Dort wurde sie vom Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Alexander Merk, und vom neuen Leiter des Jobcenters Freiburg, Tobias Wilde, herzlich empfangen. Im Fokus des Treffens standen wichtige Themen rund um den lokalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Raffelhüschen nutzte die Gelegenheit, um sich aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Freiburg zu informieren. Die Jugendberufsagentur Gleis 25 spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung junger Menschen auf ihrem Weg in die berufliche Zukunft und trägt wesentlich dazu bei, dass die Stadt Freiburg unter den Großstädten Deutschlands eine der niedrigsten Arbeitslosenquote für unter 25-Jährige ausweist.
Darüber hinaus wurden weitere relevante Themen besprochen, darunter die Situation ukrainischer Geflüchteter in der Region, die anhaltende Debatte über geplante Kürzungen in den Haushalten der Jobcenter und der geplante Wechsel der Betreuung der Jugendlichen von den Jobcentern zu den Arbeitsagenturen.
Merk wies auf mögliche Folgen für die Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger hin, sollten die Einschnitte in den Eingliederungs- und Verwaltungshaushalten der Jobcenter in seinem Agenturbezirk all zu groß ausfallen. „Die Inflation macht auch uns zu schaffen. Die Kosten für Personal, Infrastruktur und Arbeitsmarktdienstleistungen sind empfindlich gestiegen. Dazu betreuen wir deutlich mehr erwerbsfähige Leistungsberechtigte als in der Vergangenheit. Wenn dann noch Haushaltskürzungen dazu kommen, sinkt der Spielraum für eine bedarfsorientierte Arbeitsmarktpolitik“, sagte er im Gespräch. Es gehe ja nicht nur darum, die Menschen wieder zu stabilisieren und an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. Sie müssten auch auf den Strukturwandel vorbereitet werden. Das gehe nur über Qualifizierung.
Wilde unterstrich die Ausführungen von Merk. “Die jetzt eingeführte Bürgergeldreform legt einen verstärkten Focus auf das Fördern. Dafür stehen das neue Weiterbildungsgeld, der Bürgergeldbonus und der Wegfall des Vermittlungsvorrangs. Nur so können wir nachhaltig integrieren. Dafür müssen wir gerüstet bleiben.
Claudia Raffelhüschen lobte die Arbeit der Jugendberufsagentur in Freiburg und das besondere Engagement von Jobcenter und Arbeitsagentur vor Ort. Sowohl die zentrale Lage als auch das Prinzip, viele Beratungsleistungen an einem Ort zu bündeln, zeichnen das Gleis 25 besonders aus. Gleichzeitig gab Raffelhüschen aber auch zu bedenken, „dass Deutschland gerade im Bereich der Eingliederung und Integration nicht nur vor monetären Herausforderungen steht, sondern auch der schwindenden Akzeptanz in der Gesellschaft entgegengewirkt werden muss. Die Debatten der vergangenen Wochen rund um Regelsatzerhöhung, Bürgergeld und Co. müssen sowohl im politischen Berlin als auch innerhalb der Bundesagentur und den Jobcentern mit angemessener Ehrlichkeit geführt werden. Herr Merk und Herr Wilde waren genau diese ehrlichen Gesprächspartner“, so die Abgeordnete abschließend.
Die Diskussionen zeugten von einem engagierten Austausch über die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Wirtschaftsregion Freiburg steht. Raffelhüschen versprach, die Anliegen und Erkenntnisse aus dem Treffen in ihre Arbeit im Bundestag einzubringen. Die Jugendberufsagentur Gleis 25 und ihre Partnerorganisationen bleiben entschlossen, junge Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen und die lokale Arbeits- und Ausbildungssituation zu verbessern.