Arbeitsmarkt im Juli 2023

Dynamik lässt im Sommer nach - Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 40

Im Juli waren 7.700 arbeitslose Frauen und Männer im Landkreis Mittelsachsen gemeldet (Vormonat: 7.514). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 70 Personen bzw. um 0,9 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,0 Prozent.

Vor einem Jahr lag sie ebenfalls bei 5,0 Prozent. In allen Geschäftsstellen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit spiegelt sich auch im Vergleich zum Vorjahr wider. Ausnahme bildet die Geschäftsstelle Hainichen mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von rund 4 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet Hainichen mit 4,2 Prozent, gefolgt von Freiberg mit 5,1 Prozent und Döbeln mit 5,9 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juli 1.494 Personen. Davon wurden 493 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 408 nach einer Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos.

Demgegenüber standen 1.307 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 408 von ihnen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und 247 eine Ausbildung oder sonstige Bildungsmaßnahme.

„Wir verzeichnen im Juli einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen. Der Anstieg zum Vormonat spiegelt sich in beiden Rechtskreisen und vorrangig bei der Jugendarbeitslosigkeit wider. Dieser saisonal übliche Effekt wird in diesem Jahr bereits mit dem Beginn der Sommerferien sichtbar. Durch das Schul- bzw. Ausbildungsende stehen viele junge Menschen vor dem Start in eine Ausbildung oder den ersten Job – und das oft nicht ohne Unterbrechung. Unser Ziel ist es, dass die jungen Menschen zeitnah eine neue Beschäftigung aufnehmen. Hierbei unterstützen unsere Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler“, konstatiert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg und ergänzt: „Für die künftige Fachkräftesicherung in Mittelsachsen ist es wichtig, dass die Betriebe auch in diesem Jahr den Übergang von Ausbildung in Beschäftigung ermöglichen und weiter auf Ausbildung setzen. Die Investition in Nachwuchskräfte lohnt sich in jedem Fall.“

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 333 Stellen gemeldet, das sind rund 14 Prozent weniger als im Vormonat und rund 19 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 1.933 Jobangeboten 2 Prozent unter dem Vormonat und fast 15 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in fast allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (385 Stellen), der Handel (240), das Gesundheits- und Sozialwesen (190), das Baugewerbe (186) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (229). „Durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die schwache Konjunktur herrscht aktuell wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt in Mittelsachsen. Die Arbeitgeber halten überwiegend ihr Personal, sind bei Neueinstellungen jedoch weiterhin zurückhaltend. Das wird sich erfahrungsgemäß auch über die Ferienzeit im Sommer nicht ändern“, so Kathrin Groschwald.

Ausbildungsmarkt

Aktuell sind 1.374 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Freiberg gemeldet, 134 oder 8,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Von den Unternehmen in Mittelsachsen wurden bis Ende Juli 1.337 Ausbildungsstellen gemeldet - 102 oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Ende Juli waren noch 437 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 633 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt. Die meisten in Freiberg (249) und in Hainichen (228). Aber auch in Döbeln stehen noch 156 freie Lehrstellen zur Verfügung.

Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Verkäufer/in (42), Kaufleute im Einzelhandel (34), Fachverkäufer/i Lebensmittelhandwerk (34), Elektroniker/in (26), Zerspanungsmechaniker/in (23) und Fachkräfte Lagerlogistik (23). Es werden aber auch noch Kaufleute Büromanagement (17), Industriekaufleute (15), Industriemechaniker/in (14) und Mechatroniker/in (13) gesucht.

Wie jedes Jahr steht im Sommer die Ausbildung im Fokus. Die Chancen für die Jugendlichen mit einer Ausbildung ins Berufsleben zu starten sind gut und unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen unterstützend und beratend zur Seite. Die Berufsberatung ist die erste Anlaufstelle für jungen Menschen, wenn es um Berufsorientierung, Berufsberatung und um Ausbildungssuche geht. Unsere Beraterinnen und Berater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufsbilder und Zukunftschancen. Gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt arbeiten wir daran, für jeden Jugendlichen einen konkreten Fahrplan zum Einstieg ins Berufsleben zu entwickeln. Wir richten unseren Blick auch auf Jugendliche mit Startschwierigkeiten und setzen mit intensiver Beratung an. Ich appelliere an die Arbeitgeber in der Region: Geben Sie Jugendlichen, die noch nicht alle Anforderungen erfüllen eine Chance in Ihrem Unternehmen. Wir unterstützen mit Assistierter Ausbildung, damit diese jungen Menschen sich zu Fachkräften entwickeln können“, betont Kathrin Groschwald abschließend.