Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Oktober

Im Oktober waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 12.933 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 169 weniger als im September und 212 mehr als im Oktober 2021. Die Arbeitslosenquote sank weiter auf jetzt 5,8 Prozent. Im September hatte sie bei 5,9 Prozent gelegen, im Oktober vorigen Jahres bei 5,6 Prozent.   Neben den Betrieben, die aktuell noch kurzarbeiten, haben im Oktober weitere 61 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Im September waren 21 Betriebe neu hinzugekommen. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit mit der Arbeitsagentur abzurechnen, liegen die endgültigen Zahlen, wie viele Betriebe in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben, verzögert vor. Nach den Hochrechnungen haben im Monat Juni 226 Ostbrandenburger Betriebe und 859 Beschäftigte kurzgearbeitet.

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 61

Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): "Der Arbeitsmarkt in Ostbrandenburg zeigt sich weiter robust. Zwar sind die Dynamik und das Einstellungsverhalten leicht rückläufig aber die Arbeitgeber halten an ihren Mitarbeitern fest. Es werden zudem kaum weniger offene Stellen gemeldet als im Vorjahr. Überraschende Insolvenzen und größere Entlassungen sind uns nicht bekannt, Kurzarbeit zieht nur verhalten an. Der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist ausschließlich der Erfassung ukrainischer Geflüchteter zuzuschreiben. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist von den erheblichen wirtschaftlichen Problemen und der in Teilen schlechten Stimmung in den Unternehmen bislang entkoppelt. Dazu tragen zwei Faktoren bei. Viele Unternehmen zehren noch von einer Phase mit langen Auftragsreichweiten und zum anderen führt die wachsende demografische Lücke in den Belegschaften zu permanentem Ersatzbedarf. Bis zum Jahresende rechne ich mit keiner wesentlichen Änderung der Lage. Im Frühjahr wird es darauf ankommen, wie sich die Kostenentwicklung für Unternehmen und Konsumenten mit Blick auf das Gesamtjahr darstellt.“


Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Auch in diesem Jahr war es für viele junge Kunden des Jobcenters möglich, sich beruflich zu orientieren und einen Ausbildungsplatz zu finden. Eine Vielzahl von Beratungsangeboten fand wieder in Präsenz statt, sowohl bei uns im Jobcenter als auch auf Ausbildungsbörsen wie der Career Compass in Petershagen oder dem Ausbildungstag der Stadt Strausberg. Für die Jugendlichen, die dieses Jahr noch nicht die passende Ausbildung gefunden haben, bieten wir eine Vielzahl von Möglichkeiten an. Bewährt hat sich die sogenannte Einstiegsqualifizierung - ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum - bei dem sich Betrieb und Jugendliche vor dem Start der eigentlichen Ausbildung kennen lernen können. Und wenn vorher ganz andere Probleme im Weg stehen, gibt es Angebote, die ein Coaching beinhalten, um etwa Schlüsselkompetenzen zu vermitteln oder schulische Kenntnisse aufzufrischen. Wir beraten und unterstützen die von uns betreuten jungen Menschen gerne, rufen Sie uns einfach unter 0334 13055424 an oder buchen Sie online einen Termin unter https://jobcenter-mol.de/termine-online/ . Eine Beratung ist sowohl in Form eines persönlichen Gespräches als auch per Video möglich.“


Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Aktuell verzeichnen wir einen erkennbaren Anstieg von Erstanträgen auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II in Zusammenhang mit den gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten. Menschen die unsicher sind, ob sie einen Leistungsanspruch beim Jobcenter haben, können sich unter unserer Servicehotline 0335 570 2230 direkt an uns wenden oder den Online-Service über jobcenter.digital nutzen und hier einen Antrag stellen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit ein gemeinsames Beratungsangebot mit dem Amt für Jugend und Soziales zu nutzen. Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die aufgrund der steigenden Kosten erstmalig auf Hilfe angewiesen sind und eine Beratung vorab wünschen. Kommen Sie direkt zum nächsten Termin am 8. November 2022 in der Zeit von 16 bis 18 Uhr in der Oderturmpassage gegenüber dem Impfzentrum und lassen Sie sich in neutraler Umgebung, kostenlos und unverbindlich beraten. Während der Beratung können wir individuell vorprüfen ob ein Hilfebedarf besteht und in welcher Zuständigkeit – Sozialamt oder Jobcenter – ein Antrag zu stellen ist.“


Der Arbeitsmarkt im Detail

Im Oktober haben sich 2.518 Menschen neu bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet - 5 mehr als im September und 155 mehr als im Oktober des Vorjahres.

Demgegenüber haben 2.687 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 229 weniger als im September und 91 mehr als vor genau einem Jahr.

5.312 Menschen waren langzeitarbeitslos – 63 weniger als im September und 643 weniger als vor genau einem Jahr.

Die Zahl der jungen arbeitslosen Menschen ging abermals zurück. 1.182 Menschen unter 25 Jahre waren im Oktober arbeitslos gemeldet – 32 weniger als im Vormonat und 74 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Oktober bei 7,1 Prozent, gegenüber 7,3 Prozent im September. Im Oktober 2021 hatte sie 7 Prozent betragen.

19,5 Prozent der Arbeitslosen waren Ausländer. Aktuell sind 2.516 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 89 Personen weniger als im Vormonat und 725 mehr als vor einem Jahr.


Im Oktober zeigten die regionalen Unternehmen 678 offene Stellen neu an. Das sind 79 weniger als im September und 85 weniger als vor einem Jahr.

Als vakant gemeldet waren insgesamt 3.399 Stellen – 310 weniger als im Vormonat.


Eine durch die Arbeitsagentur oder die Jobcenter geförderte berufliche Weiterbildung durchlaufen in Ostbrandenburg aktuell 770 Personen.


Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Oktober insgesamt 8.872 Arbeitslose gemeldet – 171 weniger als im September und 287 mehr als im Oktober 2021.

(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)