Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat September geringfügig gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 14.686 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 276 Personen weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote notiert unverändert bei 3,9 Prozent. Bei den Jugendlichen sank sie um 0,1 Punkte auf 3,0 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt startet verhalten in den Herbst. Er ist weiter stabil, aber die gegenwärtigen Krisen hinterlassen sichtbar Spuren“, sagt Geschäftsführerin Jutta Hünenberger. Sie verantwortet in der Agentur für Arbeit Freiburg den Operativen Bereich. So sei der Rückgang an Arbeitslosen für einen September geringer als üblich ausgefallen und die Zahl an längerfristig Arbeitslosen ist erstmals nach längerer Zeit auch im Vorjahresvergleich etwas angestiegen. Die Arbeitskräftenachfrage liege inzwischen unter dem Niveau des Vorjahres.
„Eine Trendwende ist das noch nicht“, sagt die erfahrene Arbeitsmarktexpertin. Die Betriebe würden sich bei Neueinstellungen zurücknehmen, ihr Personal aber halten. Und Fachkräfte seien weiter gesucht. Ohnehin bereite die Konjunkturschwäche weniger Sorgen als die strukturellen Herausforderungen: Verfestigte Arbeitslosigkeit, demographisch bedingte Fachkräfteengpässe sowie die erfolgreiche Begleitung Beschäftigter und Erwerbsloser durch den Strukturwandel. „Da sind wir am stärksten gefordert“, betont Hünenberger.
Die Lage am Ausbildungsmarkt indes ist für Arbeitgebende weiter angespannt. Für das laufende Berichtsjahr, das morgen endet, werden unbesetzte Ausbildungsstellen auf Rekordniveau erwartet. Die Zahlen dazu werden am 13. November in einer Pressekonferenz veröffentlicht.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.303 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.561 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.
Struktur der Arbeitslosen
Während auf Jahressicht die Zahl an Menschen mit Behinderung geringfügig sinkt, steigt sie bei Jüngeren, Älteren, längerfristig Arbeitslosen und wegen der Krise in der Ukraine vor allem bei Ausländern. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 6.379 Arbeitslose (Anteil 43,4 Prozent), SGB II: 8.307 Arbeitslose (Anteil 56,6 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Dynamik der Arbeitskräftenachfrage hat deutlich nachgelassen. So meldeten die Unternehmen 928 neue offene Stellen. Das sind 371 oder 28,6 Prozent weniger als im August und 310 oder 25,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der größte Stellenzugang nach Branchen: Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (197 Stellen), Öffentliche Verwaltung (194), Handel (144), Verarbeitendes Gewerbe (100), Gesundheits- und Sozialwesen (96), Unternehmensnahe Dienstleistungen (76, darunter 50 aus der Zeitarbeit). Mitte September lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.804 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (80,8 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 19,2 Prozent für Helfer).
Entwicklung nach Regionen
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Regionen des Agenturbezirks gesunken.