Arbeitsmarktlage im Kreis Segeberg - September 2023:

Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 63

 

September 2023

August 2023

September 2022

Arbeitslosenzahl

7.710

7.890

6.871

Arbeitslosenquote

4,9

5,0

4,4

 

Spätsommer stärkt den Arbeitsmarkt

  • Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum Vormonat
  • Stabiles Niveau an gemeldeten Arbeitsstellen
  • Viele Arbeitslose machen sich durch Qualifizierung fit

Das gute Wetter des Spätsommers lässt die Arbeitslosenzahlen saisonal üblich deutlich zurückgehen. Insgesamt 7.710 Menschen sind im Kreis Segeberg arbeitslos gemeldet, 180 weniger als im Vormonat. Zum Vormonat waren es rund zwanzig Prozent weniger, die aus der Erwerbstätigkeit freigesetzt wurden. Fünf Prozent mehr konnten wieder Arbeit aufnehmen. Von der besseren Arbeitsmarktsituation profitieren sowohl Menschen aus der Arbeitslosenversicherung wie diejenigen, die Bürgergeld vom Jobcenter erhalten. Thomas Kenntemich, Chef der Arbeitsagentur Elmshorn kommentiert: „Das zeigt mir, wie stark der Arbeitsmarkt im Kreis Segeberg nach wie vor ist!“

Zum Vorjahresmonat ist das Niveau der Arbeitslosigkeit allerdings um über 840 Menschen gestiegen. Neben den Personen, die Bürgergeld erhalten und häufig einen Fluchthintergrund haben sind es auch ehemals Beschäftigte.

Die Anzahl der gemeldeten Arbeitsstellen bleibt mit 2.350 auf hohem Niveau, allerdings ist die Zahl zum Vorjahresniveau um rund zwanzig Prozent zurückgegangen.

Über 1.300 Arbeitslose nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil. Dies ist eine Steigerung zum Vormonat, allerdings ein deutlicher Rückgang zum Vorjahresmonat. „Ich möchte noch mehr Menschen ermuntern, sich für die Zukunft fit zu machen und ihre beruflichen Qualifikationen aufzufrischen bzw. an die Veränderungen anzupassen!“

 

Karriere mit dualer Ausbildung

Für alle jungen Menschen, die noch eine Ausbildung suchen oder unsicher sind, was sie beruflich mal machen wollen, bieten die derzeit noch zahlreichen unbesetzten Ausbildungsstellen in allen Berufen eine große Chance! Viele wollen nach der Schule erst einmal praktisch arbeiten und übernehmen gerne selbst Verantwortung. „Alle Karrierewege werden mit einer dualen Ausbildung geöffnet, alle Wege stehen offen in die verschiedensten Branchen und Tätigkeiten, auch durch anschließende Weiterbildung oder Studium!“ meint Thomas Kenntemich. Informationen und kurzfristige Termine für persönliche Beratungen gibt es online unter www.arbeitsagentur.de/check-u.

 

Auf Veränderungen vorbereiten

Neben den saisonalen und konjunkturellen Einflüssen wird der Arbeitsmarkt immer stärker von weiteren Mega-Trends beeinflusst. Technologische Veränderungen, vor allem Auswirkungen der Digitalisierung und Automatisierung spüren wir alle im Alltag und Beruf. Aufgrund von bisherigem Nutzerverhalten werden zum Beispiel automatisch Kaufempfehlungen versandt oder bestimmte Brötchensorten je nach Wetterlage produziert. Verschiedene Verkehrsmittel können für die Reise im Paket gebucht werden. Aber auch soziale Aspekte wie zum Beispiel gewünschte Arbeitszeitmodelle oder neue Möglichkeiten der Inklusion spielen ebenso eine Rolle wie ökologische Themen wie der Klimawandel und der CO2-Verbrauch.

Thomas Kenntemich: „Dies spüren nicht nur Arbeitnehmende und Arbeitslose, sondern genauso Unternehmen. Ich erlebe große Unterschiede, wie damit umgegangen wird und empfehle allen dringend, sich mit diesen Themen zu beschäftigen, sich zu reflektieren und erforderliche Aktivitäten anzugehen. Mit guter allgemeiner und beruflicher Qualifikation können die Veränderungen erfolgreicher bewältigt werden!“ Arbeitsagentur und Jobcenter bieten dafür Informationen und persönliche Beratungen an.

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Kreis Segeberg

Beschäftigte

Mit Datenstand 31.03.2023 waren 97.267 Personen im Kreis Segeberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 1,3 Prozent oder 1.204 Personen im Vergleich zum März 2022.

Stellen

Die Unternehmen gaben 332 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 47 weniger als im Vormonat und 132 weniger als im September 2022.

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 4.254 Arbeitsangebote gemeldet – 1.022 weniger als in den ersten neun Monaten des letzten Jahres.

Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 180 Personen oder 2,3 Prozent gesunken. Damit waren im September 7.710 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 839 Personen oder 12,2 Prozent höher.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist von 5,0 im Vormonat auf 4,9 Prozent gesunken. Vor einem Jahr hatte sie 4,4 Prozent betragen.

Langzeitarbeitslose

Im September ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 4 Personen zum Vormonat zurückgegangen. Mit 2.458 Personen liegt die Zahl um 58 höher als vor einem Jahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

(Agentur für Arbeit / Jobcenter)

Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 2.705 Personen, das sind 66 weniger als im Vormonat. Es waren 250 Personen (+10,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 5.005 Arbeitslose registriert. Dies sind 114 Personen weniger als im August. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 589 Personen gestiegen (+13,3 Prozent).

Ukrainische Staatsangehörige

im SGBII (Jobcenter)

Beim Jobcenter Kreis Segeberg sind 1.433 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 528 sind als Arbeitslose registriert, 60 Personen weniger als im Vormonat und 138 mehr als vor einem Jahr.

Unterbeschäftigung

Zu den Arbeitslosen kamen im September 1.942 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 9.652 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 1.126 Personen oder 13,2 Prozent gestiegen.

Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Aktuell besuchen 458 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies ist 1 Personen weniger als vor einem Jahr. Weitere 195 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 96 weniger als im September 2022.