Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat September gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.017 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 482 Personen weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf jetzt 3,7 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre sank die Quote ebenfalls um 0,2 Punkte auf jetzt 2,7 Prozent. Damit hat sich der Arbeitsmarkt nach den Sommerferien wie erwartet entwickelt.
„Der Arbeitsmarkt trotzt allen Krisen und ist weiter sehr stabil. Der aktuelle Rückgang hat aber vor allem saisonale Gründe“, fasst der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke, das Ergebnis der Zahlen für den Monat September zusammen. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter auf hohem Niveau. Im aktuellen Monat ragte vor allem die IT-Branche heraus. Sie meldete alleine 221 offene Stellen für Informatiker, Systemanalytiker, IT-Vertriebler, Netzwerkadministratoren, Softwareentwickler und Programmierer. „Am Markt sind diese Arbeitskräfte nicht frei verfügbar. Es wird dauern, bis diese Stellen besetzt sind“, sagt Finke und erinnert daran, dass es entscheidend darauf ankomme, die Menschen auf die Digitalisierung und Transformation in der Arbeitswelt gut vorzubereiten. Im ersten Halbjahr hätten lediglich 98 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Leistungen nach dem Qualifizierungschancengesetz wahrgenommen. Zwar hätten sich die Zahlen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, angesichts von über 45.000 ungelernten Beschäftigten gebe es aber noch viel Luft nach oben. „Wir müssen alle Potenziale nutzen, die uns zur Verfügung stehen“, mahnt Finke. Das gelte umso mehr, weil auch vom Ausbildungsmarkt nicht zu erwarten sei, dass die Lücken am Arbeitsmarkt über den Fachkräftenachwuchs geschlossen werden könnten. Für das Berichtsjahr zum Ausbildungsmarkt 2021/2022, das heute endet, werden unbesetzte Ausbildungsstellen auf Rekordniveau erwartet. Die Zahlen dazu werden am 21. November in einer Pressekonferenz veröffentlicht.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.477 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.922 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Auf Sicht von einem Jahr ist die Zahl an Arbeitslosen bei längerfristig Erwerbslosen, Älteren und Schwerbehinderten weiter gesunken, bei den Jugendlichen dagegen leicht und bei den Menschen mit ausländischem Pass vor allem in Folge des Ukrainekonflikts deutlich angestiegen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 5.764 Arbeitslose (Anteil 41,1 Prozent), SGB II: 8.253 Arbeitslose (Anteil 58,9 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiter auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.238 offene Stellen. Das sind 172 oder 12,2 Prozent weniger als im August und 50 oder 4,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Information und Kommunikation (221 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (184), Verarbeitendes Gewerbe (151), unternehmensnahe Dienstleistungen (147, darunter 110 aus der Zeitarbeit), Handel (129), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (108), Öffentliche Verwaltung (105) und Gastgewerbe (61). Mitte September lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.257 Aufträge zur Stellenbesetzung vor. (82,2 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,8 Prozent für Helfer).
Entwicklung nach Regionen
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken.