Arbeitslosigkeit wieder rückläufig - Mehr Arbeitsmarktchancen durch berufliche Bildung

Nach einem saisonal bedingten Anstieg zu Jahresbeginn ist die Arbeitslosenzahl in Frankfurt am Main im Februar wieder leicht zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote hielt sich bei 5,9 Prozent. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeits- und Fachkräften ist ungebrochen.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 17

Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im Februar wieder etwas zurückgegangen und knapp unter die 25.000er Marke gefallen. Insgesamt waren 24.934 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das waren 332 Menschen weniger als im Januar (-1,3 Prozent) und 373 weniger (-1,5 Prozent) als im Februar 2022.
Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 5,9 Prozent. Auch im Vorjahr war sie im Februar auf 5,9 Prozent zurückgegangen.  

„Der bereits im letzten Jahr erkennbare Trend hin zu sinkender Arbeitslosigkeit hat sich im Februar wieder fortgesetzt,“ erklärt Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Weitere, durch erhöhte Energie- und Rohstoffpreise bedingte, in der Arbeitsmarktstatistik sichtbare Schwankungen sind auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt bislang ausgeblieben. Arbeits-, Fach- und Nachwuchskräfte sind gefragt wie nie, bereits den siebten Monat in Folge sind über 10.000 freie Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Auf den ersten Blick sind das tolle Voraussetzungen für alle, die Arbeit suchen oder nach Ausbildung oder Studium ihren Berufseinstieg finden möchten. Auf der anderen Seite nimmt das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage immer weiter zu. Ein großer Teil der von Arbeitslosigkeit Betroffenen hat keinen Berufsabschluss. Berufliche Weiterbildung verbessert und erhöht die Arbeitsmarktchancen jedoch entscheidend. Hier können wir als Agentur für Arbeit aktiv bei der Qualifizierung bereits Beschäftigter oder neu einzustellender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen und so für mehr Gleichgewicht sorgen. Wir setzen auf nachhaltige, zukunftsorientierte Bildungsangebote, die sich an den anstehenden Veränderungen in der Arbeitswelt orientieren. Beispiel Cyberkriminalität: Auch für kleine und mittlere Betriebe zunehmend ein Problem in der digitalisierten Arbeitswelt? Warum also nicht eine Weiterbildungsmöglichkeit zur Cybersicherheit anbieten! In enger Zusammenarbeit mit unseren regionalen Netzwerkpartnern können wir flexibel agieren und unser Handeln konkret an den Bedarfen unseres regionalen Arbeitsmarktes ausrichten.“

 Der leichte Rückgang der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat machte sich mit Ausnahme der Männer und der unter 25-Jährigen bei allen anderen Personengruppen bemerkbar. Saisonbedingte Ursachen für die Abweichung bei den Männern (+0,1 Prozent) können Beschäftigungen in Außenberufen mit witterungsbedingten Einschränkungen und bei den jüngeren Menschen (+0,9 Prozent) die Beendigung von Ausbildungsverhältnissen sein.  

Gegenüber Februar 2022 war die Arbeitslosenzahl auch bei diesen beiden Personengruppen rückläufig. Abweichungen in Form leichter Anstiege von jeweils +1,2 Prozent gab es nach wie vor bei den Frauen und bei Menschen ohne deutschen Pass.
Der Hintergrund für dieses Phänomen ist in dem Rechtskreiswechsel ukrainischer Geflüchteter - überwiegend Frauen ohne deutsche Staatsangehörigkeit - in die Grundsicherung (SGB II) zu sehen. Die kriegsbedingte Fluchtmigration wird seit Juni 2022 in der Arbeitsmarktstatistik abgebildet: Nach vorläufigen Erhebungen waren zuletzt 1.137 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in der Stadt Frankfurt am Main arbeitslos gemeldet.

Die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen ist im Vormonats- und Vorjahresvergleich weiter gesunken. Insgesamt waren im Februar 8.151 Menschen ein Jahr und länger ohne Arbeit. Das waren 2,7 Prozent weniger als im Januar und deutliche 12,7 Prozent weniger als im Februar 2022. Ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen lag bei 32,7 Prozent. 

31,1 Prozent der in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen (insgesamt 7.743 Personen) zählten zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung), für den die Agentur für Arbeit verantwortlich ist. Das waren 150 Menschen weniger als im Vormonat (-1,9 Prozent) und 370 Menschen weniger (-4,6 Prozent) als vor einem Jahr.
68,9 Prozent - insgesamt 17.191 Menschen - waren dem Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main zuständig ist. Das waren 182 Menschen weniger (-1,0 Prozent) als im Vormonat und in etwa so viele (-3 Personen oder +/-0,0 Prozent) wie vor einem Jahr.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte und Lebensgemeinschaften, die zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, ist seit dem Vormonat leicht zurückgegangen. Nach vorläufigen Berechnungen wurden im Februar 33.556 Bedarfsgemeinschaften finanziell unterstützt. Das waren 262 weniger als im Januar (-0,8 Prozent) und in etwa so viele, wie vor einem Jahr (+9 Personen oder +/-0,0 Prozent). Auch diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund des Rechtskreiswechsels ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung einzuordnen. 

„Neben der Sicherung von Existenzen durch die Bereitstellung finanzieller Leistungen setzen wir alles daran, leistungsberechtigte Bürger:innen mit begleitendem Coaching, Lebenslagenberatung und individuellen Hilfs- und Qualifizierungsangeboten noch besser zu unterstützen“, betont Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt am Main. „Die neuen Fördermöglichkeiten, die es im Rahmen der Einführung des Bürgergeldes ab 1. Juli geben wird, machen dies möglich und schaffen entsprechende Handlungsspielräume. Wir freuen uns darauf, unsere Integrationsstrategien den neuen Möglichkeiten anzupassen, um die Menschen, die zu uns kommen, fit für die Zukunft zu machen.“

Weiterhin viele Unternehmen auf der Suche nach Arbeits- und Fachkräften 
Insgesamt 10.177 offene Stellen waren im Februar bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main gemeldet. Das waren deutliche 1.310 Stellen mehr als noch vor einem Jahr und entspricht einer Steigerung um 14,8 Prozent. Der Stellenbestand liegt bereits den siebten Monat in Folge im fünfstelligen Bereich.
Neu gemeldet wurden im Februar 2.488 Arbeitsstellen. Das waren etwa 430 mehr als im Januar (+21,0 Prozent) und rund 260 Stellen mehr (+11,6 Prozent) als im Vorjahresmonat.

Die höchsten Stellenzugänge gab es im Februar aus Berufen der kaufm. techn. Betriebswirtschaft, aus Berufen der Informatik, dem Büro- und Sekretariatsbereich sowie dem Verkauf.