Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Januar

Arbeitslosigkeit steigt saisontypisch an Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent – starkes regionales Gefälle

Im Januar waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 14.127 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 997 mehr als im Dezember und 350 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,3 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 5,9 Prozent gelegen, im Januar vorigen Jahres bei 6,1 Prozent. Im Januar haben 33 Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Im Dezember waren es 21 Betriebe. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit abzurechnen, liegen die Gesamtzahlen aller kurzarbeitenden Betriebe und der betroffenen Arbeitnehmer verzögert vor. Nach Hochrechnungen haben im September 2022 38 Ostbrandenburger Betriebe und 254 Beschäftigte kurzgearbeitet, im August waren es noch 41 Betriebe und 794 Beschäftigte.

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 4

Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder): „Wie im Alten so ins Neue – der Arbeitsmarkt zeigt sich auch zu Jahresbeginn robust“, kommentiert Agenturchef Jochem Freyer die Entwicklung im Januar und führt weiter aus: „Die Entlassungen blieben zum Jahreswechsel trotz des Kostendrucks in den Unternehmen im normalen Rahmen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1.000 Personen ist saisonüblich. Schwierig bleibt das Gefälle zwischen Berlin- nahen und Oder-nahen Orten. Während im Raum Strausberg mit einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent nahezu Vollbeschäftigung herrscht, ist die Quote im Raum Bad Freienwalde wieder auf 10,1 Prozent geklettert. Da von den Kapital- und Warenmärkten zunehmend positivere Signale kommen, gehe ich davon aus, dass ab dem Frühjahr die Arbeitskräftenachfrage wieder deutlich steigt. Wir versuchen bis dahin viele Kurz-Qualifizierungen zu realisieren und unterstützen die geflüchteten Ukrainer dabei eine Beschäftigung nach ihren Integrationskursen zu finden.“


Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Das Bürgergeld hat zum Jahreswechsel das Arbeitslosengeld II abgelöst. Im Jobcenter Märkisch-Oderland ist der Übergang für die rund 6.000 Bedarfsgemeinschaften reibungslos gelungen. Unseren Bürgerinnen und Bürgern konnten termingerecht und ohne erneute Antragstellung ihre seit 1.Januar 2023 höheren Leistungen ausgezahlt werden. Dass dies möglich wurde, ist dem großen Engagement der Beschäftigten des Jobcenters sowie der IT-Bereiche – insbesondere in der Vorweihnachtszeit - zu verdanken; hier wurden alle notwendigen Voraussetzungen für einen reibungslosen Übergang geschaffen. Weitere Veränderungen beim Bürgergeld werden im Juli 2023 wirksam – hier wird es Veränderungen in mehreren Bereichen geben, die wir in den nächsten Monaten vorbereiten. Wir werden hierzu rechtzeitig weitere Informationen zur Verfügung stellen. Wer unsicher ist, ob ein Anspruch auf Bürgergeld besteht, kann sich unter jobcenter-mol.de informieren, ggf. eine Beratung vereinbaren oder online einen Antrag stellen. Dort finden Sie auch Informationen zu weiteren Kontaktmöglichkeiten.“


Frank Mahlkow, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Die Auszahlung des Bürgergeldes ist zum Start im Januar dank guter Vorbereitungen reibungslos gelaufen. Neben höheren Regelsätzen, wurden Anträge entschlackt und komplett digitalisiert. Das ist ein wichtiger Schritt, der für die Bürgerinnen und Bürger vieles einfacher macht. Menschen die unsicher sind, ob sie einen Leistungsanspruch auf Bürgergeld haben, können sich unter unserer Servicehotline 0335 570 2300 direkt an uns wenden oder den Online-Service über jobcenter.digital nutzen und hier einen Antrag stellen. Mit der zweiten Stufe des Bürgergeldes ab Juli 2023 werden die geplanten arbeitsmarktpolitischen Verbesserungen realisiert. Beispielsweise hat das Nachholen eines Berufsabschlusses Vorrang vor der Vermittlung in eine Hilfstätigkeit. Doch bereits jetzt ist das Jobcenter Frankfurt (Oder) hier gut aufgestellt. Ende Januar haben wir mit 32 bewilligten Weiterbildungen und Umschulungen unsere Ziele für Februar bereits erreicht und konnten unseren Kundinnen und Kunden so neue berufliche Perspektiven beispielsweise in der Pflege oder im Transport eröffnen."


Details zur Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar

Im Januar haben sich 2.935 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 425 mehr als im Dezember und 24 mehr als im Januar des Vorjahres. Demgegenüber haben 1.936 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 364 weniger als im Dezember und 53 weniger als vor einem Jahr.

5.428 Menschen waren langzeitarbeitslos – 122 mehr als im Dezember und 500 weniger als vor einem Jahr. Auch bei den jungen Menschen stieg die Arbeitslosigkeit leicht an. 1.200 Menschen unter 25 Jahre waren im Januar arbeitslos gemeldet – 68 mehr als im Vormonat und 69 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Januar bei 7,2 Prozent, gegenüber 6,8 Prozent im Dezember. Im Januar 2022 hatte sie 7,1 Prozent betragen. Aktuell sind 2.585 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 115 Personen mehr als im Vormonat und 815 mehr als vor einem Jahr.

Im Januar zeigten die regionalen Unternehmen 497 offene Stellen neu an. Das sind 26 weniger als im Dezember und 182 weniger als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 2.067 Stellen – 152 weniger als im Vormonat und 1.093 weniger als im Januar des Vorjahres.

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Januar insgesamt 9.141 Arbeitslose gemeldet – 358 mehr als im Dezember und 353 mehr als im Januar 2022. (*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)


Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2022/ 2023 im Oktober haben die regionalen Betriebe insgesamt 1.496 Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Das sind 104 mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Demgegenüber haben sich bislang 1.110 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit als Lehrstellenbewerber registriert. Das sind 59 weniger als vor zwölf Monaten.