Eine Schwerbehinderung ist nicht immer sichtbar und doch können die gesundheitlichen Einschränkungen dazu führen, dass es zur Ausübung des erlernten Berufes technischer Hilfsmittel am Arbeitsplatz bedarf oder auch einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung. Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer offen aufeinander zugehen, muss das aber kein Problem sein.
„In der Woche der Menschen mit Behinderung vom 27. November bis zum 3. Dezember stehen deshalb die Kenntnisse und Fähigkeiten schwerbehinderter Menschen besonders im Mittelpunkt. Es geht darum den Blick auf das Machbare, auf die Möglichkeiten und Potenziale bei der Arbeitsuche beziehungsweise bei der Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap zu richten. Wir erleben viele Arbeitgeber sehr interessiert und vorurteilsfrei, andere zögern oder scheuen einen zusätzlichen Aufwand“, erklärt Constanze Hildebrandt, Leiterin der Arbeitsagentur Eberswalde. „Wir werben als Arbeitsagentur gerade angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels für die Einstellung von schwerbehinderten Menschen und bieten selbstverständlich Arbeitsuchenden und Unternehmen unsere Unterstützung an.“
Niemanden ausgrenzen, jeden einbeziehen, das ist kurz gesagt das Anliegen von Inklusion. Dabei geht es um Menschen mit einem Handicap, um ihre Teilhabe an allen Lebensbereichen und ganz besonders auch um die Themen Arbeit und Ausbildung.
„Für viele Unternehmen ist das längst selbstverständlich. Die Fähigkeiten und die Persönlichkeit von Beschäftigten sind ausschlaggebend“, weiß Constanze Hildebrandt aus Gesprächen mit Unternehmen in der Uckermark und im Barnim.
Das bestätigte Anfang November auch ein inklusives Arbeitgeber-Frühstück mit einer Jobbörse in Prenzlau. Arbeitgeber kamen mit Arbeitsmarktpartnern ins Gespräch und stellten ihre freien Stellen vor, geeignet für alle Menschen – egal, ob mit oder ohne Handicap.
Am 28. November findet eine ähnliche Veranstaltung im Bürgerbildungszentrum Eberswalde statt. „Wir freuen uns darauf und arbeiten dabei sehr eng mit dem Integrationsfachdienst, mit den regionalen Jobcentern und den Landkreisen zusammen. Letztlich geht es darum, Menschen füreinander aufzuschließen und stärkenorientiert auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren. Immer wenn das gelingt, klappt es auch besser mit der Aufnahme einer neuen Beschäftigung“, so die Agenturchefin.
Die Einstellung von Arbeitskräften mit einem Handicap sowie die Ausbildung von jungen Menschen mit einer Behinderung können gefördert werden. Zu den Förderleistungen gehören unter anderem eine Probebeschäftigung bis zu 3 Monaten, der Eingliederungs- oder Ausbildungszuschuss, technische Arbeitshilfen sowie Hilfsmittel im Betrieb und spezielle Förderleistungen des Integrationsamtes bei Vorliegen einer Schwerbehinderung oder Gleichstellung.
Im Oktober waren im Agenturbezirk Eberswalde 594 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, 34 mehr als im Oktober des Vorjahres. Im Landkreis Barnim waren 294 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet und im Landkreis Uckermark 300.
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Eberswalde ist für alle Fragen rund um die Beschäftigung und Ausbildung von Menschen mit Behinderung Ansprechpartner für Unternehmen. Betriebe können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner wenden oder die kostenfreie Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 nutzen.
Weitere Informationen zur Beschäftigung und Förderung von Menschen mit Behinderung unter https://www.arbeitsagentur.de/menschen-mit-behinderungen.
Hintergrund zur bundesweiten Woche der Menschen mit Behinderung: Der 3. Dezember ist der von den Vereinten Nationen ausgerufene und erstmals 1993 begangene Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.