Rückgänge am Ausbildungsmarkt– kaum Veränderungen der Arbeitslosigkeit im April

Arbeitsmarktbericht 04.2023

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 11

Eckwerte des Ausbildungsmarktes

  • Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr):       2.377 (-208; -8,0%)
  • Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.346 (-191; -7,5%)
  • Unversorgte Jugendliche:                                             1.225 (-1; -0,1%)
  • Unbesetzte Ausbildungsstellen:                                   1.468 (-62; -4,1%)
  • Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in:                    0,99    
  • Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je
    unversorgte/r Bewerber/in:                                           1,20

Eckwerte des Arbeitsmarktes

  • Arbeitslosenzahl im April:                                             33.684
  • Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat:            +29
  • Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr:                +3.733
  • Arbeitslosenquote im April:                                          13,0%
  • Arbeitslosenquote im Vormonat:                                  13,0%
  • Arbeitslosenquote im Vorjahr:                                      11,5%

Ausbildungsmarkt

„Im April liegt der Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber mit 2.377 um 208 unter dem Wert des Vorjahres. Auch auf der Seite der gemeldeten Ausbildungsstellen müssen wir einen Rückgang von 191 gegenüber April 2022 verzeichnen“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Rein rechnerisch stehen aktuell jedem Jugendlichen auf Ausbildungsplatzsuche 1,2 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber. Um hier die richtige Entscheidung treffen zu können, ist eine Beratung durch unsere Fachkräfte hilfreich. Ausgehend von den persönlichen Begabungen und Wünschen unterstützen wir bei der beruflichen Orientierung, bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen und bereiten auch auf den Auswahlprozess vor. Bis zum Ausbildungsbeginn sind es noch vier Monate, also noch genug Zeit, sich an uns zu wenden. Auf der Seite der Betriebe sehen wir eine Zurückhaltung bei der Meldung freier Ausbildungsplätze. Aber auch hier gilt, die verbleibende Zeit zu nutzen und uns freie Angebote zu melden. Die duale Ausbildung ist immer noch der wichtigste Schritt, dem Fachkräftebedarf zu begegnen.“

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 2.377 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen (208 weniger als im Vorjahreszeitraum). Insgesamt wurden der Agentur für Arbeit Duisburg im gleichen Zeitraum 2.346 Ausbildungsstellen gemeldet, 191 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um 7,5% zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im April 2023 waren noch 1.225 Bewerber/innen unversorgt (-0,1% im Vergleich zu April 2022). Dem stehen 1.468 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (-4,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat). 1.152 Jugendliche waren im April bereits versorgt, dies sind 15,2 Prozent weniger als im Vorjahr.


Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen, Anzahl in Klammern:

  • Verkäufer/in (184)
  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel (101)
  • Kaufmann/-frau – Büromanagement (71)
  • Kaufmann/-frau für Dialogmarketing (65)
  • Fachkraft – Lagerlogistik (51)
  • Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (50)
  • Kaufmann - Spedition/Logistikdienstleistung (46)
  • Medizinische/r Fachangestellte/r (46)
  • Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (37)
  • Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanagement – Großhandel (36)

Arbeitsmarkt

„Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Duisburg hat sich gegenüber dem Vormonat geringfügig verändert, die Arbeitslosenquote liegt mit 13 Prozent jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Dennoch zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil, so haben sich 142 Personen weniger aus einer Beschäftigung arbeitslos melden müssen als noch im März. Parallel sehen wir einen leichten Anstieg der Duisburgerinnen und Duisburger, die ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden konnten“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Auf der Stellenseite verzeichnen wir mit zehn Angeboten einen minimalen Rückgang der neu gemeldeten Stellen gegenüber dem Vormonat. Der Bestand freier Stellen liegt aktuell bei 3.653 und damit 100 unter dem Bestand im März.“

Arbeitslosigkeit

Mit 33.684 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren 29 Personen mehr als im März von Arbeitslosigkeit betroffen (+0,1 Prozent). Damit waren in diesem Monat 3.733 Personen oder 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag im April wie bereits im März bei 13,0 Prozent, im April 2022 bei 11,5 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 2.447 Personen waren im April 93 weniger junge Leute unter 25 von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als im März. Diese Zahlen liegen um 512 oder 26,5 Prozent über dem Wert von April 2022. Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen sank im April um 18 auf aktuell 10.744 und liegt um 814 (8,2 Prozent) über dem Vorjahreswert. Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im April auf 6.965 (-39). Das sind 558 Personen oder 8,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im April ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegt aktuell bei 14.272 Personen; 50 mehr als im Vormonat. Der aktuelle Wert befindet sich um 376 Personen über dem Vorjahreswert. Im Berichtsmonat sank die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 16.547 (-4). Dies sind gegenüber dem April des Vorjahres 3.250 oder 24,4 Prozent mehr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im April bei 2,5 Prozent; im März lag sie ebenfalls bei 2,5 und im Vorjahresmonat bei 2,3 Prozent. Im aktuellen Monat waren 6.516 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 25 arbeitslose Personen mehr als im März. Vor einem Jahr, im April 2022, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit 458 oder 7,6 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

In der Grundsicherung (SGB II) liegt die Arbeitslosenquote im April bei 10,5 Prozent. Im März lag sie ebenfalls bei 10,5 Prozent und im April letzten Jahres bei 9,2 Prozent. 27.168 Personen (+4 gegenüber dem Vormonat) waren im April in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum April 2022 sind in der Grundsicherung aktuell 3.275 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitskräftenachfrage

Im April wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Duisburg und des jobcenter Duisburg insgesamt 712 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 10 weniger als im März und 96 weniger als im April 2022. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigten im Berichtsmonat vor allem die Berufsbereiche „Verkehrs- und Logistikberufe“, gefolgt von „Fertigungstechnischen Berufen“ sowie „Bau- und Ausbauberufen“. Der Bestand an gemeldeten Stellen ist von März zu April gesunken (-100) und liegt mit 3.653 um 1.214 Stellen unter dem Vorjahresniveau.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung[1] ist im April gestiegen – um 21 Personen auf aktuell 40.411 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Unterbeschäftigung in Duisburg um 2.402 oder 6,3 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt im April bei 83,4 Prozent, ein Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber März. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 15,3 Prozent, im Vormonat lag sie ebenfalls bei 15,3 Prozent und im April des Vorjahres bei 14,4 Prozent.

In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Personen, für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.

[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.