Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Flensburg Dezember 2022

Zahl der Arbeitslosen ist saisonbedingt gestiegen (Plus 5,0 Prozent zum Vorjahresmonat)

Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (Plus 2,7 Prozent zum Vorjahr)

Hohe Nachfrage nach Arbeitskräften (3.924 Arbeitsstellen im Bestand)

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Flensburg Dezember 2022

  • Zahl der Arbeitslosen ist saisonbedingt gestiegen (Plus 5,0 Prozent zum Vorjahresmonat)
  • Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (Plus 2,7 Prozent zum Vorjahr)
  • Hohe Nachfrage nach Arbeitskräften (3.924 Arbeitsstellen im Bestand)

„Für den erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember gibt es zwei Gründe. Zum einen das Saisonende in den touristischen Hochburgen an Ost- und Westküste, zum anderen ist ein Anstieg bei den ausländischen Arbeitslosen zu verzeichnen, mit dem Schwerpunkt auf den geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die seit dem 01. Juni 2022 durch die Jobcenter betreut werden. Im laufenden Berichtsmonat sind 14.011 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosigkeit um 672 Personen oder plus 5,0 Prozent“, sagt Thorben Sauck, Leiter der Arbeitsagentur Flensburg.

Arbeitslosigkeit

Im Agenturbezirk Flensburg waren im Dezember 14.011 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 672 mehr als im Dezember 2021 (plus 5,0 Prozent), plus 546 zum Vormonat (plus 4,1 Prozent).
Die Arbeitslosenquote lag bei 5,6 Prozent, Vorjahresmonat 5,3 Prozent, Vormonat 5,4 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Agentur für Arbeit und Jobcenter

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) beträgt im Dezember 5.033 Personen. 96 Personen mehr als im Dezember 2021 (plus 1,9 Prozent), 578 mehr als zum Vormonat (plus 13,0 Prozent).

„Bedingt durch das Saisonende in den touristischen Hochburgen an Nord- und Ostseeküste steigt die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Personen in einem normalen Maß.

Erfreulich ist, dass sich im Dezember die Zahl der in der Agentur und den Jobcentern gemeldeten langzeitarbeitslosen Menschen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 798 (minus 13,7 Prozent) auf 5.012 verringert hat.

Der Zuwachs bei der Beschäftigungslosigkeit ausländischer Personen (zum Vorjahresmonat Plus 1.073 (plus 42,4 Prozent), zum Vormonat Plus 121 (plus 3,5 Prozent) ist auf den Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung zurückzuführen, die seit dem 01. Juni 2022 durch die Jobcenter betreut werden und somit in der Arbeitsmarktstatistik erfasst werden,“ so Sauck. 

Unterbeschäftigung

Im Agenturbezirk Flensburg waren im Dezember 2022 17.806 Personen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit). Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 7,0 Prozent, im Vorjahresmonat betrug sie 6,7 Prozent. 

Arbeitskräftenachfrage

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Flensburg waren im Dezember 2022 3.888 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand.

Im Dezember meldeten Arbeitgeber 761 neue sozialversicherungs¬pflichtige Arbeitsstellen, zum Vorjahresmonat eine Reduzierung um 64 Stellen (minus 7,8 Prozent), zum Vormonat ein Minus von 65 Stellen (minus 7,9 Prozent). Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 9.846 sozial¬ver-sicherungspflichtige Stellenangebote gemeldet, ein Rückgang von 187 Stellen (minus 1,9 Prozent) zum Vorjahresmonat. 

„Auch wenn im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat weniger Stellen gemeldet wurden, ist die Nachfrage nach Arbeitskräften im Agenturbezirk Flensburg weiterhin hoch und spiegelt sich auch im Bestand der offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen wider. Im Dezember waren 241 Stellen (plus 6,6 Prozent) mehr im Bestand als im Vorjahresmonat. Unverändert ist trotz der aktuell unsicheren Zeiten der hohe Arbeitskräftebedarf einer der größten Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt “, so Sauck weiter.

Sozialversicherte Beschäftigte

Der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei 170.154 Personen. Gegenüber dem Vorjahresquartal ein Plus von 4.540 (plus 2,7 Prozent), Stand Juni 2022.


Der regionale Arbeitsmarkt nach Kreisen/Kreisfreier Stadt

In der Stadt Flensburg

  • waren im Dezember 3.949 Menschen arbeitslos gemeldet. 136 mehr als vor einem Jahr (plus 3,6 Prozent) und 34 weniger als vor einem Monat (minus 0,9 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote bei 7,6 Prozent. Vormonat 7,7 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 7,4 Prozent. 
  • wurden im Dezember 279 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 52 mehr als im Vorjahresmonat (plus 22,9 Prozent), 44 mehr als im Vormonat (plus 18,7 Prozent). 

Jobcenter Flensburg

  • Im Dezember 2022 betreute das Jobcenter Flensburg 2.846 arbeitslose Flensburger (Empfänger von Arbeitslosengeld II); das sind 107 weniger als im Vormonat (-3,6%) und 122 Personen (+4,5%) mehr als im Vorjahresmonat. Der Anstieg bei den Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr ist primär durch den Zugang von geflüchteten Menschen aus der Ukraine begründet.
  • Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 27 (+0,5%) auf 5.559; im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Zahl um 185 (-3,2%). Dies ist der kleinste Wert an Bedarfsgemeinschaften in einem Dezember, der je für das Jobcenter Flensburg gemessen wurde.
  • Die Zahl der Regelleistungsberechtigten stieg im Vergleich zum Vormonat um 41 auf 9.980 (+0,4%), im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel sie um 257 (-2,5%) und ist damit ebenfalls der geringste Wert in einem Dezember seit Bestehen des Jobcenters.


Im Kreis Nordfriesland

  • waren im Dezember 4.784 Menschen arbeitslos gemeldet. 237 mehr als im Dezember 2021 (plus 5,2 Prozent), zum Vormonat 444 mehr (plus 10,2 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent. Vormonat 4,7 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 4,9 Prozent. 
  • wurden im Dezember 286 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 13 weniger als im Vorjahresmonat (minus 4,3 Prozent), zum Vormonat 1 weniger (minus 0,3 Prozent). 

Im Kreis Schleswig-Flensburg

  • waren im Dezember 5.278 Menschen arbeitslos gemeldet. 299 mehr als im Vorjahresmonat (plus 6,0 Prozent) zum Vormonat ein Plus von 136 (plus 2,6 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,0 Prozent. Vormonat 4,8 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 4,7 Prozent. 
  • wurden im Dezember 196 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 103 weniger als im Vorjahresmonat (minus 34,4 Prozent) zum Vormonat 108 weniger (minus 35,5 Prozent). 

Der regionale Arbeitsmarkt nach Geschäftsstellen

In der Geschäftsstelle Husum

  • waren im Dezember 2.246 Menschen arbeitslos gemeldet. 80 mehr als im Vorjahresmonat (plus 3,7 Prozent), 68 mehr als im Vormonat (plus 3,1 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,5 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 5,3 Prozent, im Vormonat bei 5,4 Prozent. 
  • wurden im Dezember 104 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 38 weniger als im Vorjahresmonat (minus 26,8 Prozent) und 6 weniger als vor im Vormonat (minus 5,5 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen, bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleitungen und im Baugewerbe.

In der Geschäftsstelle Kappeln

  • waren im Dezember 789 Menschen arbeitslos gemeldet. 117 mehr als im Vorjahresmonat (plus 17,4 Prozent) und 36 mehr als im Vormonat (plus 4,8 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,6 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 4,8 Prozent und im Vormonat bei 5,3 Prozent. 
  • wurden im Dezember 30 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 9 weniger als im Dezember 2021 (minus 23,1 Prozent) und zum Vormonat 11 weniger (minus 26,8 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen, bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleitungen und im verarbeitenden Gewerbe.

In der Geschäftsstelle Niebüll

  • waren im Dezember 1.375 Menschen arbeitslos gemeldet. 11 weniger als im Dezember 2021 (minus 0,8 Prozent), zum Vormonat 181 mehr (plus 15,2 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 4,8 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 4,8 Prozent, im Vormonat bei 4,1 Prozent. 
  • wurden im Dezember 71 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 8 mehr als im Vorjahresmonat (plus 12,7 Prozent) und 2 weniger als im Vormonat (minus 2,7 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen, bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleitungen und im Handel.


In der Geschäftsstelle Schleswig

  • waren im Dezember 2.698 Menschen arbeitslos gemeldet. 136 mehr als im Vorjahresmonat (plus 5,3 Prozent), 86 mehr als im Vormonat (plus 3,3 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,9 Prozent. Im Dezember 2021 lag sie bei 5,6 Prozent, im Vormonat bei 5,7 Prozent. 
  • wurden im Dezember 91 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 62 weniger als im Dezember 2021 (minus 40,5 Prozent), zum Vormonat minus 56 (minus 38,1 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen:  Gesundheits- und Sozialwesen, bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleitungen und im verarbeitenden Gewerbe.

In der Geschäftsstelle Westerland

  • waren im Dezember 511 Menschen arbeitslos gemeldet. 100 mehr als im Vorjahresmonat (plus 24,3 Prozent), Vormonat Plus 135 (plus 35,9 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 3,4 Prozent, im Vormonat bei 3,1 Prozent. 
  • wurden im Dezember 67 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 35 mehr als im Vorjahresmonat (plus 109,4 Prozent), Minus 1 zum Vormonat (minus 1,5 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen: Gastgewerbe, dem Handel sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen. 

In der Geschäftsstelle Tönning

  • waren im Dezember 652 Menschen arbeitslos gemeldet. 68 mehr als im Vorjahresmonat (plus 11,6 Prozent), zum Vormonat Plus 60 (plus 10,1 Prozent).
  • lag die Arbeitslosenquote 5,6 Prozent. Im Dezember 2021 lag sie bei 5,0 Prozent, im Vormonat bei 5,1 Prozent. 
  • wurden im Dezember 44 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet.  18 weniger als im Vorjahresmonat (minus 29,0 Prozent) und Plus 8 zum Vormonat (plus 22,2 Prozent). Besonders hoch ist die Nachfrage in folgenden Branchen: Gastgewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie den freiberuflich, wissenschaftlich und technischen Dienstleistungen.