenquote im Vormonat: 12,8% • Arbeitslosenquote im Vorjahr: 12,3%

31.08.2022 | Presseinfo Nr. 23

Ausbildungsmarkt

„Seit Beginn des Ausbildungsjahres haben sich mit 3.113 Jugendlichen exakt so viele junge Leute bei der Berufsberatung gemeldet wie im letzten Jahr. Bei den Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 228 Angeboten zu verzeichnen, so dass uns im aktuellen Ausbildungsjahr insgesamt 2.933 Berufsausbildungsstellen gemeldet wurden. Trotz der vielen Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg konnten 53 Jugendliche mehr mit einem Angebot versorgt werden, als im Vorjahr um diese Zeit. Demzufolge sind aktuell weniger junge Erwachsene noch auf der Suche nach dem Weg, den sie nach Beendigung der Schule einschlagen wollen“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Auf der Stellenseite ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg der aktuell noch unbesetzten Stellen zu verzeichnen. Im Augustsind noch 997 Ausbildungsplätze frei, so dass rein rechnerisch jedem unversorgten Jugend-lichen 1,98 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstehen. Hier zeigen sich die sogenannten Passungsprobleme, da nicht immer beide Seiten zueinander passen. Wichtig ist in dieser Phase, die Jugendlichen auch zu Alternativen zu beraten, wenn es mit dem ersten Berufswunsch nicht klappt. Es gibt aber Chancen, in eine ähnliche Ausbildung zu starten; ohne Beratung und Kenntnis der vielfältigen Berufe ist es jedoch schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Hier unterstützt unsere Berufsberatung jederzeit gern. Auch die Betriebe erhöhen ihre Möglichkeiten, den beruflichen Nachwuchs zu finden, wenn sie sich flexibel zeigen und auch Jugendlichen eine Chance geben, die nicht alle Anforderungen auf den ersten Blick erfüllen.“

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen, Anzahl in Klammern:

• Verkäufer/in (113)
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (81)
• Kaufmann/-frau – Büromanagement (46)
• Medizinische/r Fachangestellte/r (30)
• Kaufmann/-frau - Spedition/Logistikdienstleistung (30)
• Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (29)
• Industriemechaniker/in (27)
• Fachkraft – Lagerlogistik (25)
• Elektroniker/in für Betriebstechnik (24)
• Handelsfachwirt/-in (23)

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 3.113 Bewerber/in-nen für Berufsausbildungsstellen (identisch mit Vorjahreszeitraum). Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Duisburg im gleichen Zeitraum 2.933 Ausbildungsstellen gemeldet, 228 mehr als im Vorjahr. Das entspricht einen Anstieg um 8,4% zum vergleichbaren Vorjahres-zeitraum. Im August 2022 waren noch 503 Bewerber/innen unversorgt (-9,5% im Vergleich zu August 2021). Dem stehen 997 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (+13,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat). 2.610 Jugendliche waren im August bereits versorgt, dies sind 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Arbeitsmarkt

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Duisburg ist im August um 119 auf 33.057 Personen gesunken. Ein Faktor sind die geringeren Arbeitslosmeldungen aus einer Beschäftigung heraus. Wir sehen, dass die Unternehmen ihre Beschäftigten im Betrieb halten, denn trotz der sehr unsicheren Lage aufgrund der vielfältigen Folgen des Ukraine-Krieges, werden Fachkräfte dringend benötigt “, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Auf der Stellenseite ist ein leichtes Plus der neu gemeldeten Stellen zu verzeichnen, im Vergleich zum Vorjahr geht diese Kennziffer jedoch zurück. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Energiekrise und die zu erwartenden Kostensteigerungen noch keine Auswirkungen auf den Duisburger Arbeitsmarkt haben. In wie weit es in den künftigen Monaten zu Einflüssen kommen wird, lässt sich nicht seriös prognostizieren.“

Arbeitslosigkeit

Mit 33.057 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren 119 Personen weniger als im Juli von Arbeitslosigkeit betroffen (-0,4 Prozent). Damit waren in diesem Monat 1.076 Personen oder 3,4 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote lag im August wie auch im Juli bei 12,8 Prozent, im August 2021 lag die Quote bei 12,3 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 2.514 Personen waren im August 57 junge Leute unter 25 weniger von Jugendarbeits-losigkeit betroffen als im Juli. Diese Zahlen liegen um 94 oder 3,9 Prozent über dem Wert von August 2021.
Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen sank im August um 48 oder 0,5 Prozent auf aktuell 10.463 und liegt um 485 (4,9 Prozent) über dem Vorjahreswert.
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im August auf 6.770 (-34). Das sind aber 590 Personen oder 9,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Im August ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat gesunken und liegt aktuell bei 13.859 Personen; 57 weniger als im Vormonat. Der aktuelle Wert befindet sich um 1.388 Personen oder 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Im Berichtsmonat stieg die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 16.250 (+38 oder +0,2 Prozent). Dies sind gegenüber dem August des Vorjahres 2.104 oder 14,9 Prozent mehr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im August wie bereits im Juli bei 2,4 Prozent; im Vorjahresmonat 2,7 Prozent.
Im aktuellen Monat waren 6.322 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 12 oder 0,2 Prozent arbeitslose Personen weniger als im Juli. Vor einem Jahr, im August 2021, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit 795 oder 11,2 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

In der Grundsicherung (SGB II) liegt die Arbeitslosenquote im August bei 10,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonat. Im August letzten Jahres lag sie bei 9,6 Pro-zent. 26.735 Personen (-107 und -0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat) waren im August in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum August 2021 sind in der Grundsicherung aktuell 1.871 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitskräftenachfrage

Im August wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Duisburg und des jobcenter Duisburg insgesamt 690 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 45 mehr als im Juli und 249 weniger als im August 2021. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigten im Berichtsmonat vor allem die Berufsbereiche „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“, gefolgt von „Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung“ sowie „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“.
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist von Juli zu August gesunken (-78) und liegt mit 4.882 um 166 Stellen über dem Vorjahresniveau.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung ist im August gesunken – um 58 Personen auf aktuell 40.301 Per-sonen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Unterbeschäftigung in Duisburg um 53 oder 0,1 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt im August bei 82,0 Prozent, ein Rückgang von 0,2 Prozentpunkten gegenüber Juli. Die Unterbeschäftigungs-quote liegt im aktuellen Berichtsmonat, wie bereits im Vor- und Vorjahresmonat, bei 15,2 Prozent.
In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in ent-lastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Per-sonen, für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Ar-beitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.