Internationaler Frauentag – und schon sind viele Männer unterwegs in den nächsten Blumenladen. Doch wer wird sie dort beraten, die Sträuße binden? Höchstwahrscheinlich eine Frau. Das ist nicht verwunderlich: Frauen dominieren insgesamt Berufsfelder, die nahe am Menschen sind wie etwa den Einzelhandel, das Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht oder das Sozialwesen.
Der internationale Frauentag am 8. März rückt jährlich die Situation der Frauen in verschiedenen Lebenslagen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Arbeitswelt als wesentlicher Teil der Lebensgestaltung spielt dabei eine besondere Rolle.
Anlässlich des Frauentags am 8. März gibt es gute Nachrichten für die Mittelsächsinnen. Aktuell gibt es im Landkreis über 108.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte zwischen 15 und 64 Jahren. Davon 51.744 Frauen. Damit liegt die Beschäftigungsquote der Mittelsächsinnen bei 67,5 Prozent. Den Bundesdurchschnitt von 59,2 Prozent toppen sie so, mit 8,3 Prozent.
„Die Beschäftigungssituation der Frauen in Mittelsachsen ist sehr gut. Die Differenz zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten verringert sich zunehmend. Aktuell sind 52 Prozent Männer sozialversicherungspflichtig angestellt und 48 Prozent Frauen. Der Unterschied von nur 4,0 Prozent ist gering. Die Mittelsächsinnen haben eine hohe Erwerbsneigung und sind gut qualifiziert. Über 92 Prozent der arbeitenden Frauen in der Region haben einen anerkannten Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung“, konstatiert Udo Gibson, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Freiberg.
Der hohe Anteil arbeitender Frauen zeigt, dass viele den Balanceakt zwischen Familie und Job meistern. Nicht allen fällt jedoch der Wiedereinstieg ins Berufsleben leicht. Vor allem nach längeren Auszeiten ist die Rückkehr in den Job mit Herausforderungen verbunden. Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur Freiberg beraten Frauen und auch Unternehmen zu individuellen Wegen der Beschäftigung.
„Frauen stehen bei der Ausübung der Berufstätigkeit besonders großen Herausforderungen gegenüber. Das Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem im ländlichen Raum will organisiert sein. Mit flexiblen Arbeitsbedingungen wie Teilzeitmodellen oder Home-Office-Regelungen schaffen immer mehr Betriebe gute Voraussetzungen, um Beruf und Familie zu vereinbaren“, so Udo Gibson abschließend.