- 14.160 Männer und Frauen im Agenturbezirk ohne Arbeit
- Arbeitslosenquote steigt auf 3,7 Prozent
Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat Juli saisonal angestiegen. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.160 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 311 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf jetzt 3,7 Prozent. Bei den Jugendlichen notiert die Quote um 0,2 Punkte höher bei jetzt 2,4 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt steckt die eingetrübte Konjunktur bislang gut weg. Ein Anstieg an Arbeitslosen ist um diese Zeit völlig normal“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk. Zahlreiche Mädchen und Jungen haben jetzt ihre Schule beendet und nicht alle Auszubildende sind übernommen worden. Deshalb melden sich viele von ihnen erst einmal arbeitslos. Dasselbe gilt für Jugendliche, die nach den Ferien einen Freiwilligendienst oder ein Studium beginnen.
Die Arbeitskräftenachfrage ist weiter auf hohem Niveau. „Immer mehr Menschen verabschieden sich in den Ruhestand und lösen einen Ersatzbedarf aus. Der alleine reicht schon aus, um Fachkräfteengpässe zu begründen. Da reden wir noch gar nicht über den Bedarf an Arbeitskräften für neue Arbeitsplätze“, sagt Merk. Wegen des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes seien die Betriebe zwar zurückhaltend beim Beschäftigungsaufbau, aber wenn sich der Konjunkturhimmel wieder aufhellt, ist auch damit wieder zu rechnen.
Merk appelliert an Betriebe und jungen Menschen, die nächsten Wochen dafür zu nutzen, doch noch für eine Berufsausbildung zusammenzufinden. Noch immer sind über 1.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und knapp 1.800 Ausbildungsstellen für Herbst unbesetzt. „Da ist für beide Seiten noch viel möglich“, sagt Merk.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich bei geringer Dynamik 3.429 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.092 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Während auf Jahressicht die Zahl an längerfristig Arbeitslosen noch einmal geringfügig sinkt, steigt sie bei Jugendlichen, Älteren, Schwerbehinderten und wegen der Krise in der Ukraine vor allem bei Ausländern. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.082 Arbeitslose (Anteil 43,0 Prozent), SGB II: 8.078 Arbeitslose (Anteil 57,0 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage hat spürbar angezogen. So meldeten die Unternehmen 1.303 offene Stellen. Das sind 222 oder 20,5 Prozent mehr als im Juni und 184 oder 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Handel (298), Unternehmensnahe Dienstleistungen (200, darunter 160 aus der Zeitarbeit), Gesundheits- und Sozialwesen (167 Stellen), Öffentliche Verwaltung (162 Stellen), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (160), Verarbeitendes Gewerbe (106). Mitte Juli lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.048 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (81,9 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 18,1 Prozent für Helfer).
Entwicklung nach Regionen
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Regionen des Agenturbezirks angestiegen.